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Zwei Tote und zwei Verletzte: Entsetzen nach Messerattacke auf Kinder in Aschaffenburg | ABC-Z

In Aschaffenburg hat ein Mann ein Kind und einen Mann erstochen. Der Täter soll Afghane sein, die Polizei durchsuchte eine Flüchtlingsunterkunft.

Berlin taz/dpa | Nach dem tödlichen Messerangriff auf eine Kindergartengruppe in Aschaffenburg haben deutsche Po­li­ti­ke­r*in­nen Entsetzen geäußert. Am Mittwochmittag hatte ein Mann in einem Park der bayerischen Stadt einen 2-jährigen Jungen und einen Mann erstochen. Zwei weitere Personen wurden schwer verletzt, auch unter ihnen ist offenbar ein Kleinkind. Bei dem Täter handelt es sich offenbar um einen afghanischen Asylbewerber. Hinweise auf ein terroristisches Motiv gibt es bisher nicht.

Laut Bayerns Innenminister Joachim Herrman (CSU) hatte der Täter es gezielt auf Kinder abgesehen. Das getötete Kind habe demnach einen marokkanischen Migrationshintergrund, das verletzte Kind sei in Syrien geboren. Der getötete Mann sei ein Passanten gewesen, der dem Täter in den Arm gefallen sei.

Zum mutmaßlichen Täter sagte Herrmann, es handle sich um einen 28-jährigen Afghanen, der 2022 nach Deutschland gekommen sei. Später habe er einen Asylantrag gestellt. Sein Verfahren sei abgeschlossen worden, nachdem der Mann selbst gegenüber den Behörden angekündigt habe, ausreisen zu wollen. Er habe angegeben, beim afghanischen Generalkonsulat die nötigen Papiere besorgen zu wollen. Daraufhin sei er vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zur Ausreise aufgefordert worden. Ausgereist sei er letztlich aber nicht.

Das Tatmotiv sei noch nicht endgültig geklärt. Hermann sagte aber: „Im Moment geht die Mutmaßung sehr stark in Richtung seiner offensichtlich psychischen Erkrankungen“. In der Unterkunft des Afghanen seien entsprechende Medikamente gefunden worden. Die Durchsuchung habe aber „keinerlei Hinweise auf eine radikale, islamistische Gesinnung gebracht“. Laut Herrmann war der 28-Jährige in der Vergangenheit dreimal wegen Gewalttaten aufgefallen. Deshalb sei er jeweils zur psychiatrischen Behandlung in Einrichtungen eingewiesen worden, dann aber wieder entlassen worden.

Erinnerungen an Tat von Magdeburg

Schon am Mittwochnachmittag haben sich zahlreiche Bun­des­po­li­ti­ke­r*in­nen zu dem Vorfall geäußert. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte: „Wir sind zutiefst erschüttert über die furchtbare Gewalttat“. Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) sprach von einem „fürchterlichen Mordanschlag“, Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) von einer „feigen und niederträchtigen Tat“. Und CDU-Chef Friedrich Merz forderte: „Wir müssen und werden Recht und Ordnung wiederherstellen.“

Aschaffenburgs Bürgermeister, Jürgen Herzing, kündigte an, am Donnerstag einen Kranz für die Opfer niederlegen zu wollen. Er sagte: „Ich bin schockiert, zutiefst erschüttert und mit dem Herzen bei den Opfern und ihren Angehörigen.“

Der Fall weckt Erinnerungen an die Amokfahrt eines saudischen Staatsbürgers in Magdeburg im Dezember, bei der sechs Menschen getötet wurden. Auch der Tatverdächtige in diesem Fall litt wohl unter psychischen Problemen, er hatte zudem Verbindungen ins rechte Milieu und pflegte einen wahnhaften Hass auf den Islam.

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