Zyklon Alfred erreicht Ostküste – Surfer mit düsterer Prognose | ABC-Z

Berlin. Gestrichene Flüge, geschlossene Supermärkte: Ausläufer des Zyklons „Alfred“ treffen Australiens Ostküste. Das Schlimmste soll noch kommen.
An der Ostküste Australiens haben erste Ausläufer des heftigen Zyklons „Alfred“ das Land erreicht und Strommasten umgerissen. Tausende Menschen im Süden von Queensland und im Norden von New South Wales seien bereits ohne Strom, berichtete der australische Sender ABC.
Das „zerstörerische Zentrum“ des Tropensturms wird nach neuesten Berechnungen des „Bureau of Meteorology“ (BoM) voraussichtlich am späten Freitagabend oder Samstagmorgen (Ortszeit) nahe Brisbane auf Land treffen.
Auch interessant
Zyklon-Angst: Schulen und Supermärkte geschlossen
Zyklone erreichen in dieser Region nur sehr selten die Küste: „Alfred“ ist der erste Zyklon seit 50 Jahren, der dort auf Land zusteuert. Seit Tagen laufen Vorbereitungen, um Anwohner in Sicherheit zu bringen und Häuser zu sichern. In den Medien ist „Alfred“ absolutes Top-Thema, Reporter berichten rund um die Uhr aus dem Sturmgebiet.

Zerstörungen im Bundesstaat New South Wales: Umgestürzte Bäume rissen in Chinderah Stromleitungen mit sich.
© DPA Images | Jason O’brien
„Alfred“ kommt mit Starkregen, Sturzfluten und Monsterwellen
Die meisten Schulen bleiben in den nächsten Tagen geschlossen. Auch der Flugverkehr in der Region soll eingestellt werden, Hunderte Supermärkte haben dicht gemacht.

Leeres Supermarktregal in West End in Brisbane.
© DPA Images | John Crouch
Die Behörden erwarten Böen von rund 150 Kilometer pro Stunde, Starkregen, Sturzfluten, Überschwemmungen und Monsterwellen. Viele Strände in der beliebten Touristenregion zwischen der Sunshine Coast nördlich von Brisbane und dem Surfer-Hotspot Byron Bay knapp 300 Kilometer weiter südlich sind bereits überflutet.

Ein Surfer wagt sich bei Kirra noch hinaus.
© DPA Images | Jason O’brien
„Ich glaube nicht, dass ich hier jemals einen so großen „Swell“ gesehen habe, und ich glaube, er wird noch viel größer werden“, sagte der professionelle Surfer Daniel Wills, der schon die höchsten Wellen der Welt geritten hat, der ABC. Mit „Swell“ bezeichnen Surfer ankommende Wellen, die durch einen noch weit entfernten Sturm entstanden sind. Am Mittag (Ortszeit) befand sich der Zyklon etwa 280 Kilometer östlich von Brisbane und bewegte sich langsam vorwärts.
Auch interessant

Premierminister Anthony Albanese sprach immer wieder zur Bevölkerung über die Maßnahmen der Regierung. Unter anderem standen Rettungshubschrauber bereit, um Betroffene nach dem Abflauen des Sturms möglichst schnell bergen zu können.

Die Menschen wappnen sich: Stadtverwaltungs-Mitarbeiter helfen Anwohnern in Burleigh an der Goldküste beim Sammeln von Sandsäcken.
© DPA Images | Jono Searle
„Alfred“ – wie kommt so ein Name zustande?
Tropische Wirbelstürme bekommen Namen, weil so die Kommunikation zwischen Meteorologen, Behörden und der Bevölkerung bezüglich Prognosen und Warnungen erleichtert wird. Denn manchmal sind mehrere Stürme gleichzeitig in einer Region unterwegs. Durch die Namensgebung sollen Verwechslungen vermieden werden. Die Wahl treffen meist die Wetterdienste.

Die Ruhe vor dem Sturm. Dieses Satellitenbild vom Sonntag zeigt „Alfred“ noch über dem Meer.
© DPA Images | Bureau Of Meteorology
Zyklon sollte ursprünglich „Anthony“ heißen
In Australien übernimmt dies das Bureau of Meteorology, das einer alphabetischen Reihenfolge folgt. „Alfred“ sollte zunächst „Anthony“ heißen. Das hätte aber für Konfusion sorgen können, weil dies auch der Vorname von Premierminister Albanese ist – und der will bei der bevorstehenden Parlamentswahl um eine zweite Amtszeit kämpfen.
lp/dpa