Zweite Liga, 7. Spieltag: 1. FC Köln verspielt ein 3:0 und 4:2 – Deftige Heimpleite für Hertha BSC | ABC-Z
Köln und Karlsruhe haben das Spitzenspiel der Zweiten Liga zu einem Spektakel gemacht. Bereits in Halbzeit eins fielen sechs Tore, der FC sah mehrfach wie der Sieger aus. Am Ende jubelte aber nur der KSC. Elversberg gewann in Berlin, Hannover gegen Nürnberg.
Vier Torvorlagen brachte Kölns Leart Paqarada an die Kollegen, einen Sieg konnte er am Ende mit seiner Mannschaft gegen den Karlsruher SC dennoch nicht feiern. Der KSC bleibt in der 2. Fußball-Bundesliga nach einer fulminanten Aufholjagd beim 1. FC Köln ungeschlagen und Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf auf den Fersen. Am Sonntag holten die Badener beim 4:4 (2:4) gegen die Kölner einen zwischenzeitlichen Drei-Tore-Rückstand auf. Der KSC ist nun Dritter, punktgleich mit dem Zweiten Magdeburg und zwei Zähler hinter Tabellenführer Düsseldorf. Köln steht auf Rang acht – sechs Punkte hinter Karlsruhe.
Luca Waldschmidt (2. Minute) und Damion Downs (7./15.) sorgten früh für eine hohe FC-Führung, ehe Marvin Wanitzek (19./ 27.) die Anschlusstore erzielte. Zwar erhöhte Tim Lemperle (45.+2) zwischenzeitlich auf 4:2, aber Leon Jensen (52.) und Wanitzek (55.) mit seinem dritten Treffer sicherten dem KSC vor 50.000 Zuschauern noch einen Punkt.
Dabei lief es anfangs für Karlsruhe überhaupt nicht rund: Der Mannschaftsbus steckte im Stau, das Team musste die letzten Meter zum Stadion laufen. Das sorgte bei vielen Akteuren für angespannten Mienen. Und als der verspätete Anpfiff erfolgte, waren die Kölner auch noch sofort effektiv.
Sorgte zuletzt die mangelnde Chancenverwertung der FC-Profis für zu wenige Punkte, war diese am Sonntag deutlich besser: Schon nach einer Viertelstunde hatten Waldschmidt und Downs für einen scheinbar beruhigenden Vorsprung gesorgt. Doch der KSC zeigte sich von den Gegentoren wenig beeindruckt, spielte weiter druckvoll und wurde am Ende mit dem Ausgleich belohnt.
Elversberg feiert im Olympiastadion
Mit einer verdienten Niederlage gegen die SV Elversberg hat Hertha BSC den Sprung auf die vorderen Tabellenplätze klar verpasst. Der ambitionierte Hauptstadt-Club musste sich dominanten Saarländern mit 1:4 (0:2) geschlagen geben und kassierte im vierten Heimspiel die dritte Niederlage.
Semih Sahin mit je einem verwandelten Foul- und Handelfmeter (4. Minute/65.), Luca Schnellbacher (30.) und Muhammed Damar (52.) erzielten die Tore für die Gäste. Mickaël Cuisance (60.) traf vor rund 40.000 Zuschauern für die Hausherren, die nur noch einen Punkt vor Elversberg liegen. Einziger Gewinner aus Berliner Sicht war der 16-jährige Boris Lum, der mit seiner späten Einwechslung zum jüngsten Profi der Hertha-Historie avancierte.
SVE-Trainer Horst Steffen sah zunächst genau den mutigen Auftritt seiner Mannschaft, den er nach dem 1:3 gegen Aufsteiger Ulm gefordert hatte. Hertha versuchte vergeblich, die Kontrolle zu übernehmen und das Spiel in die gegnerische Hälfte zu verlagern. Die Berliner wirkten ideenlos und fanden keine Lösungen, um die Elversberger Abwehr zu durchbrechen.
Erst, als die Niederlage schon fest stand, schienen die Berliner aufzuwachen. Torschütze Cuisance animierte seine Teamkollegen und ließ die Heimfans kurzzeitig träumen. Nach einem Handspiel von Herthas Luca Schuler traf Sahin aber erneut vom Punkt und sorgte im Olympiastadion für die endgültige Entscheidung.
Hannover mit Doppelschlag
Der 1. FC Nürnberg brachte sich binnen kurzer Zeit um einen Auswärtspunkt gebracht. Die Franken verloren bei der Heimmacht Hannover 96 mit 0:2 (0:0) und leiteten die Niederlage durch einen völlig unnötigen Strafstoß von Joker Janni Serra ein. Vor 36.500 Zuschauern in der Arena am Maschsee sorgten Marcel Halstenberg per Foulelfmeter (79.) und Monju Momuluh (80.) mit einem Doppelschlag für den letztendlich verdienten Sieg der Hannoveraner.
Die Niedersachsen feierten im vierten Heimspiel der Saison den vierten Sieg. Die 96er hielten so den Anschluss an die Spitzengruppe. Der „Club“ muss seinen Blick dagegen wieder nach unten richten. Der Druck auf Trainer Miroslav Klose steigt.
Halstenberg und Momuluh treffen
Nach der unnötigen Niederlage in Paderborn vor einer Woche wollten die 96er wieder ihr Heimgesicht zeigen. Doch ausgerechnet zur 70-Jahr-Feier des Niedersachsenstadions tat sich das Team von Trainer Stefan Leitl sehr schwer. Zwar hatten die Gastgeber durch Nicolo Tresoldi (13. Minute) und Jessic Ngankam (14.) die besseren Chancen, richtig Durchschlagskraft entwickelten die Niedersachsen gegen die dichte Nürnberger Defensive aber nicht.
Das änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nicht. Die Franken standen gut, ehe dem kurz zuvor eingewechselten Serra das verhängnisvolle Foulspiel im Strafraum unterlief. Halstenberg nahm das Geschenk an und verwandelte den Strafstoß sicher. Momuluh machte nicht einmal zwei Minuten später alles klar.
lwö