Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 00:20 Kiesewetter: Scholz plant Treffen mit Putin +++ | ABC-Z

Roderich Kiesewetter, der verteidigungspolitische Sprecher der CDU, berichtet von Anzeichen, dass Bundeskanzler Olaf Scholz vor der für den 23. Februar angesetzten Bundestagswahl mit dem russischen Machthaber Wladimir Putin zusammentreffen will. Auf der Plattform X schreibt Kiesewetter: „Die Anzeichen mehren sich, dass Bundeskanzler Scholz noch vor dem 23. Februar nach Moskau reisen oder sich mit Putin treffen wird.“ Der CDU-Politiker fügt hinzu, man müsse „auf Überraschungen im Wahlkampf“ gefasst sein. Weitere Details oder eine Quelle für den geplanten Besuch nennt Kiesewetter nicht.

+++ 23:15 Ramstein-Treffen soll ukrainische Luftabwehr stärken +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schildert Details eines schweren Luftangriffs auf die Region Sumy. Dort hätten russische Bomben ein Mehrfamilienhaus zerstört. Unter den sieben Verletzten sei auch ein zweijähriges Mädchen, sagt Selenskyj. Die Aufräumarbeiten in Tschernihiw nach einem Raketenschlag am Vortag, bei dem 40 Wohnhäuser zerstört oder beschädigt wurden, seien beendet. Angesichts der anhaltenden Angriffe auf zivile Ziele bittet er die Partner der Ukraine erneut um die Verstärkung der Flugabwehr. Darüber werde auf dem nächsten Treffen mit westlichen Verbündeten, das in der kommenden Woche auf dem US-Militärstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz stattfinden soll, gesprochen, kündigt Selenskyj an.

+++ 22:15 Selenskyj: Russen verlieren in Kursk binnen zwei Tagen ganzes Bataillon +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj berichtet von schweren Verlusten russischer Einheiten beim Versuch der Rückeroberung des Gebiets Kursk. „Bei Kämpfen heute und gestern allein im Umkreis der Ortschaft Machnowka im Gebiet Kursk hat die russische Armee ein Infanteriebataillon nordkoreanischer Soldaten und russischer Fallschirmjäger verloren“, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Unabhängig sind die Angaben nicht überprüfbar. Ein Bataillon der russischen Streitkräfte hat offiziellen Angaben nach eine Truppenstärke von bis zu 500 Mann.

+++ 21:27 Bericht: Russischer Propagandist bei ukrainischem Drohnen-Angriff getötet +++
Bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf ein Auto auf der Straße Donezk-Horliwka im Osten der Ukraine wurde der freie Mitarbeiter der russischen Zeitung „Izwestija“, Alexander Martemjanow, getötet. Das berichtet die russische staatliche Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Weitere fünf Journalisten, darunter zwei Reporter von Ria Nowosti, seien verletzt worden.

+++ 20:28 Ukraine verliert bis zu 20 Quadratkilometer pro Tag +++
Ukrainische Streitkräfte verloren 2024 mehr als 3.600 Quadratkilometer Territorium, vor allem in den Regionen Donezk und Charkiw, berichten ukrainische Medien unter Berufung auf Karten von „Deep State“, einer ukrainischen Plattform, die detaillierte Karten und Analysen zur militärischen Lage im Krieg bereitstellt. Im November, dem verlustreichsten Monat des Jahres, betrugen die Verluste über 20 Quadratkilometer pro Tag. Während Russland in einigen Frontabschnitten, wie bei Welyka Nowosilka und Lyman, signifikante Gebietsgewinne erzielte, konnte die Ukraine bei Charkiw und Kursk lokale Geländegewinne verzeichnen. Das Staatsgebiet der Ukraine umfasst etwa 603.700 Quadratkilometer. Rund 20 Prozent davon ist von Russland besetzt.

