Gefährliche Newcastle-Krankheit bei Vögeln ausgebrochen | ABC-Z

Im Tierheim Berlin ist erneut die für Vögel hoch ansteckende Newcastle-Krankheit nachgewiesen worden. Bisher sei eine Taube mit dem Virus infiziert, teilte das Tierheim auf Nachfrage mit. Bei dem Tier handelt es sich um eine polnische Brieftaube, die als verletzte Fundtaube ins Tierheim gekommen war. Die Taube musste eingeschläfert werden.
Am Mittwoch hat das Veterinäramt die Schließung des Tierheims angeordnet. „Wir bitten um Verständnis, dass wir damit auch unsere geplanten Veranstaltungen absagen müssen. Nach mindestens 42 Tagen, wenn die Testungen durch das Veterinäramt abgeschlossen und eindeutig negativ ausgefallen sind, können wir Entwarnung geben und wieder in den Normalbetrieb zurückkehren“, erklärte Toska Holtz, Geschäftsführerin der Tierheim Berlin gGmbH, in einer Pressemitteilung.
Die Tiervermittlung findet den Angaben zufolge weiterhin statt, allerdings nur nach vorheriger Terminabsprache. Die Testergebnisse von acht direkten Kontakttiere stehen laut Bezirksamt noch aus. Es ist also möglich, dass die Anzahl infizierter Tiere noch ansteigt.
„Die Situation ist extrem belastend für unser Team, insbesondere in den Vogelhäusern und der Tierarztpraxis“, erklärt Eva Rönspieß, Vorstandsvorsitzende des Tierschutzvereins. Die Tierpflegerinnen und Tierpfleger hätten eine enge Beziehung zu ihren Schützlingen – ob Graupapagei, Wellensittich oder Taube. „Viele Tiere sind schon lange bei uns und für uns wie Familie.“
Wie das Bezirksamt Lichtenberg mitteilte, sei der Ausbruch der Krankheit erstmals am Montag amtlich festgestellt worden. Bereits am Donnerstag letzter Woche hatte ein erster Verdacht auf die Tierseuche bestanden. Es seien umgehend Schutzmaßnahmen angeordnet worden, um der möglichen Weiterverbreitung des Virus durch Vogelflug oder Vogelkot an Kleidung oder Schuhen vorzubeugen.
Aktuell werde der gesamte Vogelbestand des Tierheims durch die Lichtenberger Veterinär- und Lebensmittelaufsicht mittels Tupfer- und Kotproben auf die Krankheit untersucht. Die Tests werden im Abstand von mindestens 21 Tagen wiederholt.
Zweiter Ausbruch innerhalb eines Jahres in Berlin
Bereits im letzten Jahr kam es im Berliner Tierheim zu einem Ausbruch der Newcastle-Krankheit. Damals starben elf Tauben an dem Virus, weitere wurden infiziert. Es war der erste Ausbruch der Krankheit in einem Berliner Vogelbestand. Der aktuelle Ausbruch ist der zweite innerhalb eines Jahres in Berlin. Das Tierheim habe aus dem Ausbruch im letzten Jahr gelernt, erklärte ein Sprecher auf Anfrage. „Wir sind effizienter und schneller in der Umsetzung der Maßnahmen“, erklärte er. Auch die Eingangsquarantäne für Tauben sei bereits angepasst worden. Insgesamt leben etwa 300 Vögel im Tierheim.
Für den Menschen stellt das Virus in der Regel keine Gefahr dar. Nur in seltenen Fällen und bei engem Tierkontakt kann es zu vorübergehenden Bindehautentzündungen oder Schwellungen der Ohrlymphknoten kommen. Von Eiern oder Geflügelfleisch geht keinerlei Gesundheitsrisiko für Verbraucherinnen und Verbraucher aus.
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