Geopolitik

Zweites Deutsches Fernsehen-“Politbarometer”: AfD erreicht Höchstwert und liegt erstmals mit der Union gleichauf | ABC-Z

Im ZDF-Politbarometer erreicht die AfD mit 26 Prozent einen Höchstwert in der Wählergunst und zieht damit erstmals mit der Union gleich. Im Vergleich zur Umfrage Anfang September gewann die AfD einen Prozentpunkt hinzu, während CDU und CSU einen Punkt verloren.

Laut der Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen bliebe die SPD unverändert bei 15 Prozent, wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre. Mit diesem Ergebnis hätte Schwarz-Rot weiterhin keine parlamentarische Mehrheit.

Die Grünen würden im Vergleich zur Erhebung vor zwei Wochen um einen Punkt auf zehn Prozent sinken, während die Linke um einen Punkt auf elf Prozent klettert. Die FDP und das BSW blieben mit jeweils unverändert drei Prozent unter der Fünf-Prozent-Hürde. Alle anderen Parteien kamen zusammen auf sechs Prozent.

Mehrheit begrüßt Brandmauer zur AfD

Obwohl die Zustimmung für die AfD weiter gewachsen ist, rechnet nur eine Minderheit von 21 Prozent mit einer besseren Politik, wenn die Partei im Bund mitregieren würde. 60 Prozent erwarten in diesem Fall eine schlechtere Politik, und für 16 Prozent würde eine Regierungsbeteiligung der AfD vermutlich keinen großen Unterschied machen.

Zudem begrüßen laut Politbarometer 63 Prozent der Befragten die sogenannte Brandmauer zur AfD, also die Zusage der Union, eine Zusammenarbeit mit der AfD grundsätzlich abzulehnen. Darunter sind 74 Prozent der Unionsanhänger. 34 Prozent der Befragten finden die Abgrenzung zur AfD nicht richtig. Drei Prozent waren unschlüssig.

Über die Unsicherheiten von Umfragen

Wahlumfragen sind immer nur Momentaufnahmen der politischen Stimmung. Da nie alle Wahlberechtigten, sondern nur eine Stichprobe befragt wird, unterliegen die Umfragen außerdem statistischen Schwankungen. Um ein möglichst repräsentatives Meinungsbild zu vermitteln, kombiniert der Wahltrend von ZEIT ONLINE die Werte aller verfügbaren Umfragen zur Bundestagswahl.

Für die Wahlumfragen befragen Meinungsforschungsinstitute regelmäßig eine vierstellige Anzahl Wahlberechtigter. Die meisten Institute rufen sowohl Festnetz- als auch Mobilfunknummern an, meist kommen außerdem Onlinebefragungen zum Einsatz. Da sich nicht alle Bevölkerungsgruppen gleich gut für die Umfragen erreichen lassen, werden die Werte anschließend nach soziodemografischen Merkmalen wie Alter und Geschlecht gewichtet. So entstehen sogenannte repräsentative Stichproben, die in ihrer Zusammensetzung die Gesellschaft möglichst gut abbilden sollen. Die genaue Methodik der Institute ist dabei in der Regel für die Öffentlichkeit nicht transparent.

Umfragewerte sind immer Momentaufnahmen. Mehr als eine grobe Tendenz für ein Meinungsbild lässt sich daraus nicht ableiten. Selbst wenn die Zahlen zum Veröffentlichungszeitpunkt der Umfrage nahe an der Realität liegen, ist immer noch offen, ob die damals befragten Wähler zum Beispiel später tatsächlich ihre Stimme abgeben oder sich kurzfristig umentscheiden.

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