„Drømmer“ aus Norwegen gewinnt Goldenen Bären | ABC-Z

Der norwegische Film „Drømmer“ („Träume“) hat den Goldenen Bären der Berliner Filmfestspiele 2025 gewonnen. Der Film handelt von der Liebe einer halbwüchsigen Schülerin in Oslo zu ihrer Französischlehrerin und von den Erinnerungen und Gesprächen, die der Bericht des Mädchens über seine Erlebnisse bei seiner Mutter und der Großmutter auslöst. „Drømmer“ ist der Schlussteil einer Kino-Trilogie des 1964 geborenen Autors und Regisseurs Dag Johan Haugerud, der auch das Drehbuch zu seinem Film geschrieben hat.
Die Berlinale-Jury unter dem Vorsitz des amerikanischen Regisseurs Todd Haynes verlieh ihren Großen Preis an den brasilianischen Film „O última azul“ („Das letzte Blau“) von Gabriel Mascaro. Mascaros Film erzählt von einer alten Frau, die in die Tiefen des Amazonas-Urwalds flieht, um ihrer Zwangseinweisung in ein Heim zu entgehen. Ein weiterer Jurypreis ging an den argentinischen Film „El mensaje“ („Die Botschaft“) von Ivan Fúnd über ein Mädchen, das unter der Aufsicht seiner Großeltern als Tiermedium arbeitet. Anders als im vergangenen Jahr gab es keine israelkritischen Bekundungen von Preisträgern während der Abschlussgala im Berlinale-Palast.
Rose Byrne wurde als beste Darstellerin ausgezeichnet
Einen Silbernen Bären für die beste Regie bekam der Film „Living the Land“ des Chinesen Huo Meng, der das Leben von Dorfbewohnern in der chinesischen Provinz im Jahr 1991 nachzeichnet. Für das beste Drehbuch wurde die Gesellschaftssatire „Kontinental 25“ des rumänischen Regisseurs Radu Jude ausgezeichnet. Den Preis für die beste schauspielerische Leistung in einer Hauptrolle empfing die Australierin Rose Byrne für ihre Darstellung einer überforderten Mutter in Mary Bronsteins Wettbewerbsbeitrag „If I Had Legs I’d Kick You“.
Als bester Nebendarsteller wurde Andrew Scott für seinen Auftritt in Richard Linklaters „Blue Moon“ gekürt. Die Auszeichnung für eine herausragende künstlerische Leistung ging an das Produktionsteam von Lucile Hadzihalilovics Film „La tour de glace“ (Der Eisturm).
Ein amerikanischer Dokumentarfilm über den 7. Oktober
Die Berlinale 2025 fand zum ersten Mal unter der Leitung der Amerikanerin Tricia Tuttle statt. Als Ersatz für die eingestellte Nebenreihe „Encounters“ hatte Tuttle die Sektion „Perspectives“ für Erstlingsfilme eingerichtet. Von der dortigen Jury wurde der mexikanische Spielfilm „El diablo fuma“ („Der Teufel raucht“) von Ernesto Martinez Bucio als bestes Regiedebüt ausgezeichnet.
Der Preis für den besten Dokumentarfilm ging an „Holding Liat“ des amerikanischen Regisseurs Brandon Kramer, der in der Reihe Forum lief. Der Film handelt von der Suche der Angehörigen einer jungen israelischen Friedensaktivistin, die am 7. Oktober 2023 von Hamas-Terroristen aus ihrem Kibbuz entführt wurde, nach Spuren ihrer Tochter und von deren Arbeit in der Gedenkstätte Yad Vashem nach ihrer Freilassung.
Als bester Kurzfilm bekam „Lloyd Wong, Unfinished“ des Kamadiers Lesley Loksi Chan einen Goldenen Bären. Ein Silberner Bär ging an den japanischen Kurzfilm „Ordinary Life“ von Yoriko Mitsushiri. Den mit zwanzigtausend Euro dotierten Cupra Filmmaker Award gewann der niederländische Beitrag „Koki, Ciao“ von Quenton Miller. Auf den Berliner Filmfestspielen wurden in diesem Jahr mehr als 240 Filme gezeigt. Das Festival endet am Wahlsonntag mit einem Publikumstag, bei dem zahlreiche Beiträge aus den verschiedenen Sektionen wiederholt werden.