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3. Liga: Energie Cottbus droht ein Aufstiegsverbot | ABC-Z

Energie Cottbus steht vor dem Aufstieg in die Zweite Liga. Mit der Qualität der Mannschaft kann das Stadion jedoch nicht mithalten. Das geht schon bei der Lux-Zahl des Flutlichts los. Klub und Stadt müssen schnell Geld auftreiben, sonst zerplatzt der Traum.

Energie Cottbus kann diese Saison den direkten Durchmarsch von der Regionalliga in die Zweite Liga perfekt machen. Doch der zweite Aufstieg in Folge ist stark gefährdet, allerdings nicht aus sportlichen Gründen. Vielmehr ist das Stadion der Freundschaft in jetzigem Zustand nicht tauglich genug.

Die in die Jahre gekommene Heimspielstätte könnte dafür sorgen, dass der aktuelle Drittliga-Spitzenreiter keine Lizenz für die Zweite Liga erhält. Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hat das Stadion bereits untersucht und dem Klub eine Mängelliste zugestellt. Die Botschaft ist eindeutig: Im jetzigen Zustand droht absolutes Zweitliga-Verbot.

In den elf Jahren nach dem bislang letzten Zweitliga-Abstieg ist im ehemaligen Stadion der Freundschaft wenig passiert. Das Flutlicht ist mit 800 Lux (gefordert 1200 Lux) zu dunkel, die Sitzplätze in den Ecken der vier Tribünen sind nicht überdacht. Es fehlt an Medienarbeitsplätzen und Anschlüssen für TV-Übertragungen.

All diese gehört zu den Auflagen des Liga-Verbands. Und selbst im Detail gibt es Beanstandungen: So gibt es auf den Auswechselbänken jeweils vier Sitzplätze zu wenig. Allein die Kosten der Sofortmaßnahmen für den Erhalt der Lizenz zur nächsten Saison liegen bei geschätzten 2,5 Millionen Euro. Für eine nachhaltige Modernisierung und Sanierung werden 30 Millionen aufwärts veranschlagt. Aber darum geht es im Moment gar nicht. Schon bis 1. März müssen die Unterlagen eingereicht werden inklusive einer konkreten Planung und nachgewiesenen Finanzierungsmöglichkeiten.

Umliegende Landkreise wollen und können nichts geben

Die Stadt Cottbus will das Thema angehen und helfen, wie Bürgermeister Tobias Schick, dem RBB versicherte, dies könne die Kommune aber nicht allein stemmen. „Möchte das Land Brandenburg, möchte die Wirtschaftsregion der Lausitz einen Zweitligisten haben?“, fragt Schick.

Die umliegenden Landkreise sehen sich jedoch nicht in der Lage zu helfen, auch das Land Brandenburg zeigt bislang keinen Unterstützungswillen. Der RBB zitierte das Ministerium für Bildung und Sport mit der Aussage, für Profisport-Vereine wie Energie Cottbus sei man nicht zuständig. Ob ein anderes Ministerium Mittel bewilligt, ist unklar.

„Es wäre schlimm, wenn dieser Verein sportlich das Wunder des Aufstiegs schafft und der dann an der Infrastruktur scheitert“, sagt Präsident Sebastian Lemke in dem Beitrag: „Mit diesem Stadion, in diesem Zustand gibt es keine Chance, hier eine Lizenz für die zweite Liga zu bekommen.“

Im Ernstfall würde ein Konkurrent profitieren. Erhält ein Drittligist, der auf einem Aufstiegsplatz steht, keine Lizenz, rückt laut DFB-Spielordnung das in der Abschlusstabelle dahinter stehende Team nach, das alle Bedingungen für einen Aufstieg erfüllen kann. Beispielsweise kann das sogar im Nachgang einer verlorenen Relegation gegen einen Zweitligisten gelten.

SUF

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