Zwei Monate weit: Mann soll Deutsche in Hurghada eingesperrt und misshandelt haben | ABC-Z
Hurghada in Ägypten gilt vielen Deutschen als Urlaubsparadies. Für eine Frau aber soll der Ort am Roten Meer zur Hölle geworden sein. In München beginnt ein Prozess.
Vor dem Landgericht München I beginnt morgen (Montag, 9.30 Uhr) der Prozess gegen einen 37-Jährigen, der eine Frau aus Deutschland zwei Monate lang in Hurghada eingesperrt, misshandelt und mehrfach vergewaltigt haben soll. Laut Staatsanwaltschaft konnte die Frau schließlich am 17. März 2017 von der ägyptischen Polizei in Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt (BKA) befreit werden.
An Silvester 2016 reiste die Frau laut Ermittlungsbehörden nach Hurghada, um dort mit dem Mann aus Ägypten zusammenzuleben. Sogar eine spätere Heirat stand im Raum. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft kam es aber zu schweren körperlichen und auch sexuellen Übergriffen. Der Angeklagte soll die Frau ab Januar 2017 eingesperrt, ihr das Handy und den Reisepass abgenommen haben.
In Ägypten: Mann kippte Frau heißen Kaffee über den Kopf
Die Ermittler gehen davon aus, dass er sie während der Zeit, in der er sie gefangen hielt, mehrfach vergewaltigte und schlug. Er soll ihr auch heißen Kaffee über den Kopf gekippt und ihren Kopf so heftig gegen die Wand geschlagen haben, dass sie bewusstlos wurde. Er soll sie so schwer verletzt haben, dass sie davon ausging, er habe ihr die Nase gebrochen und zweimal die Rippen.
Angeklagt ist der Mann wegen schwerer Freiheitsberaubung, vorsätzlicher und gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung und Vergewaltigung. Das Landgericht München I, das zuständig ist, weil der Angeklagte in München seinen letzten deutschen Wohnsitz hatte, hat fünf Verhandlungstage für den Prozess angesetzt. Das Urteil könnte demnach am 17. Dezember gesprochen werden.