Als “Nazi” pikiert: So geht Dieter Nuhr mit Anfeindung um | ABC-Z

Aus seiner Meinung machte Dieter Nuhr (64) nie ein Geheimnis. Vor allem, wenn es um gesellschaftspolitische Themen geht, nimmt der Kabarettist und Moderator meist kein Blatt vor den Mund. Jetzt verrät der 64-Jährige, was er an seiner Heimat Deutschland auszusetzen hat. Speziell mit der Einstellung seiner deutschen Mitbürger ist Nuhr nicht zufrieden.
Dieter Nuhr kreidet an: “In Deutschland nur begrenzt gute Laune”
Dieter Nuhr meint in einem aktuellen Interview mit der Zeitschrift “Hörzu”: “Ich reise sehr viel und gucke mir den Rest der Welt an, schon weil in Deutschland oft nur begrenzt gute Laune ist. Hier herrscht ja immer dieses Grundgefühl: ‘Das Ende ist nah.’ Das ist beim Rest der Welt anders.” Der Kabarettist glaubt, dass es einen ganz bestimmten Grund dafür gebe, warum die Deutschen “so sind, wie sie sind”.
Er vermutet: “Das hat mit den Verlustängsten zu tun, die mit Wohlstand kommen.” Menschen anderer Nationen seien dankbar, “wenn es aufwärts geht”. Nuhr betont: “Bei uns herrscht eher Angst vor dem Abstieg.”
Karriere-Ende für Dieter Nuhr? So denkt er über einen Bühnenrückzug
Der 64-Jährige wisse, dass er mit seiner Meinung oft aneckt. Er mache sich regelmäßig auf den nächsten Kritikregen gefasst. Trotz vieler Anfeindungen habe er jedoch nie daran gedacht, sich aus dem Leben in der Öffentlichkeit zurückziehen zu wollen. Ein Karriere-Ende als Kabarettist und Moderator sei für Dieter Nuhr nie infrage gekommen. “Diese hasserfüllte Atmosphäre, die beispielsweise in den sozialen Medien geschürt wird, war für mich immer eher ein Antrieb weiterzumachen. Inzwischen hat sich ja auch gezeigt, dass ich nicht selten recht hatte”, schildert der Komiker.
Dieter Nuhr: “Manchmal fallen mir Dinge einfach früher auf”
Dieter Nuhr nehme Kritik nie persönlich. “Manchmal fallen mir Dinge einfach früher auf als anderen”, sagt er zudem. Der 64-Jährige habe gelernt, dass eine Hasstirade oft schnell nachlassen kann, wenn man sich nicht wehrt. “Als ich ja mal einen Witz über Greta Thunberg (22) gemacht habe, wurde gefordert, dass meine Sendung (‘Nuhr im Ersten’) abgesetzt wird. Dazu ist es nicht gekommen”, äußert der TV-Moderator.
Im Weiteren meint Nuhr gegenüber “Hörzu”: “Ich war ja teilweise Projektionsfläche für alles.” So sei der Kabarettist einst sogar als “Nazi” bezeichnet worden. Das sei “bei aller Lächerlichkeit der Vorwürfe dann doch auch anstrengend” gewesen, gibt der 64-Jährige zu. Aber auch hier habe sich seine Taktik bewährt: Den Anschuldigungen “keinen Raum schenken”. Für Dieter Nuhr steht fest: So lasse er sich nie zur Zielscheibe öffentlicher Anfeindung machen.