Klimaschutz-Ausstellung in Grundschule am Gerner Platz – Fürstenfeldbruck | ABC-Z

Natürlich ist es für die Viertklässler toll, einmal in einem Raum spielen und hüpfen zu können, der sonst für sie tabu ist: dem Lehrerzimmer. Noch bis diesen Freitag können es ihnen Klassen nachtun, die noch nicht an der Reihe waren. So lange ist in der Grundschule am Gerner Platz die interaktive Ausstellung „Klimakinder – coole Köpfe gegen heiße Erde“ aufgebaut, bevor sie für eine Woche in die nächste Schule „wandert“. Am Mittwoch ist sie offiziell eröffnet worden.
Die Kinder lernen dabei auf spielerische Weise, wie alles mit allem zusammenhängt und man selbst etwas tun kann, damit die Welt lebenswert bleibt: dass die Produktion von Fleisch viel mehr Boden verbraucht als Getreide und dass diese Flächen dann nicht mehr für Moore oder Wälder zur Verfügung stehen, die das Klimagas CO₂ binden. Dass man allein schon durch bewussten Konsum einen Beitrag gegen die voranschreitende Erderwärmung leisten können. Ins Bewusstsein gerufen wird zudem, dass saisonal in der Region produzierte Lebensmittel nicht um die halbe Welt geflogen werden müssen. Und dass möglichst wenig davon am Ende im Müll landen sollte.
Der „menschengemachte“ Klimawandel und die Bedeutung sauberer Luft lassen sich anhand eines sehr eindrucksvollen praktischen Beispiels veranschaulichen: Schulleiterin Ruth Frank-Amberger begleitet eine der vierten Klassen in das „Treibhauszelt“ und schließt den Zugang und damit die Frischluftzufuhr. Die Zunahme an Kohlendioxid lässt sich darin schon ein paar Minuten später an den Farben einer CO₂-Ampel ablesen. Atmen muss jeder Mensch. Aber das Verfeuern fossiler Brennstoffe, das den globalen Treibhauseffekt verstärkt, könnte ersetzt werden durch klimafreundliche Techniken, die längst ihre Alltagstauglichkeit bewiesen haben: etwa Windräder oder Solaranlagen.

Gemeinsam mit der Schwalbe Nyel gehen die Kinder auf eine Entdeckungsreise – experimentieren, ertasten, erfühlen und lernen, welche Möglichkeiten es gibt, um besser auf unsere Erde und unser Klima zu achten. Dabei besteht die Hoffnung, dass sich die Kinder nicht nur sehr frühzeitig mit einer für die Menschheit lebenswichtigen Materie beschäftigen, sondern dass sie dabei zu Multiplikatoren werden – indem sie das Thema in die Familien tragen.
Ermöglicht hat die Ausstellung die Bürgerstiftung für den Landkreis Fürstenfeldbruck gemeinsam mit den Landratsämtern Fürstenfeldbruck, Starnberg, Landsberg am Lech, dem Verein Energiewende Starnberg und der Kreissparkasse München-Starnberg-Ebersberg. Vorgestellt wurde sie am Mittwoch von Aneta Höffler, die im Landratsamt für Maßnahmen gegen den Klimawandel zuständig ist, Josefine Anderer, die sich bei der in Türkenfeld ansässigen Agentur Klima hochdrei um Klimabildung kümmert, der für Umweltbildung zuständigen Lehrerin Julia Hüttner sowie Tobias Lexhaller von der Bürgerstiftung.
Die 13 Bereiche umfassen Schautafeln ebenso wie Mitmachstationen, die mit hochwertigen Utensilien und Tierfiguren aus Holz ausgestattet sind. Grundschulen, die sich für die Ausstellung interessieren, können sich für die Wanderausstellung bewerben. Freie Buchungszeiten und ein Online-Formular finden sich bei der Klimaagentur Klima hochdrei unter www.klimahochdrei.bayern/klima-kinder-buchungskalender.