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Mega-Kapitalverlust: So viel würde der FC Bayern verlieren, wenn Kimmich und Co. gehen | ABC-Z

München – Die auslaufenden Verträge sind weiter das große Gesprächsthema an der Säbener Straße. Insgesamt sind sieben Spieler nur noch bis Ende Juni an den FC Bayern gebunden, dazu kommt Jamal Musiala, dessen Kontrakt nächstes Jahr ausläuft und ebenfalls unbedingt verlängert werden soll. Die Verhandlungen laufen bereits seit Wochen auf Hochtouren. Noch konnte die sportliche Leitung um Max Eberl und Christoph Freund aber in keiner Personalie Vollzug melden.

Geht es nach Ex-CEO Oliver Kahn, sollte der Verein den Spielern langsam Druck machen. Dies betrifft unter anderem Joshua Kimmich, den der ehemalige Weltklasse-Torhüter als „Gesicht des FC Bayern“ sieht. „Wenn Kimmich zeitnah keine Entscheidung trifft, muss der Klub irgendwann auch bereit sein, Stärke zu zeigen und eine zeitliche Frist setzen“, sagte der frühere Vorstandschef des FC Bayern der Sport Bild: „Wird diese überschritten, kann das Angebot zurückgezogen werden und man bemüht sich um jemand anderen oder setzt auf Spieler im aktuellen Kader.“

Ex-Vorstandsboss des FC Bayern: Oliver Kahn
Ex-Vorstandsboss des FC Bayern: Oliver Kahn
© IMAGO / Panama Pictures
Ex-Vorstandsboss des FC Bayern: Oliver Kahn

von IMAGO / Panama Pictures

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FC Bayern droht Marktwert-Verlust von 145 Millionen Euro

Ob man seinen Spielern eine Deadline gibt, wird man sich aber gut überlegen, so Kahn. „Die Verpflichtung eines neuen Spielers, der ähnliche Qualität wie Joshua hat, kann inklusive Ablösesumme noch teurer werden als die Vertragsverlängerung eines Top-Spielers, der im letzten Vertragsjahr ist“, gab der ehemalige Vorstandsboss zu bedenken.

Tatsächlich droht den Bayern bei ablösefreien Abgängen im Kader ein Marktwertverlust im dreistelligen Millionen-Bereich. Alleine Kimmich (Marktwert laut transfermarkt.de: 50 Millionen), Davies (50 Millionen) und Sané (45 Millionen) kommen auf einen geschätzten Marktwert von 145 Millionen Euro. Geht das Trio nach Vertragsablauf ablösefrei, löst sich dieses Kapital in Luft auf!

Immerhin: Im Gegensatz zu Sané haben Kimmich und Davies bei ihren Verpflichtungen nur eine überschaubare Ablöse gekostet. Beide kosteten zusammen rund 20 Millionen und haben ihren Marktwert in den Jahren darauf vervielfacht.

Ersatz für Kimmich, Davies und Sané wäre extrem teuer

Dazu kommt, dass man in diesem Falle qualitativ möglichst gleichwertiger Ersatz verpflichten müsste – und der wäre nicht nur schwer zu finden, sondern auch extrem teuer. Ein defensiver Mittelfeldspieler vom Format eines Joshua Kimmich etwa wäre kaum unter 70 Millionen Euro zu bekommen. Nach oben sind den Ablösen auch bei Sechsern mittlerweile kaum Grenzen gesetzt, wie die Bayern bereits bei Declan Rice feststellen mussten. Der Engländer stand beim Rekordmeister im Sommer 2023 ganz weit oben auf dem Wunschzettel, wechselte schlussendlich aber für knapp 120 Millionen Euro zum FC Arsenal.

Auch die Verpflichtung eines Davies-Nachfolgers wäre kompliziert und kostspielig. Linksverteidiger auf europäischem Top-Niveau sind extrem selten und daher auch entsprechend teuer. Spieler wie Federico Di Marco (Inter Mailand), Nuno Mendes (Paris Saint-Germain) oder Theo Hernández (AC Mailand), die auf ihrer Position zu den Besten der Welt zählen, werden allesamt mit einem Marktwert jenseits der 50 Millionen Euro geführt.

An Letzterem waren die Bayern übrigens in den vergangenen Jahren immer mal wieder interessiert, als ein möglicher Abgang von Davies im Raum stand. Seinerzeit soll Milan für den Bruder des ehemaligen Bayern-Verteidigers Lucas Hernández gar eine Ablöse von bis zu 80 Millionen gefordert haben.

Neben den Ablösen müssten auch noch die Gehälter gezahlt werden

Ähnlich negativ würde sich ein Ersatz für Sané auf die Bilanz auswirken. Der Flügelstürmer läuft zwar seiner Form hinterher und wäre in der aktuellen Verfassung sportlich kein allzu großer Verlust. Bei einem Abgang müsste sein Kaderplatz aber dennoch neu besetzt werden. In einer entsprechenden Preisklasse bedienten sich die Bayern erst im vergangenen Sommer bei der Verpflichtung von Michael Olise, der für 50 Millionen Euro von Crystal Palace verpflichtet wurde.

Zusätzlich zu den Ablösen müssten freilich auch noch die Gehälter bezahlt werden – und die dürften sich in ähnlichen Sphären bewegen, wie sie Kimmich und Co. aktuell fordern. In Sachen Salär auf die Spieler zuzugehen, wäre für die Bayern die günstigere Option.

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