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Kriegergedächtniskapelle in Biburg erhält oberbayerischen Denkmalpreis – Fürstenfeldbruck | ABC-Z

Der Bezirk Oberbayern hat am Freitag zum dritten Mal sechs oberbayerische Denkmalpreise vergeben sowie acht Anerkennungen für vorbildlich sanierte Denkmäler. Eine solche gab es einer Mitteilung der Bezirksregierung zufolge auch für den Förderverein Alling als Würdigung seiner Verdienste um die Sanierung der Kriegergedächtniskapelle in Biburg. Sie liegt auf einer leichten Anhöhe in der Ortsmitte. Das kleine, offene Gebäude in historisierenden Formen ist ein verputzter Ziegelbau mit steilem Satteldach. Im Oktober 1921 wurde es zur Erinnerung an die im Ersten Weltkrieg getöteten Soldaten eingeweiht.

Die Inschrift am Giebel lautet „Eine größere Liebe hat niemand, als daß er sein Leben gibt für seine Freunde“. Ein für die damalige Zeit ungewöhnlicher Spruch. „Heute würde man was anderes schreiben, aber der Spruch steht unter Denkmalschutz und ist heute mehr denn je als Mahnung zum Frieden zu verstehen“, sagte nach Abschluss der etwa 100 000 Euro teuren Generalsanierung der Ortschronist Rupert Ludwig.

Im Inneren dokumentiert eine steinerne Tafel die Namen, Berufe und Lebensdaten der zwischen 1914 und 1918 Gefallenen. 19 waren es im Ersten Weltkrieg – von insgesamt 49 Männern, die in den Krieg gezogen waren. Eine gerahmte Chromolithografie an der rechten Wand zeigt die Fotografien der Kriegsteilnehmer des Veteranen- und Kriegervereins Biburg. Zwei weitere Inschriftentafeln aus Stein für die „Gefallenen der Gemeinde Biburg 1942“ und die „Gefallenen der Heimatvertriebenen 1941“ rahmen die Inschriftentafel auf der Mittelwand ein.

Nach einjähriger Sanierung wurde die Kriegergedächtniskapelle 2021 und damit genau 100 Jahre nach ihrer Errichtung wieder der Öffentlichkeit übergeben. Aus dieser Zeit stammt eine schwarz gerahmte Tafel, die an die „Kriegsteilnehmer“ des Zweiten Weltkriegs – Rückkehrer, Tote und Vermisste – erinnert sowie an lokale Teilnehmer des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71.

Ein Jahr hat die umfangreiche Sanierung gedauert. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Nun stehe eine historisch-kritische Einordnung des Ensembles Kriegergedächtniskapelle Biburg an, wie es heißt. Der Jury gehörten neben Mitgliedern des Bezirkstags von Oberbayern und Bezirksheimatpflegerin Astrid Pellengahr auch jeweils ein Vertreter des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege sowie des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege an. Den Preis verleiht der Bezirk Oberbayern alle zwei Jahre. Das Preisgeld beträgt in diesem Jahr insgesamt 22 000 Euro.

Alle ausgezeichneten Denkmäler hat der Bezirk Oberbayern in den vergangenen Jahren gefördert. Wichtig waren bei der Bewertung die fachliche Qualität, Nachhaltigkeit und Ökologie sowie die kulturelle Bedeutung der Denkmäler für Oberbayern. Für sein Förderprogramm Denkmalpflege gibt der Bezirk jährlich etwa 2,5 Millionen Euro aus. Bezirkstagspräsident Thomas Schwarzenberger wird in der Mitteilung mit den Worten zitiert: „Das ist Geld, das direkt aus der Bezirksumlage in die Landkreise und Kommunen zurückfließt. Mit dem oberbayerischen Denkmalpreis möchten wir das enorme Engagement privater und öffentlicher Eigentümerinnen und Eigentümer von Denkmälern zusätzlich würdigen.“

Informationen zu den ausgezeichneten Denkmälern gibt die in einer Broschüre, die per E-Mail kostenlos bestellt (kommunikation@bezirk-oberbayern.de) oder über www.bezirk-oberbayern.de heruntergeladen werden kann.

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