Alpen: Kaffeemesser, Rockwatch und Lymphkosmetik in den Stilnews – Stil | ABC-Z

Das Kaffeemesser
Eine Kooperation, die man so auch nicht auf dem Zettel hatte, wird dieses Wochenende stolz aus der Schweiz vermeldet: Bei dem gemeinsamen Projekt von Victorinox und La Marzocco kommen eidgenössische Werkzeugpräzision und florentinische Espressomaschinen-Expertise zusammen und werden in einer Sonderedition des berühmten Swiss Army Knifes gewürdigt. Das neue Taschenmesser enthält neben den üblichen Funktionen mehrere Spezialwerkzeuge, die dezidiert auf den Umgang mit Espressomaschinen abgestimmt sind und die tägliche Arbeit von Baristas und anderen Kaffee-Enthusiasten erleichtern sollen.
So gibt es ein Element, das extra zum Fixieren und Demontieren der Dampfdüse konstruiert wurde, außerdem einen speziellen Spatel für die präzise Abmessung des Kaffeepulvers. Eine Kombizange mit Drahtschneider und Drahtcrimper sowie diverse Schraubendreher sollen im Umgang mit den Kaffeemaschinen ebenfalls nützlich sein. Das neue Barista-Tool reiht sich thematisch neben dem Wine-Master-Messer für Sommeliers ein, das Victorinox bereits vor einigen Jahren vorstellte. Die Edition ist allerdings limitiert und dürfte deshalb zum gefragten Sammlerobjekt avancieren – durchaus auch bei Menschen, die nur eine schnöde Filtermaschine zu Hause haben.
Ein Stück Alpen am Handgelenk
Das Erste, was einem zu dieser schönen Uhr einfällt, tragischerweise: dass man mal der festen Überzeugung war, die Alpen seien für die Ewigkeit gebaut. Ein Irrtum, wie sich mit jedem neuen Felssturz nun deutlicher herausstellt, die Erderwärmung lässt grüßen. Zynisch formuliert: So viele Ausgaben der RockWatch können sie bei Tissot gar nicht bauen, wie derzeit Felsbrocken von den Alpen herunterkullern. Aber dafür kann die Uhr selbstverständlich nichts. Es handelt sich um eine Neuauflage: Erstmals erblickte sie im Jahr 1985 das Licht der Welt, ein Stück Berg fürs Handgelenk, jede einzelne mit einer anderen Maserung, ihrer individuellen Farbe, ausgestattet. Damals eine Weltneuheit.
50 Jahre später nun das Comeback, aber streng limitiert auf nicht mehr als 999 Exemplare. Der hier zu einem 38-Millimeter-Gehäuse verarbeitete Granit stammt aus dem Jungfraumassiv; anders als bei der Erstauflage (ein roter und ein gelber Zeiger) sind die Zeiger diesmal vernickelt, also einen Tick eleganter. Dazu entspiegeltes Saphirglas und ein schwarzes Lederarmband; im Inneren wird die Uhr von einem Quarzwerk angetrieben. Die RockWatch kommt 2025 in einer Sammlerbox daher, die einem Granitblock nachempfunden ist. Nur an ausgewählten Verkaufsstellen erhältlich, 1095 Euro.

Komm, wir reparieren die Welt
Total kaputte Zeiten sind das gerade. Da sind sich die meisten Menschen einig. Nur wie man den ganzen Schlamassel jetzt „fixen“ könnte, darauf finden wir immer noch nicht die richtigen Antworten. Aber man kann ja mal im Kleinen anfangen. Etwa damit, nicht ständig alles wegzuschmeißen und immer neue Sachen zu kaufen. Noch mal kurz zur Erinnerung: Jedes Jahr werden rund 15 Milliarden Fast-Fashion-Teile gekauft – und angeblich 60 Prozent davon im gleichen Jahr verbrannt. Stattdessen könnte man all das Zeug, das schon da ist, lieber reparieren und länger nutzen. Daran erinnert das in Europa einmalige „re:pair Festival“ in Wien, das vom 13. bis 31. Oktober im Atelier Augarten stattfindet. Drei Wochen mit 130 Veranstaltungen, darunter kostenlose Workshops für Schüler und Lehrlinge, wie man seine Kleidung flickt, neudeutsch: „visible mending“.
Wer nicht selbst will oder kann, darf seine Sachen in sogenannten Ambulanzen in professionellere Hände geben. Auch Fahrräder oder Gitarren werden begutachtet und gegebenenfalls repariert. Highlight ist diesmal die Ausstellung „Masterpieces of Repair & Upcycling“. Darunter eine virtuos ausgebesserte und letztlich verbesserte Jeans von Viktor & Rolf oder ein Kostüm von Vivien Leigh, das die britische Textilkünstlerin und Repair-Aktivistin Celia Pym mit weißem Cashmere-Garn geflickt hat (repair-festival.wien).

Lymphkosmetik
Dass aus der Schweiz nicht nur Uhren, Taschenmesser und Schokolade in bemerkenswerter Qualität kommen, sondern auch einige der teuersten und innovativsten Kosmetikprodukte, ist mittlerweile hinlänglich bekannt. Einen großen Schritt in dieser Branche hat jetzt die Schweizer Kosmetikmarke mit dem kryptischen Namen Iräye erreicht, die als erste Hautpflegemarke mit ihren Wirkstoffen ganz auf das menschliche Lymphsystem abzielt. Jetzt meldete der hoch spezialisierte Hersteller, dass seine Produkte zukünftig bei Douglas in 14 Ländern erhältlich und damit einem größeren Publikum zugänglich sein werden.
Gegründet wurde Iräye von zwei Wissenschaftlern: Michael Detmar, Professor an der ETH Zürich, ist Experte für Hautbiologie und Lymphmedizin, Epameinondas Gousopoulos arbeitet als plastischer Chirurg und hat als solcher die Wechselwirkung des Lymphsystems mit dem Hautgewebe auch im Zusammenhang mit Narbenbildung erforscht. Zusammen gelang es ihnen, einen zum Patent angemeldeten Wirkstoffkomplex zu entwickeln, der die natürliche Regenerations- und Entgiftungsfunktionen des Lymphsystems anregen und unterstützen soll. Die Haut soll davon in Form von weniger Entzündungen, gestrafftem Erscheinungsbild und einem gesunden Look profitieren. Ob das so wunderbar klappt wie in den Tests, die auf der Homepage dokumentiert sind, das kann man jetzt auch hierzulande in jeder Fußgängerzone bei Douglas zumindest mal mit einem Pröbchen testen.



















