Neues Umspannwerk in Unterschleißheim: Naturschutz und Energieversorgung – Landkreis München | ABC-Z
Die Bayernwerk Netz GmbH plant, im Jahr 2028 das neue und deutlich leistungsfähigere Umspannwerk in Unterschleißheim in Betrieb zu nehmen. Die Anlage soll nördlich der Autobahn A92 und im Südosten angrenzend an den Unterschleißheimer See entstehen. Weil der See außer einem Erholungsgebiet gerade in den Uferbereichen im Süden und Osten ein geschätzter Naturraum ist, sind dort in den kommenden Monaten Sachverständige unterwegs, um die dort heimischen Tiere und Pflanzen zu kartieren. Auch wird ein Korridor im Bereich zwischen dem neuen Umspannwerk und dem alten auf der anderen Seite der Autobahn untersucht.
Mit dem Abschied von dem alten Werk und dem Neubau einige hundert Meter weiter verspricht sich das Unternehmen zunächst mehr Kapazitäten, um dem steigenden Strombedarf in Unterschleißheim und der gesamten Region München gerecht zu werden. Es gelte, die Energie für das Heizen mit Wärmepumpen, Elektromobilität und klimaneutral produzierende Unternehmen oder für Rechenzentren zur Verfügung zu stellen. Zudem sollten die Möglichkeiten erweitert werden, an dem Netzknoten aus erneuerbaren Quellen produzierten Strom einzuspeisen.
Für Unterschleißheim bietet die Verlegung des Umspannwerks aus den bewohnten Gebieten städtebauliche Vorteile. Auch werden im Zuge der Arbeiten Strommasten und Leitungen, die sich quer über den Unterschleißheimer See spannen, verschwinden. Dafür werden Erdkabel nach Norden zur Überlandtrasse verlegt und nach Süden zum Anschluss an das alte Umspannwerk. Auch in diesen Bereichen läuft eine Kartierung.
Von März bis August sind Mitarbeiter der Firma Landschaftsplaner GmbH vor allem nahe dem See unterwegs. Wie die Bayernwerk Netz GmbH mitteilt, platzieren sie Aufnahmegeräte oder gekennzeichnete künstliche Verstecke, in die sich scheue Tiere verkriechen. Auf diese Weise soll ihr Bestand dokumentiert werden. Das Vorkommen relevanter Arten wie der Haselmaus oder verschiedener Brutvögel wird so erfasst, die Ergebnisse gehen in ein Umweltgutachten ein. Dieses wird Teil der Planunterlagen für die Genehmigung zum Leitungsbau. Der Antrag soll 2026 bei der Regierung von Oberbayern gestellt werden. Der Leitungsbau selbst ist laut Unternehmen für die Jahre 2027 und 2028 vorgesehen.
Vorbehaltlich der Genehmigung soll der Bau im Jahr 2025 beginnen. Die Kosten für den Neubau des Umspannwerks beziffert die Bayernwerk Netz GmbH auf 33 Millionen Euro.