+++ 19:50 Selenskyj: Russland feuert in drei Tagen 300 Drohnen und 20 Raketen auf Ukraine ab +++
Russland hat in den ersten drei Tagen des neuen Jahres mehr als 300 Drohnen und 20 Raketen auf ukrainische Städte und Dörfer abgefeuert, sagt Präsident Wolodymyr Selenskyj. Die Angriffe führten zu erheblichen Zerstörungen von Wohngebäuden und Infrastruktur sowie zu zivilen Opfern. Selenskyj betont, dass Russland weiterhin Siedlungen in Frontnähe mit gelenkten Bomben angreife. Er fordert verstärkte Luftabwehrmaßnahmen und kündigt Gespräche mit internationalen Partnern zur Stärkung der ukrainischen Luftverteidigung an.

+++ 19:15 Blinken: Haben Ukraine vor Kriegsbeginn „geräuschlos“ mit Waffen beliefert +++
Angesichts des befürchteten russischen Überfalls auf die Ukraine haben die USA das Land bereits kurz vor Kriegsbeginn im Februar 2022 mit Waffen beliefert. „Weil wir es haben kommen sehen, waren wir in der Lage, nicht nur sicherzustellen, dass nicht nur wir und Verbündete und Partner vorbereitet waren, sondern dass die Ukraine vorbereitet war“, sagt der scheidende Außenminister Antony Blinken der „New York Times“. „Wir haben dafür gesorgt, dass wir weit bevor es zur russischen Aggression kam, ab September und dann wieder im Dezember, geräuschlos eine Menge Waffen in die Ukraine bekommen haben, um sicherzustellen, dass sie über das verfügten, was sie brauchten, um sich selbst zu verteidigen.“ Als Beispiele nennt Blinken Stinger-Flugabwehrraketen und Panzerabwehrwaffen vom Typ Javelin. Die Waffen hätten entscheidend dazu beigetragen, „Russland daran zu hindern, Kiew einzunehmen, das Land zu überrollen, es von der Landkarte zu tilgen“. Außerdem hätten die Ukrainer die Russen zurückdrängen können. Blinken wies zugleich darauf hin, wie intensiv die diplomatischen Bemühungen vor Beginn der Invasion gewesen seien, um den Krieg zu verhindern. Sicherheitsinteressen der Russen seien dabei berücksichtigt worden. Kremlchef Putin habe den Krieg einzig aus imperialem Machtstreben heraus angefangen.

+++ 18:11 Ukrainischer Kommandeur schildert russische Täuschungstaktik bei Torezk +++
Russische Soldaten bei Torezk in der ukrainischen Region Donezk tarnen sich als Zivilisten, um ukrainische Stellungen zu umgehen. Das berichtet ein ukrainischer Kommandeur dem Fernsehsender Suspilne. Nach dem Passieren der Positionen legen sie Anti-Panzer-Minen oder greifen mit Verstärkung an, erklärt der Offizier. Torezk ist seit Monaten einer der Brennpunkte der Kämpfe in der Ostukraine.

+++ 17:25 Fünfstöckiges Wohnhaus in Ukraine bei russischem Angriff zerstört +++
Bei einem russischen Luftangriff mit gelenkten Bomben auf die Gemeinde Swessa in der Oblast Sumy im Nordosten der Ukraine werden fünf Menschen verletzt, darunter zwei Kleinkinder. Eine Bombe zerstörte ein fünfstöckiges Wohnhaus, eine weitere traf ein nahegelegenes Wohngebiet. Rettungskräfte suchen nach möglichen Verschütteten. Der Angriff wird von ukrainischen Behörden als Verstoß gegen internationales Recht eingestuft.

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(Foto: t.me/Sumy_news_ODA)

+++ 16:46 An Tötung von 59 Zivilisten beteiligt: Russischer Kommandeur bei Explosion verletzt +++
Ein russischer Kommandeur, dem die Ukraine Kriegsverbrechen vorwirft, ist bei einer Explosion in Russland schwer verletzt worden. Das teilt der ukrainische Militärgeheimdienst HUR mit. Demnach erlitt der 29-jährige Konstantin Nagajko, Kommandeur 112. Raketenbrigade, bei der Explosion in der Oblast Iwanowo nordöstlich von Moskau schwere Splitterverletzungen, darunter am Gehirn, und schwebt in Lebensgefahr. Nagayko war nach ukrainischen Angaben 2023 an einem Angriff auf ein Café im Dorf Hroza in der Region Charkiw, beteiligt, bei dem 59 ukrainische Zivilisten getötet wurden.

