US-Pass durch Geburt: Bundesrichterin stoppt Trumps Plan zur Staatsbürgerschaft | ABC-Z

Eine Bundesrichterin hat US-Präsident Donald Trumps Vorhaben gestoppt, das Verfassungsprinzip des Rechts auf Staatsbürgerschaft durch Geburt abzuschaffen. Kein Gericht in den ganzen USA habe Trumps Interpretation der Verfassung jemals für richtig gehalten, erklärte Bundesrichterin Deborah Boardman laut „Washington Post“ bei dem Verfahren am Mittwoch in Greenbelt im US-Bundesstaat Maryland. Mehrere US-Medien berichteten über den Vorgang.
Boardmans Urteil könnte von einem übergeordneten Gericht aufgehoben werden, bleibt aber bis dahin landesweit in Kraft. Zuvor hatte bereits ein Bundesrichter im Bundesstaat Washington Trumps Anordnung als „offenkundig verfassungswidrig“ gestoppt. Trump kündigte Berufung an.
Trump erzürnt sich seit Langem über das Geburtsrecht, demzufolge in den USA Geborene, auch Kinder von Eltern ohne gültige Aufenthaltsgenehmigung, automatisch die Staatsbürgerschaft erhalten. Der 14. Verfassungszusatz für das Geburtsrecht gilt seit 1868. In einem seiner ersten Dekrete nach seinem Amtsantritt am 20. Januar hatte Trump behauptet, der Zusatz gelte nicht, wenn die Eltern ohne gültige Papiere in den USA seien.
Rund elf Millionen Menschen ohne Papiere
Viele Menschen in den USA betrachten das Prinzip der Staatsbürgerschaft durch Geburt als grundlegenden Teil des nationalen Selbstverständnisses. Mehr als 20 Bundesstaaten haben gegen Trumps Dekret geklagt. In Greenbelt klagten mehrere schwangere Frauen, die seit mehreren Jahren ohne Aufenthaltsgenehmigung in den USA leben.
In den USA leben etwa elf Millionen Menschen ohne Papiere. Sie stellen rund drei Prozent der Bevölkerung. Laut Forschungsinstitut Pew Research Center kommen diese Menschen vorwiegend aus Mexiko, El Salvador, Indien, Guatemala und Honduras. Das Prinzip der Staatsbürgerschaft durch Geburt gilt in den meisten Ländern Nord-, Mittel- und Südamerikas.