Deutsche Bahn: Evelyn Palla wird neue Chefin | ABC-Z

Die Deutsche Bahn bekommt eine neue Chefin. An die Spitze des Staatskonzerns rückt nach Informationen der F.A.Z. Evelyn Palla (52), die im Vorstand für den Regionalverkehr zuständig ist. Sie übernimmt das Amt von Richard Lutz, der wegen schlechter Pünktlichkeitswerte in den vergangenen Monaten zunehmend in die Kritik geraten ist.
Mit Palla wählt Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) nun doch eine interne Lösung, nachdem zunächst mit einigen externen Bewerbern gesprochen worden war. Palla wird die erste Frau an der Spitze des Konzerns. Sie kommt aus Südtirol und ist seit 2019 bei der Bahn. Zunächst war sie Finanzvorständin bei der Tochtergesellschaft DB Fernverkehr und zog dann am 1. Juli 2022 in den Konzernvorstand ein. Der von ihr geleitete Regionalverkehr gehört zu den erfolgreicheren Sparten des krisengebeutelten Konzerns. Im ersten Halbjahr 2025 konnte sie einen Gewinn von 103 Millionen Euro verbuchen, während die Bahn selbst tief in den roten Zahlen steckt.
Die Managerin gilt als durchsetzungsstark und zielorientiert und bekommt von vielen Seiten Zuspruch. Sowohl auf Gewerkschaftsseite als auch im Führungszirkel der Bahn wird ihre unaufgeregte, klare Haltung geschätzt. Zugleich kann sie auf einen breiten Erfahrungsschatz setzen. 1997, im Alter von 24 Jahren, hat sie ihre Karriere bei Infineon gestartet und ging sechs Jahre später zum Energiekonzern Eon. Auch Erfahrungen bei den Österreichischen Bahnen hat sie gesammelt. 2011 wechselte sie zur ÖBB nach Wien, wo sie bereits für den Regionalverkehr zuständig war.
Der Aufsichtsratschef der Bahn, Werner Gatzer, hatte den Prozess Mitte August gestartet, nachdem Schnieder die vorzeitige Entlassung von Lutz angekündigt hatte. Neben der miesen Leistung der Bahn war auch das schlechte Verhältnis zwischen dem Bahnchef und dem neuen Bundesverkehrsminister ein Grund für die Entlassung. Schon kurz nach seinem Amtsantritt krachte es zwischen den Beiden nach einer öffentlich gewordenen Personalentscheidung bei der DB InfraGo, die mit dem Minister selbst nicht abgesprochen war.





