+++ 16:07 Angebliche Anschlagspläne: Vier Jugendliche in Russland festgenommen +++
In Russland sind vier Jugendliche wegen eines mutmaßlichen Anschlagsplans festgenommen worden. Den Verdächtigen, die zwischen 2007 und 2008 geboren wurden, werde vorgeworfen, einen Sprengstoffanschlag auf belebte Orte in der Stadt Jekaterinburg geplant zu haben, teilt der russische Geheimdienst FSB nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen mit. Zwei von ihnen wird den Berichten zufolge außerdem zur Last gelegt, ein Polizeifahrzeug in Brand gesetzt zu haben. Die staatliche Nachrichtenagentur Tass veröffentlichte ein Video, in dem einer der festgenommenen Jugendlichen einräumt, das Auto angezündet zu haben, nachdem er „Neonazi-Kanälen“ im Onlinedienst Telegram gefolgt sei. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 melden die russischen Sicherheitsbehörden regelmäßig Festnahmen von Verdächtigen, die der Kollaboration mit Kiew beschuldigt werden. Tausende Menschen wurden in Russland wegen ihrer ablehnenden Haltung gegenüber dem Militäreinsatz im Nachbarland inhaftiert.

+++ 15:45 Nach Russlands Gasstopp: Stromabschaltungen in Transnistrien werden ausgeweitet +++
Nach der Einstellung russischer Gaslieferungen in die von pro-russischen Kräften kontrollierte Region Transnistrien in Moldau halten die dortigen Stromabschaltungen an. Am Samstag werde der Strom für drei Stunden abgeschaltet, erklärt der Anführer der pro-russischen Kräfte in Transnistrien, Wadim Krasnoselski. Um die Versorgung sicherzustellen, bestünden Experten jedoch darauf, dass die Abschaltung ab Sonntag auf eine Dauer von vier Stunden ausgeweitet werde. Die russischen Gaslieferungen nach Transnistrien waren am 1. Januar eingestellt worden. Bereits einen Tag später mussten zahlreiche Unternehmen den Betrieb einstellen. Am Freitag begannen dann die Stromabschaltungen für die Bevölkerung.

+++ 15:10 Russland droht Ukraine nach mutmaßlichem ATACMS-Angriff mit Vergeltung +++
Russland droht der Ukraine wegen eines mutmaßlichen Angriffs mit ATACMS-Raketen auf die russische Grenzregion Belgorod (Siehe Liveticker-Eintrag von 11:35 Uhr) mit Vergeltung. Die Ukraine habe am Freitag versucht, „einen Raketenangriff auf die Region Belgorod mit ATACMS-Raketen aus US-amerikanischer Produktion zu starten“, erklärt das russische Verteidigungsministerium. Diese von „westlichen Fürsprechern“ unterstützen Aktionen werden „mit Vergeltung“ beantwortet. Zuvor hatte das Ministerium ohne Angabe von Ort und Zeit erklärt, acht ATACMS-Raketen sowie 72 Drohnen seien von der russischen Luftabwehr abgefangen worden. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte im vergangenen Monat damit gedroht, Russlands neue ballistische Hyperschallrakete Oreschnik auf das Zentrum von Kiew abzufeuern, sollte die Ukraine ihre Angriffe auf russisches Territorium mit von den USA gelieferten ATACMS-Raketen nicht einstellen.

+++ 14:34 In Russland 2024 fast 50 Prozent mehr Fahrzeug-Zulassungen +++
Der russische Automarkt ist im vergangenen Jahr stark gewachsen. Die Zahl der Neuzulassungen sei um 47 Prozent auf 1,55 Millionen Stück gestiegen, berichten Nachrichtenagenturen unter Berufung auf Daten des Industrie- und Handelsministeriums. Im laufenden Jahr erwarten Experten einen Absatzrückgang um zehn Prozent. Seit dem russischen Einmarsch in der Ukraine haben sich westliche Autohersteller weitgehend aus dem Land zurückgezogen. Die Lücken im Angebot werden nun von chinesischen Marken gefüllt.

