Haimhausen: Hoffnungsschimmer für geplagte Pendler – Dachau | ABC-Z

Es ist ein altbekanntes Problem: Sind die Autobahnen dicht, ergießt sich der Verkehrsstrom in die umliegenden Straßen. Auf der Bundesstraße 13 ab dem Lohhofer Maisteig geht es dann regelmäßig nur im Schritttempo gen Norden. Denn von der Steigung an ins Hügelland hinein verengt sich die bis dahin vierspurige B13 auf zwei Fahrbahnen. Außerdem landen hier gleich die Flüchtlinge zweier Autobahnen an, der nahen A9 und der direkt einmündenden A92.
Am Donnerstagabend hat das Staatliche Bauamt nun erste Pläne für einen vierspurigen Ausbau der B 13 auf einem guten Kilometer vom Maisteig bis Haimhausen im Gemeinderat vorgestellt. „Wir haben im Moment einen Kapazitätsengpass, und der Abschnitt ist sehr unfallträchtig“, beschrieb Johannes Riedelsheimer den Ist-Zustand. Er ist im Staatlichen Bauamt Abteilungsleiter für die Landkreise Dachau und Fürstenfeldbruck.
Vordringlicher Bedarf
Seit 2016 steht die Maßnahme mit vordringlichem Bedarf im Bundesverkehrswegeplan. „Allerdings haben wir jede Menge Maßnahmen mit vordringlichem Bedarf, allein 20 in den Landkreisen München, Dachau, Freising, Erding und Fürstenfeldbruck“, dämpfte der Baurat die Erwartungen. Was aber für eine Realisierung spreche, seien ein gutes Nutzen-Kostenverhältnis, denn mit veranschlagten acht Millionen Euro für einen guten Kilometer Straße scheint der Ausbau geradezu ein Schnäppchen zu sein. Auch die geringe Umweltbetroffenheit und natürlich der Problemdruck schlagen positiv zu Buche.
Ohne Maßnahmen wird es jedenfalls immer schlimmer, ein Gutachten von 2020 prognostiziert bis 2030 eine Verkehrszunahme von 5800 Fahrzeugen in 24 Stunden auf dann 23 000. Für Haimhausener und Pendler aus dem nördlichen Landkreis Dachau erfreulich ist der gleichzeitig geplante Ausbau der Alleestraße oder Staatsstraße 2339, die beim Maisteig in die B 13 mündet. Dort kommt es regelmäßig zu Unfällen mit Blechschäden – und im Berufsverkehr auch zu langen Staus.

Ob die neue Einmündung Ampel oder Kreisel bekommt, steht noch nicht fest. Dafür ist bekannt, dass auf der Südseite der Staatsstraße ein Radweg angelegt wird. Der Radweg, der jetzt noch entlang der B13 den Maisteig auf der Westseite entlang verläuft, wird auf die Ostseite verlegt. Eine Ampel soll die Querung der Bundesstraße ermöglichen.
Die bisherigen Gespräche mit den Grundeigentümern am Maisteig seien gut verlaufen, sagte Baurat Riedelsheimer, obwohl einzelne Gebäude bis an die Straße heranreichen. Allerdings müsse auch nur ein Stadl verlegt werden. Was nun folge, sei ein Abstimmungsprozess mit dem Bundesverkehrsministerium, an dessen Ende die haushaltsrechtlichen Genehmigung und der Einstieg in das Planfeststellungsverfahren stehen.
Die große zeitliche Unbekannte aber ist die Autobahn 92. Sie soll bekanntlich zwischen dem Dreieck München-Feldmoching und dem Autobahnkreuz Neufahrn sechsspurig werden. Seit Jahren schon läuft das Planfeststellungsverfahren dafür. Alles auf der B13, so Riedelsheimer, „hängt vom Fortschritt der Autobahn ab, weil wir die B13 nicht vor der Autobahn machen können“. Deshalb, bedauerte der Baurat, könne kein konkretes Jahr oder Datum für den Baubeginn nennen. Bürgermeister Peter Felbermeier (CSU) war da mutiger: „Vor 2030 sicher nicht.“