Claudia Roths Fake News über Friedrich Merz | ABC-Z

Selbst wenn es an diesem Sonntagabend nicht reichen sollte für Olaf Scholz: Er hat im Wahlkampf wirklich alles gegeben – sogar der „Aktuellen“ ein Interview. Und zwar eines, aus dem wir lernen, welche Risiken für einen Politiker damit verbunden sind, wenn er Persönliches offenbart. Danach befragt, welche Lieblingsgerichte er gern zubereite, antwortet Scholz nämlich: „Sehr unterschiedliche, aber ich bin zurückhaltend geworden, darüber öffentlich zu sprechen. Denn einmal habe ich erzählt, dass mir Königsberger Klopse gut gelingen. Seither werden sie mir fast überall aufgetischt, sodass es fast schon zu viel wird.“ So ganz hat es mit der Zurückhaltung leider nicht geklappt, wenigstens einen Klops hat sich der Kanzler am Ende noch geleistet – doch wir wollen gar keine profunde politische Analyse liefern, sondern geben nur die Hofnarrensicht wieder.
Und noch ein zweites Interview mit einer politischen Spitzenkraft druckt „Die Aktuelle“. Sie hat mit Claudia Roth gesprochen und stellt fest, dass diese mit 69 Jahren noch ein weiteres Mal für den Bundestag kandidiert. Roth entgegnet, es sei „bemerkenswert, dass tendenziell eher Frauen nach dem Alter gefragt werden. Und ich bin immerhin jünger als Friedrich Merz (lacht).“ Ähm, liebe Frau Roth (lacht), Merz wurde am 11. November 1955 geboren, Sie hingegen in demselben Jahr am 15. Mai – weshalb wir Ihnen die traurige Mitteilung machen müssen, dass Sie doch die Ältere sind. Nur weil Sie der „Aktuellen“ ein Interview geben, müssen Sie ja nicht gleich ebenfalls Fake News verbreiten.
Schnell noch abnehmen
Während die Parteien alle noch hoffen, in letzter Sekunde zulegen zu können, will man in Hollywood vor den Oscars möglichst noch abnehmen. Abnehmspritzen sind populär, und „Gala“ konstatiert: „Ozempic ist in Hollywood inzwischen leichter zu bekommen als ein Oscar.“ Dies ist ein recht schräger Vergleich, da ein Oscar – die meisten Filmschaffenden werden das bestätigen – wirklich sehr, sehr schwer zu bekommen ist. Um den Siegeszug der Spritzen zu illustrieren, hätte „Gala“ besser etwas genannt, was in Hollywood wesentlich leichter zu bekommen ist als Oscars – Babys von Leihmüttern beispielsweise oder Häuser mit Brandschaden.
Die „Let’s Dance“-Krone gewinnen möchte Sängerin Jeanette Biedermann, die laut „Frau mit Herz“ gesagt hat: „Da ich tänzerisch eine absolute Freestylerin bin, ist es extrem spannend für mich, in eine Choreographie einzutauchen.“ Gefällt uns gut, diese elegante Umschreibung dessen, von etwas keine Ahnung zu haben. Donald Trump zum Beispiel ist fraglos ein absoluter Freestyle-Politiker und momentan beschäftigt, ganz tief einzutauchen in die russische Kultur, in Wladimir Putins Seele und vor allem in Putins . . . okay, das verkneifen wir uns.
Ein echter König in seinem Reich ist Verleger Hubert Burda, der gerade 85 geworden ist, wozu auch wir herzlich gratulieren – nicht ohne ein weiteres Mal darüber zu schmunzeln, wie beflissen „Bunte“ jedes Mal vor dem Namen ihres Oberbosses dessen Doktortitel nennt. Eine Ehre, die „Bunte“ einzig Dr. Hubert Burda erweist und fast niemandem sonst, auch nicht den Gratulanten: Prof. Dr. Peter Sloterdijk büßt seine Titel ein, auch Dr. Markus Söder muss sich kleinmachen. Neben dem Jubilar gibt es nur einen einzigen Mann, der in „Bunte“ dasselbe Privileg erfährt: Dr. Jacob Burda, Dr. Hubert Burdas Sohn. Schon rührend, wenn solche Traditionen fortgeschrieben werden.
Er war Henry der Achte
Schon immer ganz oben war die Fernsehmillionärsfamilie Geiss. Ihnen hat, wie „Schöne Woche“ berichtet, ein Wunderheiler auf Bali interessante Fakten eröffnet: „Robert soll vor 927 Jahren als König über Europa geherrscht haben, während Carmen in direkter Linie von Frankreichs legendärer Königin Marie Antoinette abstammt.“ Carmen bestätigt: „Mir hat schon mal einer vor vielen Jahren gesagt, dass der Robert Henry der Achte war.“

Okay, mal der Reihe nach: Henry der Achte war bis 1547 König von England – das ist nicht ganz 927 Jahre her, Carmen Geiss scheint mathematische Freestylerin zu sein. Alle vier Nachkommen Marie Antoinettes blieben kinderlos, wodurch die direkte Linie abriss, und dass es vor 927 Jahren einen König von Europa gab, wäre uns ebenfalls neu. Andererseits kann man von einem balinesischen Medium nicht unbedingt tiefere Kenntnis europäischer Geschichte erwarten.
Der einer großen Skifahrerdynastie entstammende Felix Neureuther erzählt „Bunte“, wie sein Vater den Kindern einst abgewöhnte, den Tee zu süßen: „Er hat einfach mal die ganze Zuckerdose in den Tee gekippt und gesagt: ,So jetzt probiert mal, und lasst es euch schmecken.‘ Da haben wir dann gemerkt, hoppla, so gut schmeckt Zucker dann doch nicht.“ Geniale Methode, wir haben sie gleich bei unseren ständig um mehr Taschengeld bettelnden Töchtern ausprobiert – und ihnen unsere Kreditkarte samt Code ausgehändigt: Wäre doch gelacht, wenn sie so nicht merkten, dass Geld gar nicht glücklich macht. Seltsam – eigentlich sollten sie von ihrer Einkaufstour längst zurück sein.