+++ 14:00 Russischer Schattenflotten-Hafen Ust-Luga soll Ziel von Angriff gewesen sein +++
Bei den ukrainischen Angriffen in der vergangenen Nacht soll auch Russlands großer Seehafen Ust-Luga nahe der estnischen Grenze Ziel gewesen sein. Die russischen Behörden berichten, dass vier Drohnen abgeschossen worden seien und dass es keine Schäden gebe. Astra-Nachrichtenquellen geben laut Euromaidan Press jedoch an, dass in einer der Hafenanlagen Fenster beschädigt wurden. In einem nicht-verifizierten Video ist eine Explosion zu sehen. In den letzten Jahren sei Ust-Luga nach den Sanktionen gegen Ölexporte zu einem Haupthafen für die russische Schattenflotte von Tankschiffen geworden, heißt es.

Öltanks in Ust-Luga. Öltanks in Ust-Luga.

Öltanks in Ust-Luga.

(Foto: IMAGO/Pond5 Images)

+++ 13:20 Ukrainischer Militärgeheimdienst: Russische Marineschiffe kurz vor Ankunft in Syrien +++
Der ukrainische Militärgeheimdienst glaubt, dass mehrere russische Schiffe in Kürze im Hafen von Tartus in Syrien eintreffen werden, um Teile des Militärs nach Libyen zu evakuieren. So sollen das große Landungsschiff Iwan Gren, das Landungsschiff Alexander Otrakowski und das Frachtschiff Sparta am Sonntag eintreffen, während das Frachtschiff Sparta II und der Tanker Iwan Skobelew am Mittwoch erwartet werden.

Das Landungsschiff Iwan Gren. Das Landungsschiff Iwan Gren.

Das Landungsschiff Iwan Gren.

(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)

+++ 12:38 „330 Millionen Amerikaner werden nicht dauerhaft 440 Millionen Europäer verteidigen wollen“ +++
Der Chef der Europäischen Volkspartei im Europaparlament, Manfred Weber, warnt vor einem übereilten Abkommen zur Beendigung des Ukraine-Kriegs. Der Westen dürfe dem russischen Präsidenten Wladimir Putin keinen kurzfristigen Deal vorschlagen, sondern müsse ihm klare Grenzen setzen, sagt der CSU-Politiker der Funke Mediengruppe. Putin stehe für imperiales Denken. „Wir hatten gedacht, dass dieses Denken mit dem Zweiten Weltkrieg in Europa beendet wurde. Dem ist nicht so. Wir stehen in Putins Fadenkreuz.“ Weber warnt, dass langfristig die militärische Unterstützung der USA für die NATO-Partner in Europa eingedampft werden dürfte. „330 Millionen Amerikaner werden nicht dauerhaft 440 Millionen Europäer verteidigen wollen.“ Jetzt gelte es daher, die Verteidigung stärker europäisch zu denken.

+++ 12:08 Ukraine meldet russischen Durchbruchsversuch bei Pokrowsk +++
Russische Streitkräfte rücken nach ukrainischen Militärangaben nahe der Stadt Pokrowsk im Osten des Landes vor. Sie wollten die Stadt im Süden umgehen, um die ukrainischen Nachschubwege abzuschneiden. In den vergangenen 24 Stunden hätten die Russen 34-mal angegriffen und versucht, die ukrainischen Verteidigungslinien südlich der Stadt zu durchbrechen, sagte ein ukrainischer Militärsprecher.

