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Vatikan: Aufbahrung des Papstes im Petersdom endet am Abend – Politik | ABC-Z

Die Aufbahrung des Papstes endet an diesem Freitag im Petersdom. Mehr als 100 000 Menschen haben dort nach Angaben des Vatikans bislang Abschied von Franziskus genommen. Wegen des Andrangs musste die Kathedrale zweimal lange bis nach Mitternacht geöffnet bleiben. Um 19 Uhr wird sie voraussichtlich geschlossen, für 20 Uhr ist die feierliche Versiegelung des Sargs geplant.

Am Samstag folgt auf dem Petersplatz das Requiem. Zu diesem werden mehr als 200 000 Menschen erwartet. Delegationen aus mindestens 130 Ländern haben sich angekündigt, darunter mehr als 50 Staatsoberhäupter und zehn Monarchen, wie der Vatikan mitteilte. Zugesagt haben etwa US-Präsident Donald Trump, Argentiniens Präsident Javier Milei und der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Weitere Mitglieder der deutschen Abordnung sind Bundestagspräsidentin Julia Klöckner, der geschäftsführende Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundesratspräsidentin Anke Rehlinger, Ministerpräsidentin des Saarlands, sowie der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Stephan Harbarth.

Die Schlange vor dem Petersdom am Donnerstag. (Foto: Michael Kappeler/dpa)

Nach der Trauerfeier wird Franziskus in seiner Lieblingskirche Santa Maria Maggiore in Rom im kleinen Kreis beigesetzt. Dabei erhält eine Gruppe armer Menschen das Vorrecht, ihm auf den Stufen der Basilika die letzte Ehre zu erweisen. Franziskus hatte sich stets für Bedürftige eingesetzt. Sein Grab im linken Seitenschiff der Basilika soll dann bereits von Sonntag an zugänglich sein.

In der Basilika Santa Maria Maggiore wird seit Dienstag am künftigen Grab Franziskus’ gearbeitet. (Foto: Oliver Weiken/dpa)

Die Feiern stellen die Organisatoren und Sicherheitskräfte in Rom vor große Herausforderungen. Rund um den Vatikan gilt eine Flugverbotszone, Spezialkräfte des italienischen Militärs sichern den Petersplatz mit Gerät zur Drohnenabwehr. Zahlreiche Polizisten sind dort postiert und patrouillieren durch die großen Menschenmassen. Der Zugang zum Petersplatz wird strengstens überwacht. Insbesondere die Ankunft der vielen Staats- und Regierungschefs macht einen einmaligen Einsatz von Polizei, Militär und anderen Sicherheitsbehörden notwendig.

Was die Planungen zusätzlich erschwert ist, dass der Leichnam nach der Trauerfeier auf dem Petersplatz einmal quer durch die Innenstadt zur Basilika Santa Maria Maggiore gefahren wird, wo dann die Beisetzung erfolgt. Diese steht in der Nähe des römischen Hauptbahnhofs Termini, die Behörden rechnen mit Zigtausenden Menschen am Rand der sechs Kilometer langen Strecke.

Die israelische Regierung kondoliert nun doch

Mit einiger Verzögerung hat nun auch Israels Regierung Christen nach dem Tod von Papst Franziskus kondoliert. „Der Staat Israel spricht der katholischen Kirche und der katholischen Gemeinschaft weltweit sein tiefstes Beileid aus“, schrieb das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in einem kurzen Post auf der Plattform X. Das Verhältnis zwischen dessen Regierung und dem Vatikan hat sich seit dem Gaza-Krieg deutlich verschlechtert. Der Papst kritisierte immer wieder das Vorgehen Israels in dem Palästinensergebiet, in dem auch etwa 1000 Christen leben.

Israelische Medien berichteten, die Regierung habe eine erste Beileidsbekundung nach dem Tod des Papstes einige Stunden nach deren Veröffentlichung in sozialen Medien wieder gelöscht. Laut der Times of Israel wird Israel bei der Trauerfeier am Samstag nur mit dem israelischen Botschafter vertreten sein.

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