Schwarz-rote Koalition: Der Schaden bleibt | ABC-Z

Der Rückzug von Brosius-Gersdorf bewahrt die Koalition vor einer schweren Krise – gleichzeitig werden Zweifel laut, ob sie überhaupt noch zu Kompromissen fähig ist.
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Es passiert nicht oft, dass eine persönliche Erklärung einer Rechtsprofessorin derartige Emotionen in einer Regierungskoalition auslöst – und obendrein noch derart gegensätzliche. Der Rückzug von Frauke Brosius-Gersdorf sorgt für Wut, so deutlich muss man das sagen, in weiten Teilen der SPD. Bei der Union herrscht dagegen Erleichterung.
Brosius-Gersdorf selbst erklärte ihren Rückzug am Donnerstag auch mit dieser Spannung im schwarz-roten Bündnis: “Es muss verhindert werden, dass sich der Koalitionsstreit wegen der Richterwahl zuspitzt und eine Entwicklung in Gang gesetzt wird, deren Auswirkungen auf die Demokratie nicht absehbar sind”, erklärte die Juristin in einem über ihre Anwälte verbreiteten Statement.