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Niederlage der Kansas City Chiefs im Finale erfreulich für NFL | ABC-Z

Die Kansas City Chiefs hatten eine Mission. Sie sind krachend gescheitert. Als erste Mannschaft hätten sie den Super Bowl, das große Finale der National Football League (NFL), dreimal in Serie gewinnen können. In den 59 Jahren Super-Bowl-Geschichte hat das noch niemand geschafft, und nun könnte es wieder eine ganze Weile dauern, bis ein Team abermals in der Lage dazu ist.

Für die Liga ist das, so befremdlich das in manchen Ohren klingen mag, erfreulich, verkauft sie doch Spannung in jeder Saison, in jeder Partie als ihr höchstes Gut. Damit möchte sie Millionen Fans auf der ganzen Welt von sich überzeugten. Bislang war sie dabei bemerkenswert erfolgreich. Drei Siege der Chiefs in Serie hätten die Glaubwürdigkeit dieses Arguments der NFL deutlich geschmälert.

Schon vor dem Finale in New Orleans war der Unmut unter den Football-Fans über die Dominanz der Chiefs größer geworden. Die Liga ist in dieser Hinsicht also mit einem blauen Auge davongekommen, auch wenn sich wohl auch der von Kansas City herbeigesehnte „Three-Peat“ hervorragend ins rechte Licht hätte rücken lassen.

Allein für die Chiefs selbst blieb es am Sonntagabend (Ortszeit in New Orleans) nicht bei einer Blessur. Das Team erlitt im Endspiel gegen die Philadelphia Eagles einen regelrechten Tiefschlag, verlor 22:40, wobei das Endergebnis durch zwei Touchdowns kurz vor Schluss noch deutlich schmeichelhafter ausfiel, als im Verlauf des Spiel zu befürchten war. Nichts funktionierte für Kansas City an diesem Abend, vor dem sich kaum einer im Mannschaftskreis gescheut hatte, einen nächsten Super-Bowl-Sieg als Ziel auszurufen.

Die deftige Niederlage war vollkommen verdient, weil Philadelphia Spitzenfootball in allen Teambereichen zeigte, die Chiefs hingegen in alte Problemmuster zurückfielen. Allen voran Quarterback Patrick Mahomes, der wie schon zu Beginn dieser Saison die nötige Präzision vermissen ließ und mehrmals in dieser Partie falsche Entscheidungen traf, etwa gegen Ende der ersten Hälfte, als der 29-Jährige gleich zwei Interceptions kurz nacheinander warf.

Tight End Travis Kelce trat überhaupt nicht in Erscheinung, die Verteidigung ließ Philadelphia beinahe nach Belieben gewähren und auch den sonst so versierten Trainern um Headcoach Andy Reid fiel kaum etwas ein, um den Eagles etwas Zielführendes entgegenzusetzen. Philadelphia war Kansas City weit überlegen.

Vieles deutet aus Sicht der Chiefs derzeit darauf hin, dass noch Schlimmeres zu befürchten ist. Die in dieser Saison auffälligen inkonstanten Leistungen von Mahomes, der zentralen Figur dieser Mannschaft, werfen Fragen auf, die nur der Quarterback selbst auf dem Feld beantworten kann.

Zudem dürften mit dem 35 Jahre alten Kelce und Cheftrainer Andy Reid in naher Zukunft wichtige Stützen der Mannschaft und ihres Erfolges wegbrechen. Der besten NFL-Mannschaft der vergangenen Jahre stehen herausfordernde Zeiten bevor. Schafft sie es nicht, diese zu meistern, droht mindestens ein schrittweiser Abstieg ins Mittelmaß der Liga. Und das wäre dann auch für die NFL keine gute Sache mehr.

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