Fünf Fakten zu Ostern – SZ.de | ABC-Z

Gefärbt
Warum liegen an Ostern bunte Eier in Nestern? Die gängigste Erklärung: Weil der natürliche Schutzraum für das Ei ein Nest ist. Und schön anzusehen ist das im Gebüsch oder – je nach Wetter – hinterm Sofakissen versteckte Nest obendrein. Doch was haben Eier überhaupt mit Ostern zu tun? Schon in der Antike hatten Eier kultische Bedeutung, sie waren Symbol für Fruchtbarkeit, ja sogar für den Ursprung von Mensch und Welt. Da das frühe Christentum bei seiner Ausbreitung gern in anderen Kulturen gelebte Glaubenspraktiken aufnahm und umformte, kam dem Ei eine eigene Bedeutung zu: Es wurde zum Sinnbild für die Auferstehung von Jesus Christus am Ostermorgen. Von außen wirkt die Schale kalt und tot, doch aus dem Inneren dieses überraschenden Dings erwächst neues Leben, gemäß dem alten Osterspruch: „Wie der Vogel aus dem Ei gekrochen, hat Jesus das Grab zerbrochen.“ Im frühen Christentum gab es den Brauch, Verstorbenen Eier mit ins Grab zu legen. In Ägypten beschenkten sich koptischen Christen zum Osterfest mit – bei Hitze gut haltbaren – gekochten Eiern. Die allerdings waren rot gefärbt, wie das Blut Christi. Auch in der orthodoxen Ostkirche wurden die Eier überwiegend rot bemalt. Andere Farben wie Blau, Gelb, Grün kamen erst später in der lateinischen Westkirche hinzu, in Europa im 13. Jahrhundert. Zusätzlich wurden die Eier verziert, ausgeblasen, beschrieben, beklebt oder – und das verleiht ihnen bis heute einen besonderen Reiz – mit Wachs verziert und anschließend bemalt. Der Hase hoppelte in Deutschland übrigens erst spät ins Nest: Schriftlich erwähnt wird der Osterhase erstmals im Jahr 1682.