+++ 11:35 Größerer ukrainischer Angriff? Russland hat angeblich mehrere ATACMS-Raketen abgefangen +++
Russische Angaben deuten auf einen größeren ukrainischen Angriff hin. Moskau spricht mittlerweile von 72 Drohnen, die angeblich von der Luftverteidigung abgewehrt wurden. Zudem sollen acht ATACMS-Raketen aus US-Produktion abgefangen worden sein. Zu möglichen Schäden oder Opfern wurden zunächst keine Angaben gemacht. Russland gibt Schäden in der Regel nicht zu und behauptet, alle Raketen abgefangen zu haben. Oder es werden nur abgeschossene Exemplare gemeldet, Treffer hingegen nicht. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte im vergangenen Monat damit gedroht, Russlands neue ballistische Hyperschallrakete Oreschnik auf das Zentrum von Kiew abzufeuern, sollte die Ukraine ihre Angriffe auf russisches Territorium mit von den USA gelieferten ATACMS-Raketen nicht einstellen. Washington hatte der Ukraine zuvor die Erlaubnis erteilt, die ATACMS-Raketen auch im russischen Hinterland einzusetzen. Die vom US-Konzern Lockheed Martin hergestellten Waffen haben eine Reichweite von 300 Kilometern.

+++ 10:58 Ukraine soll großen russischen Raketenbaubetrieb angegriffen haben +++
Bei den nächtlichen Drohnenangriffen (Eintrag von 10:21 Uhr) soll laut proukrainischen Kanälen das Avangard-Werk in der russischen Region Smolensk Ziel gewesen sein. Die große Fabrik sei wichtig für die Produktion von Raketen, heißt es. Offiziell bestätigt ist der Angriff nicht, auch gibt es noch keine Berichte über Schäden.

+++ 10:21 Alarm: Betrieb auf Flughafen St. Petersburg eingestellt +++
Der Betrieb auf dem Flughafen der russischen Millionenstadt St. Petersburg ist nach Behördenangaben aus Sicherheitsgründen vorübergehend eingestellt worden. Es würden vorübergehend keine Starts und Landungen zugelassen, teilt die Luftfahrtbehörde Rosawiazija mit. Details nennt die Behörde nicht. Das russische Verteidigungsministerium meldet, dass in der Nacht 16 ukrainische Drohnen zerstört worden seien: über den Regionen Brjansk, Smolensk, Belgorod, Pskow und Leningrad – dem Umland von St. Petersburg. Auf Flughäfen in Russland kommt es im Zusammenhang mit ukrainischen Drohnenangriffen immer wieder zu Einschränkungen. Durch den Einsatz der russischen Flugabwehr sind dann bisweilen keine Starts und Landungen möglich.

+++ 09:54 Russland attackiert Ukraine mit Drohnen – Kiews Luftwaffe meldet Erfolge +++
Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in der Nacht zum Samstag 34 von 81 russischen Drohnen abgeschossen. Die restlichen 47 Drohnen seien „verloren gegangen“, teilte die Luftwaffe mit. Damit bezog sie sich offenbar auf die Praxis, die Elektronik der unbemannten Flugkörper zu stören und sie so vom Ziel abzubringen.

+++ 09:00 EU-Länder bitten laut Selenskyj um Rücknahme von Flüchtlingen – der antwortet deutlich +++
In einem Interview erzählt der ukrainische Präsident Selenskyj, dass europäische Länder darum bitten würden, die Ukrainer, die nicht arbeiten oder Steuern zahlen, nach Hause zu schicken. „Während diejenigen, die als ‚billige Arbeitskräfte‘ eingesetzt werden, in der EU bleiben sollen.“ An diese Länder gerichtet sagt Selenskyj: „Stellt mehr Luftverteidigung bereit, und ich werde alle zurückrufen.“ Der Ukraine fehlt es vor allem an Patriot-Flugabwehrsystemen, die auch ballistische Raketen abfangen können. Selenskyj hatte einst gesagt, zehn bis zwölf weitere Patriot-Systeme könnten das Leben in der Ukraine sicher und den Krieg für Russland sinnlos machen:

+++ 08:15 Neue ukrainische Fähigkeiten könnten russischen Streitkräften das Leben 2025 schwer machen +++
Die Ukraine könnte in diesem Jahr über bedeutende neue Fähigkeiten verfügen, um den russischen Angriffskrieg zu stoppen. Laut Ministerpräsident Denys Schmyhal hat Präsident Selenskyj die Produktion von mindestens 30.000 Langstreckendrohnen sowie 3000 Marschflugkörpern und Drohnenraketen in Auftrag gegeben. Zuletzt hatte bereits der Einsatz von Waffen mit höherer Reichweite wie ATACMS, Storm Shadow und SCALP mehrere positive Effekte für die Ukraine auf dem Schlachtfeld bewirkt. Der „Telegraph“ berichtet, dass die Ukraine an der Massenproduktion des Trembita-Marschflugkörpers arbeitet, der eine Reichweite von 90 Meilen und eine Nutzlast von 40 Pfund hat. Er soll in der Herstellung nur 10.000 Dollar pro Rakete kosten. Die Entwicklung einer Version mit höherer Reichweite läuft dem Bericht zufolge.

