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Ukraine-Liveblog: ++ Kiew: Mehr als 50 Drohnen abgeschossen ++ | ABC-Z


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Stand: 05.04.2025 12:52 Uhr

Die Ukraine hat in der Nacht nach eigenen Angaben 51 russische Drohnen abgeschossen. Laut dem deutschen Reservistenverband braucht die Bundeswehr etwa eine Million Reservisten, um das Land verteidigen zu können.

Die wichtigsten Entwicklungen:

Russland wirft der Ukraine 14 Angriffe auf Energieanlagen binnen eines Tages vor. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau berichtet, kam es durch die Angriffe am Freitag zu Schäden in den Regionen Brjansk, Belgorod, Smolensk, Lipezk und Woronesch.

Eine von den USA vermittelte Übereinkunft sieht einen vorübergehenden Stopp von Angriffen auf Energieanlagen im Ukraine-Krieg vor. Beide Seiten haben sich wiederholt gegenseitig vorgeworfen, die Vereinbarung zu brechen.

Die Armeechefs von Frankreich und Großbritannien haben bei einem Besuch in Kiew mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Möglichkeiten einer Friedenssicherung nach einem Ende des Ukraine-Kriegs erörtert. Der französische Generalstabschef Thierry Burkhard teilte mit, es sei über einen möglichen Einsatz internationaler “Rückversicherungstruppen” gesprochen worden. 

“Gemeinsam wollen wir einen dauerhaften und soliden Frieden in der Ukraine gewährleisten, eine wesentliche Voraussetzung für die Sicherheit des europäischen Kontinents”, erklärte Burkhard. Er und sein britischer Kollege Tony Radakin hatten am Freitag Gespräche mit Selenskyj, dem ukrainischen Armeechef Oleksandr Syrskyj sowie Verteidigungsminister Rustem Umerow geführt.

Selenskyj sprach im Anschluss von einem “entscheidenden” Treffen. “Wir sprechen über die Präsenz am Boden, in der Luft und auf See. Wir sprechen auch über die Luftverteidigung. Und über einige andere sensible Dinge”, erklärte der Präsident am Freitagabend, ohne Einzelheiten zu nennen. “Wir werden uns jede Woche auf militärischer Ebene treffen”, fügte er hinzu.

Frankreich und Großbritannien führen derzeit eine europäische Initiative an, die im Fall einer Waffenruhe in der Ukraine dort einen Einsatz internationaler Friedenstruppen plant. 

Bei einem ukrainischen Drohnenangriff in der westrussischen Republik Mordwinien ist nach Angaben der dortigen Behörden eine Industrieanlage getroffen worden. Es habe keine Opfer gegeben, Einsatzkräfte seien vor Ort, erklärte ein örtlicher Politiker. Er machte keine Angaben zur Art der Anlage. Auf dem Telegram-Kanal Basa, der den russischen Sicherheitsbehörden nahesteht, heißt es, das Ziel sei eine Glasfaser-Fabrik in Saransk gewesen. Die Stadt liegt rund 820 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.

Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge hält in der Debatte über eine neue Form der Wehrpflicht Geschlechtergleichheit für geboten. Sie halte den Vorschlag von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), einen verpflichtenden Fragebogen über die Bereitschaft zur Musterung an junge Menschen zu verschicken, für einen “Weg, den wir Grüne mitgehen könnten”, sagte sie der Neuen Osnabrücker Zeitung.

Sie finde zudem “grundsätzlich, dass alle gesellschaftlichen Aufgaben gleichberechtigt verteilt werden sollten”. “Perspektivisch” könne sie sich das auch für Frauen vorstellen, sagte Dröge auf die Frage, ob dann auch Frauen den Fragebogen verpflichtend beantworten sollten. “Gleichzeitig müssen wir dann aber auch die Gleichstellung in allen anderen Bereichen schaffen, etwa für die Familien- und Pflegezeit”, fügte sie an.

Der CSU-Verteidigungspolitiker Florian Hahn drängte Union und SPD unterdessen zu einer raschen Wiedereinführung der Wehrpflicht. “Unsere Schwäche provoziert unsere Gegner – genau deswegen müssen wir schnellstmöglich aufwuchsfähig werden, auch durch die Reaktivierung der Wehrpflicht”, sagte er der Bild. Deutschland müsse “vom Reden ins Handeln kommen” und “in den Bereichen Cyber, Weltraum und Drohnen aufholen”.

Die ukrainische Luftverteidigung hat nach Angaben aus Kiew 51 von 92 Drohnen abgeschossen, die Russland in der Nacht zum Samstag bei Angriffen auf die Ukraine eingesetzt hat. In einer Erklärung hieß es, 31 weitere russische Drohnen seien “verloren” gegangen – dies bedeutet üblicherweise, dass das Militär elektronische Kriegsführung einsetzt, um sie abzufangen oder zu blockieren. Schäden wurden in den Regionen Kiew, Zhytomyr, Sumy und Dnipropetrovsk verzeichnet.

Die Zahl der Toten und Verletzten nach einem russischen Raketenangriff auf die Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj steigt. Nach ukrainischen Angaben sind 18 Menschen getötet worden. Darunter seien neun Kinder, erklärte der örtliche Gouverneur. 61 Menschen seien bei dem Angriff auf Krywyj Rih verletzt worden, darunter zwölf Kinder. Zuvor war von 14 Toten die Rede gewesen.

Der Präsident des Reservistenverbands, Patrick Sensburg, hält für die Landesverteidigung eine Zahl von einer Million Reservisten für nötig. Um Deutschland in der Fläche zu verteidigen, bräuchte man 300.000 bis 350.000 Soldaten, sagte Sensburg dem Nachrichtenportal t-online. “Die Zahl der Reservisten müsste um das Dreifache sein, also rund knapp eine Million.”

Er fügte hinzu: “Wir brauchen ein Massen-Heer, um in einem möglichen Krieg zu bestehen.” Sensburg verwies auf NATO-Berechnungen, wonach bei einem möglichen Krieg an der Ostflanke 5000 Soldaten täglich sterben könnten. “Ich hätte als Soldat in der aktiven Truppe ein schlechtes Gefühl, wenn keine Reservisten in der Nähe wären”, sagte er. “Denn wenn ich von 5000 Toten ausgehe und danach rückt niemand mehr nach, kann ich ausrechnen, wie lange es dauert, bis die Front einbricht.”

Der Präsident des Reservistenverbands kritisierte auch Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius, dessen Wehrdienst-Modell im ersten Jahr 5000 freiwillige Wehrdienstleistende einplant. Das sei “illusorisch” und eine “viel zu kleine Zahl”, sagte Sensburg.

Das ukrainische Militär erklärt am frühen Morgen, Russland verbreite falsche Informationen über den Raketenangriff auf die ukrainische Stadt Krywyj Rih. “Die Rakete hat ein Wohngebiet mit einem Spielplatz getroffen”, schrieb der Generalstab des Militärs in einer Erklärung auf Telegram. Russland hatte zuvor behauptet, eine Gruppe ukrainischer Soldaten mit ausländischen Ausbildern getroffen zu haben. Nach Angaben der örtlichen Behörden wurden bei dem Angriff mindestens 14 Menschen getötet, darunter sechs Kinder.

Laut Präsident Selenskyj sollen Arbeitsgruppen die Bildung einer internationalen Truppe zur Sicherung einer Waffenruhe vorbereiten. Der innere Kreis um US-Präsident Trump rät ihm offenbar vorerst von einem Telefonat mit Kremlchef Putin ab.

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