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Baden-Württemberg: Zug entgleist – mehrere Verletzte und Tote | ABC-Z

In der Nähe der oberschwäbischen Stadt Riedlingen in Baden-Württemberg sind bei einem schweren Zugunglück drei Menschen getötet und mindestens 30 Reisende verletzt worden, einige von ihnen schwer. Die Unfallursache könnte nach vorläufigen Einschätzungen von Rettungskräften ein Hangrutsch gewesen sein, verursacht durch ein Starkregenereignis. Auf Luftbildern waren ein unterspültes Gleisbett, Erdmassen sowie stark verformte Gleise zu sehen. Ein Waggon lag quer zu den Gleisen, ein Führerhaus des Triebwagens bohrte sich ins Erdreich.

Rettungskräfte am Unfallort der Zugentgleisung.dpa

„Das Unglück ereignete sich in der Nähe von Zell-Bechingen bei Kilometer 59. Es waren vier Rettungshubschrauber, die Polizei, Kräfte des Polizeipräsidiums Einsatz, Feuerwehr und Notarztwagen im Einsatz“, sagte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Ulm der F.AZ.. Die schwerverletzten Opfer wurden unter anderem in den Universitätskliniken Ulm und Tübingen behandelt. Der Unfall ereignete sich gegen 18:10 Uhr; der Regionalzug war auf dem Weg von Riedlingen nach Ulm, er soll mit etwa hundert Reisenden besetzt gewesen sein, als er zwischen den kleinen Gemeinden Zwiefalten Dorf und Zell entgleiste.

Ein Krisenstab auf Landesebene wurde zunächst nicht eingerichtet, die Koordination des „Massenunglücksfalls“ übernahm das Polizeipräsidium Ulm gemeinsam mit der Bundespolizei mit einem gemeinsamen Führungsstab.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), der aus der Region stammt,  zeigte sich erschüttert von der tragischen Nachricht. Er sagte: „Mein tief empfundenes Beileid gilt den Angehörigen der Opfer. Allen Verletzten wünsche ich eine rasche und vollständige Genesung. Das gesamte Ausmaß des Zugunglücks ist derzeit noch nicht vollständig absehbar, aber wir tun alles in unserer Macht Stehende, um die Rettungskräfte zu unterstützen und die Ursachen des Unglücks umfassend aufzuklären.“

Die Zugstrecke muss für einige Zeit gesperrt bleiben

Bahnchef Richard Lutz und der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) wollen sich am Montag einen ersten Eindruck an der Unglücksstelle machen. Der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) traf noch am späten Abend am Unglücksort ein. Die Staatsanwaltschaft und die Polizei, sagte Strobl, müssten nun die Ursachen des Unglücks aufklären, die Rettungskräfte leisteten derzeit unter „schwierigsten Bedingungen Unglaubliches“. „Leider müssen wir davon ausgehen, dass bei einem schlimmen und tragischen Zugunglück heute mehrere Menschen ihr Leben verloren haben und Dutzende verletzt wurden.“

Die Zugstrecke muss für einige Zeit gesperrt bleiben; es gibt ein Schienenersatzverkehrsangebot. Auch eine Kreisstraße in der Nähe des Unfallorts musste gesperrt werden. Angehörige der Opfer wurden am Sonntagabend im Bürgerzentrum von Daugendorf versorgt. 

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