+++ 07:39 Irres Video: Katze bringt Drohne zum Absturz +++
Der russische Angriff auf die Ukraine bringt neben viel Schrecken und unvorstellbarem Leid auch Kurioses hervor. In sozialen Netzwerken wird derzeit ein Video einer ganz speziellen „Flugabwehr“ verbreitet: Eine Katze bringt in dem Clip mit ihrer bloßen Pfote vermutlich eine Drohne zum Absturz. Nachdem das tieffliegende Flugobjekt mit einem Mast kollidiert und herabgestürzt ist, inspiziert der Vierbeiner die Drohne. Eine Explosion gibt es nicht. Somit ist unklar, ob es sich um eine Kamikaze-Drohne handelt oder möglicherweise um eine Aufklärungsdrohne. Es könnte auch eine zivile Drohne sein, die nichts mit dem Krieg zu tun hat. Zudem ist nicht bekannt, ob es sich um ein russisches oder ukrainisches Exemplar handelt.

+++ 06:59 Partisanengruppe: Russische Kommandanten in der Region Donezk bestellen zivile Fahrzeuge +++
Die proukrainische Partisanengruppe Atesh, die in Russland und von Russland besetzten Gebieten aktiv ist, berichtet, Kommandanten würden in Donezk zivile Fahrzeuge für militärische Zwecke bestellen. „Artillerieeinheiten transportieren nun Munition als Einheimische getarnt und verstoßen damit gegen die Genfer Konvention“, heißt es in einem Beitrag auf X. Die ukrainische Region Donezk steht zu einem großen Teil unter der Kontrolle der russischen Besatzer.

+++ 06:18 Tagebucheintrag von Nordkorea-Soldat gibt neue Hinweise +++
Nordkorea schickt laut den Spezialeinheiten der Streitkräfte der Ukraine Truppen zur Unterstützung Russlands, um Kampferfahrung zu sammeln und sich auf einen möglichen Krieg vorzubereiten. Dies geht den Angaben zufolge aus einem Tagebucheintrag eines nordkoreanischen Soldaten hervor, der von Diktator Kim Jong Un in den Kampf gegen die Ukraine geschickt wurde. Der Nordkoreaner schreibt unter anderem: „Alle Anstrengungen – Kriegsvorbereitungen abschließen! Das ist es, was die Revolution verlangt, was die gegenwärtigen Umstände erfordern. Das ist die Kampfparole, die auf dem Banner unserer Streitkräfte auf allen Ebenen hochgehalten werden muss.“ Den darauffolgenden Teil des Tagebucheintrags stufen die ukrainischen Spezialeinheiten als „geheim“ ein und wollen ihn „aufgrund seines sensiblen Charakters“ nicht veröffentlichen.

+++ 05:36 Selenskyj räumt Rückschläge an der Front ein +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj räumt das kontinuierliche Vorrücken der Russen in der Ostukraine ein. In einem Fernsehinterview führt er es vor allem auf fehlende Reserven der ukrainischen Armee zurück. „Wir tun alles dafür, dass es im Januar eine Frontstabilisierung gibt“, sagte er. Russland habe die Ukraine in den ersten drei Tagen des neuen Jahres mit mehr als 20 Raketen und etwa 300 Kampfdrohnen angegriffen, schreibt Selenskyj bei X. Dabei habe es Todesopfer und Verwundete gegeben. „Dieser russische Terror, der mit nicht nachlassender Intensität weitergeht, verlangt von uns und allen unseren Partnern, beim Aufbau unserer Flugabwehr nicht nachzulassen“, so Selenskyj. In der kommenden Woche solle es weitere Gespräche mit ausländischen Unterstützern geben.

