Inflation im Euro-Raum bleibt bei 2,2 Prozent im April – Wirtschaft | ABC-Z

Die Inflation im Euro-Raum verharrt kurz vor der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Teuerungsrate in der 20-Ländergemeinschaft lag im April wie schon im März bei 2,2 Prozent, wie das EU-Statistikamt Eurostat am Freitag in einer ersten Schätzung mitteilte. Volkswirte hatten dagegen mit einem Rückgang der Inflation auf 2,1 Prozent gerechnet. Die Währungshüter der EZB streben 2,0 Prozent Teuerung für den Euroraum an, was nicht mehr weit entfernt liegt.
Die Euro-Währungshüter verfolgen seit Mitte 2024 angesichts einer nachlassenden Inflation einen Zinssenkungskurs und haben seitdem die Schlüsselsätze bereits sieben Mal nach unten gesetzt. Der jüngste Zinsschritt erfolgte im April. Der am Finanzmarkt maßgebliche Einlagensatz, der als Leitzins für die Euro-Zone gilt, liegt inzwischen bei 2,25 Prozent. Ökonomen erwarten eine Fortsetzung des Lockerungskurses der Notenbank. Noch Anfang Juni 2024 hatte der Leitzins bei 4,00 Prozent gelegen.
Im April nahm die Inflation bei den Dienstleistungen, einer der zuletzt stärksten Inflationstreiber, auf 3,9 Prozent zu nach 3,5 Prozent im März. Die Energiepreise sanken dagegen um 3,5 Prozent nach einem Rückgang von 1,0 Prozent im März. Die Preise für Industriegüter ohne Energie nahmen wie schon im März um 0,6 Prozent zu. Lebensmittel, Alkohol und Tabak verteuerten sich im April um 3,0 Prozent nach einem Plus von 2,9 Prozent im März. Die Kerninflation, bei der die schwankungsreichen Preise für Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak ausgeklammert bleiben, stieg auf 2,7 Prozent. Noch im März hatte sie bei 2,4 Prozent gelegen. Die EZB achtet besonders auf dieses Maß, weil es zugrundeliegende Inflationstrends gut widerspiegelt.