So vermeiden Sie aktuell teure Fehler bei der Tilgung | ABC-Z

Die Bauzinsen bewegen sich derzeit auf einem vergleichsweise stabilen Niveau. Oliver Kohnen vom Kreditvermittler Baufi24 erklärt: „Kurz- und mittelfristig ist davon auszugehen, dass sich die Konditionen für Baufinanzierungen weiterhin um die 3,5 Prozent bewegen werden – momentan liegen wir etwas darüber.“
Doch wie entwickeln sich die Zinsen weiter und wie können sich Kreditnehmer die besten Konditionen am Markt sichern? Das verrät Kohnen im Zins-Check der Woche.
Baufinanzierung: Wichtige Faktoren für die Zinsen
Die entscheidenden Einflussgrößen für die Bauzinsen liegen laut Kohnen „insbesondere bei den zehnjährigen Bundesanleihen und dem Pfandbriefmarkt.“ Die aktuellen Renditen der Bundesanleihen liegen bei rund 2,7 Prozent und bestimmen die Refinanzierungskosten der Banken.
Oliver Kohnen ist ausgebildeter Bankkaufmann und seit 2023 Geschäftsführer beim Finanzierungsvermittler Baufi24. Zuvor war er fast 18 Jahre lang beim Kreditvermittler Interhyp tätig, zuletzt in der Position des Managing Director.
Globale Kapitalmarktschwankungen und geopolitische Entwicklungen wie Handelskonflikte oder Kriege seien zwar präsent, „viele der derzeitigen weltweiten Unsicherheiten sind jedoch bereits im aktuellen Zinssatz eingepreist.“ Größere Bewegungen der Bauzinsen seien daher kurzfristig nicht zu erwarten. Anpassungen des EZB-Leitzinses hätten zudem „nur eine indirekte Auswirkung auf die Bauzinsen.“
Oliver Kohnen ist Geschäftsführer bei dem Finanzierungsvermittler Baufi24.
© Baufi24 | Niklas Marc Heinecke
Immobilienkredit abschließen: Eigenkapital als Schlüssel zu Top-Konditionen
Oliver Kohnen betont, dass die Höhe des Eigenkapitals entscheidend für günstige Konditionen ist: „Eine höhere Eigenkapitalquote bedeutet immer bessere Konditionen. Ein ‚zu viel‘ gibt es hier nicht.“ Er rät, mindestens 20 Prozent des Kaufpreises plus Kaufnebenkosten als Eigenkapital einzubringen, um das Maximum aus der Finanzierung herauszuholen.
Unser Zins-Check der Woche:
In unserem Zins-Check der Woche klären wir, welche Fallstricke für Immobilienkäufer im heutigen Markt lauern. Diese und ähnliche Fragen rund um Baufinanzierung und Zinstrends diskutieren wir mit Immobilienprofis. Auch Sie haben konkrete Fragen zu dem Thema? Schreiben Sie unserer Redakteurin, sie stellt sie unseren Experten.
Immobilienfinanzierung: Umschuldung nur in Ausnahmefällen sinnvoll
Eine Umschuldung lohnt sich laut Kohnen nur in bestimmten Situationen: „Wenn man einen auslaufenden oder kündbaren Altvertrag mit Zinsen über dem aktuellen Niveau hat. Sprich: mit einer Sollzinsbindung von zehn oder mehr Jahren.“
Für viele Kredite, die noch aus der Zeit kurz nach der Finanzkrise stammen, seien die Zinsen damals wesentlich niedriger gewesen. In den meisten Fällen sei daher eine Umschuldung aktuell nicht lohnend. Stattdessen rät Kohnen: „Vielmehr sollte nach Möglichkeit die Tilgung erhöht werden, wenn die ‚günstige‘ Finanzierung noch eine Weile läuft.“ Wenn die ursprüngliche Darlehenssumme ordentlich getilgt wurde, tue eine anstehende Refinanzierung mit höheren Zinsen auch nicht mehr ganz so weh.
Sie suchen eine Baufinanzierung? Unser Vergleichsrechner kann helfen, passende Konditionen zu finden:

















