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Zwei Schiffe vor britischer Küste in Brand | ABC-Z

Nach der Kollision eines Containerfrachters mit einem Tankschiff vor der nordenglischen Küste sind beide Schiffe in Brand geraten und von ihren Besatzungen aufgegeben worden. Die Behörden im Mündungsdelta des Humber und an der Küste von Yorkshire befürchten dramatische Auswirkungen der Havarie für die Umwelt. Nach Angaben der Küstenwache und der britischen Seenotrettungsgesellschaft RNLI sind insgesamt 37 Besatzungsmitglieder der zwei Schiffe an Land gebracht worden, ein Verletzter musste im Krankenhaus behandelt werden. 

Die brennenden Schiffe waren von schwarzen Rauchwolken vernebelt. Schiffe mit Feuerlöscheinrichtungen brachen aus den nächstgelegenen englischen Häfen auf, um die Brände unter Kontrolle zu bringen. Der Alarm nach dem Zusammenstoß erreichte die Küstenwache um kurz vor elf Uhr deutscher Zeit.

Besatzung musste Schiff „nach zahlreichen Explosionen“ verlassen

Der Tanker, die 183 Meter lange schwedische Stena Immaculate, war von Griechenland unterwegs zum nordenglischen Hafen Hull in der Humber-Mündung, er bewegte sich nach ausgewerteten Satellitendaten kaum und lag vermutlich auf einer Position rund zehn Seemeilen (18 Kilometer) vor der Küste auf Reede, um auf die Erlaubnis zur Einfahrt in die Humber-Mündung zu warten. Der 140 Meter lange Containerfrachter Solong, der unter portugiesischer Flagge fährt, war von Schottland aus unterwegs ins niederländische Rotterdam.

Die britische Küstenwache erwägt unterdessen mögliche wirksame Maßnahmen gegen die drohende Meeres- und Küstenverschmutzung. Ein Sprecher der Reederei des Tankers bestätigte, dass Benzin aus einem lecken Tank ins Meer laufe. Alle Mitglieder der mehr als 20 Köpfe großen Besatzung seien in Sicherheit. Sie hätten das Schiff „nach zahlreichen Explosionen an Bord“ verlassen müssen.

Das Ausmaß der Umweltschäden wird von der Art des auslaufenden Brennstoffs, von den Windstärken und -richtungen und der Meeresströmung beeinflusst. Während Schweröl zur Verölung und Verschmutzung von Vögeln und Stränden führt, verdampft Benzin rascher auf der Meeresoberfläche, ist aber seiner giftigen Dämpfe wegen für Vögel gefährlich. In der Nähe der Unglücksstelle befindet sich die Steilküste Bempton Cliffs, die eine der bedeutendsten Seevögelkolonien Englands beherbergt und eine halbe Million Vögel beheimatet, unter ihnen Papageientaucher, Tölpel und Tordalken.

Der Stadtrat Mike Ross aus Hull sagte der BBC, es müsse nach dem „schrecklichen Unfall“ nun „eine Menge geklärt werden“. Die Humber-Mündung sei „eine der gefährlichsten Flussmündungen in der Welt“, und die Küstengewässer der Nordsee hätten „ganz eigene Tücken“. 

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