+++ 01:59 Blinken: China hat Putin wahrscheinlich vom Einsatz von Nuklearwaffen abgehalten +++
Nach Einschätzung der US-Regierung ist es auch China zu verdanken, dass Russland im Krieg gegen die Ukraine bislang keine Atomwaffen eingesetzt hat ist. Als Putin eine nukleare Eskalation in Betracht gezogen habe, dürfte China seinen Einfluss geltend gemacht haben, sagt US-Außenminister Blinken in einem Interview mit der „Financial Times“. „Wir haben Grund zu der Annahme, dass China auf Russland eingewirkt und gesagt hat: ‚Mach das nicht'“, so Blinken. Die USA seien „sehr besorgt“ gewesen, weil Putin Atomwaffen in Erwägung zu ziehen schien. Peking hat sich seit Beginn der Vollinvasion als Moskaus wichtigster Verbündeter und Geldgeber erwiesen. Eine militärische Unterstützung weist China zurück.

+++ 23:30 Ukraine-Unterstützer protestieren in Bratislava gegen Fico +++
Rund 4000 Menschen sind dem Aufruf der Bürgerinitiative „Mier Ukrajine“ (Friede der Ukraine) gefolgt und haben in der slowakischen Hauptstadt Bratislava gegen den slowakischen Regierungschef Robert Fico protestiert. Die Kundgebung stand unter dem Motto „Die Slowakei ist Europa! – Wir haben genug von Russland!“. Die Organisatoren werfen dem Linkspopulisten vor, die Slowakei auf einen prorussischen Kurs zu führen. Fico war zuletzt mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj in Streit geraten, weil die Ukraine den Gastransit aus Russland in die Slowakei und andere Länder Europas stoppte. Das EU-Mitglied ist vom russischen Gas so abhängig wie kaum ein anderes Land Europas.

+++ 22:14 Russen erobern drei weitere Dörfer bei Pokrowsk +++
Russische Truppen haben nach Erkenntnissen ukrainischer Militärblogger drei weitere Dörfer nahe der seit Monaten umkämpften Stadt Pokrowsk in der Ostukraine erobert. Der Blog DeepState nennt die Orte Datschenske, Nowyj Trud und Wowkowe wenige Kilometer südlich von Pokrowsk. Ein ähnliches Bild zeichnet der Blog Liveuamap, während der offizielle Lagebericht des Generalstabs für Freitagnachmittag Nowyj Trud noch als umkämpft darstellt. Die russische Armee hat sich in den vergangenen Wochen darauf verlegt, die Bergbau- und Industriestadt Pokrowsk nicht mehr frontal anzugreifen, sondern im Süden zu umgehen. Dadurch gerät die wichtige Verbindungsstraße von Pokrowsk in die Großstadt Dnipro in Gefahr. Die Russen stehen auch kurz davor, die Grenze des ukrainischen Verwaltungsgebietes Dnipropetrowsk zu erreichen. Dieses ist seit Kriegsbeginn 2022 von Bodengefechten verschont geblieben.

+++ 21:36 Moskaus „Verrat und Isolation“: Moldau sieht Zukunft Transnistriens in Gefahr +++
Die Republik Moldau bezeichnet das Ende russischer Erdgaslieferungen an die separatistische Region Transnistrien als Sicherheitskrise. Moldau könne zwar die eigene Energieversorgung über die einheimische Produktion und Importe decken, erklärt Ministerpräsident Dorin Recean. Transnistrien habe dagegen trotz der Verbindungen zur Regierung in Moskau einen schweren Schlag einstecken müssen. Russland offenbare mit der Gefährdung der Zukunft seines Protektorats, dass „Verrat und Isolation“ die unvermeidlichen Folgen für alle Verbündeten seien. „Wir betrachten dies als eine Sicherheitskrise, die darauf abzielt, die Rückkehr prorussischer Kräfte an die Macht in Moldau zu ermöglichen.“ Transnistrien spaltete sich in den 1990er Jahren ab, dort sind russische Soldaten stationiert.

