Pistorius mit klarem Statement – „Israel ist permanent in seiner Existenz bedroht” | ABC-Z

Berlin. Bei „Miosga” gibt Bundesverteidigungsminister Pistorius ein klares Statement zum Krieg im Nahen Osten, bei der Wehrpflicht bleibt er vage.
In der letzten Sendung vor der Sommerpause hat „Caren Miosga“ mit
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) nur einen Gast
eingeladen. Deutschlands seit langem beliebtester Politiker stellt sich
den Fragen der Moderatorin im Einzelinterview – antwortet dabei jedoch
oft ausweichend und bleibt bei Allgemeinplätzen.
„Caren Miosga” in der ARD: Pistorius lässt Kanzlerfrage offen
Ein gutes Beispiel hierfür ist die Kanzlerfrage, die Miosga am Ende der
Sendung stellt. 2029 sei er 69 Jahre alt, antwortet der SPD-Politiker
lachend. „Das ist ein gutes Kanzleralter, fragen Sie mal Friedrich
Merz”, entgegnet die Moderatorin. Mit 69 könne man vieles machen, auch
in Südfrankreich Wein anbauen, beendet Pistorius den Dialog.
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Den Rest der Sendung allerdings geht es ernster zu. Die aktuellen Kriege
– vor allem die im Nahen Osten und in der Ukraine – sind die Themen, die die
Talkshow bestimmen. Pistorius sieht „die Friedensordnung der
Welt in Gefahr”. Über den Iran sagt er, dass er eine „große Bedrohung
für alle Nachbarn im Nahen Osten, aber vor allem für Israel“ sei, da
sie „seit 50 Jahren die Vernichtung Israels als Staatsziel in der
Verfassung stehen haben.”
Pistorius: „Israel ist von Feinden umgeben“
Insofern sei der Überraschungsangriff der USA auf Iran „keine schlechte
Nachricht für die Sicherheit in der Region, vor allem für Israel”, so
Pistorius weiter. Man dürfe nicht vergessen, dass Israel von Feinden
umgeben und permanent in seiner Existenz bedroht sei.
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Und auch die eigene Verteidigung – Stichwort „Kriegstüchtigkeit bis
2029” – ist Thema der Sendung. Der Jugendtrendstudie 2025 zufolge steigt
unter Jugendlichen nicht nur die Angst vor Krieg, sie haben auch Angst
vor einer Wehrpflicht. Eine Angst, die Pistorius verstehen könne, wie er
sagt.
Mehr von Israel-Korrespondentin Maria Sterkl
Doch, so sein Appell, man müsse sich verteidigen können. Denn nur
durch solch eine Abschreckungstaktik könne man als Nato verhindern,
angegriffen zu werden und so letztlich Werte wie Freiheit und Demokratie
verteidigen.
„Caren Miosga” in der ARD: Wann die Wehrpflicht kommen könnte
Doch in der Realität bedeutet Bundeswehr derzeit Personalmangel,
fehlende Infrastrukturen wie etwa Kasernen, eine unattraktive Bezahlung
und ein Mangel an Materialien und Ausbildungen. „Die Konzepte sind
fertig, die kommen alle noch dieses Jahr”, ist das einzige, was
Pistorius dazu sagt.
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Und er wiederholt, was er schon oft gesagt hat: Zunächst setze man auf
ein freiwilliges Modell und ein Gesetz, „in dem man schon zwei Hebel hat,
die man dann nur noch aktivieren muss”: Der Fall der Fälle, so zeichnet
sich in dieser Sendung ab, kann noch in dieser Legislaturperiode
eintreten, muss er aber nicht. Auch hier lässt sich Pistorius alle
Möglichkeiten offen.