Zwei Tage Streik bei der SZ – Medien | ABC-Z

Die Süddeutsche Zeitung sieht auch an diesem Samstag etwas anders aus als sonst. Wie zuletzt schon mehrmals ist die Redaktion zu einem Warnstreik aufgerufen. Die Online-Berichterstattung, Podcasts der SZ sowie der Social-Media-Auftritt waren bereits von Donnerstag an betroffen. In der gedruckten Wochenendausgabe werden wie schon in der Ausgabe vom Freitag alle Ressorts der Zeitung in reduziertem Umfang und mit leicht eingeschränkter Aktualität erscheinen.
Der Bayerische Journalistenverband und Verdi hatten die Redakteurinnen und Redakteure der Süddeutschen Zeitung und anderer Medienhäuser in Deutschland am Mittwoch dazu aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. Der Streik begann am Donnerstag um 0 Uhr und endet am Freitag um 24 Uhr.
Auslöser sind die Tarifverhandlungen mit dem Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV). Es geht dabei zum einen um die Höhe der Gehälter, zum anderen um die Struktur der einzelnen Tarifstufen fest angestellter Zeitungsredakteure.
Die Gewerkschaften fordern eine Tariferhöhung von zwölf Prozent (Verdi) beziehungsweise 10,5 Prozent (Deutscher Journalisten-Verband) bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Das erste Angebot der Verleger, das im März vorgelegt wurde, sieht dagegen eine dreistufige Erhöhung vor: 120 Euro ab Januar 2025, 1,5 Prozent ab August 2026 und ein Prozent 2027. Außerdem verlangen die Arbeitgeber eine veränderte Struktur bei den Gehaltsstufen im Tarifvertrag. Würde diese in Kraft treten, stiegen die Gehälter mit zunehmenden Berufsjahren kaum noch.
Ende Mai sah es bereits danach aus, dass sich beide Seiten auf eine Tariferhöhung von durchschnittlich 8,6 Prozent über knapp zweieinhalb Jahre verständigt haben, die aus Einmalzahlungen und prozentualen Erhöhungen in verschiedenen Stufen bestehen sollte. Aber dann kam es doch nicht zu einem Tarifabschluss. Die Verhandlungen sollen am 18. Juli in Hamburg fortgesetzt werden.