+++ 20:53 Ein Toter und vier Verletzte nach Raketenangriff auf Tschernihiw +++
Nach dem russischen Raketenanagriff auf die nordukrainische Stadt Tschernihiw (Siehe Liveticker-Eintrag von 19:32 Uhr) teilt Gebietsgouverneur Wjatscheslaw Tschaus mit, dass dabei ein Zivilist getötet und vier verletzt wurden. Bürgermeister Dmytro Bryschynskyj sprach von drei Einschlägen am Stadtrand. Zwei Wohnhäuser seien beschädigt worden. Die ukrainische Luftwaffe warnte kurz vor den Einschlägen vor anfliegenden ballistischen Raketen. Nach einer späteren Mitteilung handelte es sich um drei Boden-Boden-Raketen vom Typ Iskander-M. Wegen der anfliegenden Raketen wurde bis in die Westukraine in die Transkarpaten Luftalarm ausgerufen. Außerdem flogen am Nachmittag russische Kampfdrohnen im ukrainischen Luftraum. 3 Lenkraketen und 19 von 32 Drohnen seien abgefangen worden, teilte die Luftwaffe mit.

+++ 20:12 Estlands Premier: Krieg endet, wenn Russland auf dem Schlachtfeld nicht vorankommt +++
Estlands Regierungschef Kristen Michal plädiert für eine europäische Politik der Stärke gegenüber Russland im Ukraine-Krieg. „Die Logik der Russen ist recht simpel: Wenn sie auf jemanden treffen, der stärker ist als sie, dann geben sie nach“, sagt Michal dem „Spiegel“. „Dieser Krieg wird nur dann enden, wenn Russland erkennt, dass es auf dem Schlachtfeld nicht vorankommt.“ Kremlchef Wladimir Putin sei kein Meisterstratege: Weder habe er die ukrainische Hauptstadt Kiew in drei Tagen erobern können, noch die NATO geschwächt. „Die Ukraine hat sich erfolgreich verteidigt. Schweden und Finnland sind der NATO beigetreten“, sagt Michal. Er ist seit Juli 2024 Ministerpräsident in Tallinn als Nachfolger von Kaja Kallas, die zur EU-Außenkommissarin berufen wurde.

+++ 19:29 Nördlich von Kiew: Russische Raketenangriffe auf Tschernihiw +++
Russische Streitkräfte haben die Großstadt Tschernihiw im Norden der Ukraine mit ballistischen Raketen angegriffen. Die Stadt liegt nördlich von Kiew, weit entfernt von der Front. Dmytro Bryschynski, der Leiter der Militärverwaltung der Oblast Tschernihiw, bestätigte, dass die erste Explosion durch einen Raketenangriff auf den Stadtrand verursacht wurde. Wenig später folgte ein weiterer Angriff, bei dem mehrere Raketen auf die Umgebung der Stadt abgefeuert wurden. Laut dem ukrainischen Nachrichtensender Suspilne wurden insgesamt drei Explosionen in der Region registriert. Berichte über Opfer liegen bislang nicht vor

+++ 18:47 Trotz Ficos Drohung: Slowakei liefert weiter Strom an die Ukraine +++
Ungeachtet eines Streits zwischen den Regierungen der Ukraine und der Slowakei will der staatliche slowakische Netzbetreiber SEPS weiterhin Strom an das Nachbarland liefern. Für die Lieferungen von Strom an die Ukraine als Ausgleich für dortige Versorgungsengpässe infolge russischer Bombardierungen gebe es gültige Verträge mit der ukrainischen Partnergesellschaft Ukrenergo. An diese Verträge werde man sich halten und weiterhin Strom liefern, antwortet SEPS auf eine Anfrage der tschechischen Nachrichtenagentur CTK. Der linkspopulistische Ministerpräsident Robert Fico hatte der Ukraine zum Jahresende mit Vergeltungsmaßnahmen gedroht, wenn sie wie angekündigt russische Gaslieferungen an die Slowakei und andere Länder Europas durch ihr Territorium stoppe. Die Ukraine, die sich seit fast drei Jahren gegen einen russischen Angriffskrieg wehrt, stellte mit Jahresbeginn den Transit von russischem Gas ein.

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