Abschiedskonzert: Ozzy Osbourne und Black Sabbath sagen Goodbye | ABC-Z

Es ist ein doppelter Abschied: Ozzy Osbourne und die Band Black Sabbath treten ein letztes Mal auf – in Birmingham, wo ihre Karriere einst begann. Unterstützt werden sie von vielen Musikern, die von ihnen beeinflusst wurden.
Es macht Sinn, dass Heavy-Metal-Musik ausgerechnet aus dem sogenannten Black Country kommt, den britischen West Midlands bekannt für schwere Kohle- und Stahlindustrie. Ozzy Osbourne, Frontsänger von Black Sabbath, beschrieb das Aufwachsen dort, in einem einst zerbombten Arbeiterviertel der Industriestadt Birmingham, so: Es sei immer schwarz gewesen, nie besonders glücklich. Es habe viele Auseinandersetzungen gegeben. 1968 gründete er mit drei Nachbarn eine Band, die das düstere Gefühl dieser Stadt, den metallischen Sound perfekt verkörperte: Black Sabbath, benannt nach einem Horrorfilm.
Lisa Meyer von “Home of Metal”, die Ausstellungen über diese Musik organisieren, erklärt: “Die Bandgründer sind in Aston aufgewachsen, einem düsteren Industrieviertel der Stadt. Es war der Sound der Fabriken neben den Wohnhäusern, der den Alltag dort durchdrungen und die Musik von Black Sabbath geprägt hat.”
Das Kunstmuseum von Birmingham widmete Ozzy Osbourne eine eigene Ausstellung.
Gegenentwurf zur Hippie-Bewegung
Es war Musik, die die Welt so noch nicht gehört hatte. Düster, bedrohlich und schwer, mit tiefgründigen Texten. Black Sabbath passte in diese Zeit des Aufbruchs und der Revolte, genau wie Led Zeppelin und Deep Purple, die sich ebenfalls 1968 in London und Sheffield gründeten. “Es war das Gegenteil der Hippie-Bewegung in den USA, der Flower Power und des Eskapismus. Black Sabbath hat die düstere Seite des Lebens umarmt und der jungen Generation mit ihrer Frustration und der Wut über mangelnde Chancen eine Stimme gegeben”, so Meyer.
Zunächst waren die langhaarigen Jungs in schwarz, mit ihren okkulten, sozialkritischen Texten eine Untergrund-Band, höchstens verschmäht von Kritikern. Doch heute sind sie weltberühmt, haben ganze Generationen nach sich beeinflusst: von Metallica über Iron Maiden, Judas Priest und Guns N’Roses. Ozzy Osbourne, der “Fürst der Finsternis”, ist heute eine Ikone.
Zum ersten mal seit 20 Jahren tritt Black Sabbath wieder in der Originalbesetzung auf.
Viele Stars für einen guten Zweck
Doch die Kraft geht dem 76-Jährigen zur Neige seit seiner Parkinson-Erkrankung. Ein letztes Mal will die Band nun gemeinsam auf der Bühne stehen – und gleichzeitig das erste Mal seit 20 Jahren wieder in Originalbesetzung. “Ozzy wird auf einem Thron sitzen, nicht stehen”, sagt Gitarrist Tony Iommi. “Es wird also etwas anders sein, aber okay. Ihm geht es okay. Er will das wirklich machen. Es wird das letzte Mal sein. Und ist für einen guten Zweck.”
Denn alle Erlöse werden gespendet: an die Parkinson-Hilfe, an ein Kinderkrankenhaus und ein Kinderhospiz in Birmingham. Zusammenkommen dürfte einiges, denn nicht nur Black Sabbath tritt auf: Zu ihren Ehren sind Metallica angereist, Guns N’Roses, Slayer, Alice in Chains, der Sänger von The Smashing Pumpkins, Limp Bizkit und Korn – für ein ganztägiges Konzert, moderiert von Hollywood-Star Jason Momoa.
Zurück zu den Wurzeln
Warum gerade in Birmingham erklärt Osbournes Frau Sharon Osbourne: “Das war die einzige Wahl. Es hätte nirgendwo sonst sein können. Die Leute haben zwar gesagt, ‘ihr müsst das größer machen, im Wembley Stadium’. Aber: Nein. Es musste Villa Park sein. Hier ist das Zuhause von Metal, in dieser Straße fing alles an, Ozzys altes Haus ist wenige als eine Meile entfernt.”
Erwartet werden zu dem historischen Abschiedskonzert bis zu 200.000 Fans aus aller Welt.