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Marktbericht: DAX nimmt Kurs auf das Rekordhoch | ABC-Z


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Stand: 02.10.2025 10:57 Uhr

Für den US-Shutdown scheinen sich die Investoren nicht zu interessieren. Die wiedererstarkten Hoffnungen auf Zinssenkungen in den Vereinigten Staaten treiben den DAX an. Das Allzeithoch rückt in greifbare Nähe.

Der deutsche Leitindex steigt am Vormittag 1,1 Prozent auf 24.370 Punkte. Die derzeitige Bestmarke des DAX wurde im Juli bei 24.639 Punkten erreicht. Gestern war er mit einem Plus von einem Prozent auf 24.113 Punkten aus dem Handel gegangen.

“Der DAX zeigt sich unbeeindruckt von einem anhaltenden US-Shutdown und den Signalen einer abkühlenden US-Wirtschaft“, kommentiert Frank Sohlleder, Analyst beim Broker ActivTrades. Der DAX sende ein starkes Signal an die Anleger. Die Weichen für ein historisch starkes Jahresende scheinen gestellt, die Jahresendrallye stehe möglicherweise unmittelbar bevor, meint der Fachmann.

Schließlich ist die Situation nicht neu. Seit den 1970er-Jahren sei es in den USA bereits 21-mal zu einem sogenannten Shutdown gekommen, und im Schnitt sei er nach acht Tagen wieder beendet gewesen, ermittelte das Handelshaus CMC Markets.

Den Auftrieb haben die Anleger US-Konjunkturdaten zu verdanken. In den USA hatten gestern unerwartet schwache Arbeitsmarktzahlen Hoffnungen auf Zinssenkungen verstärkt. “Dass die aktuelle Entwicklung die pessimistischsten Prognosen deutlich unterbot, verstärkt die Sorgen um den Arbeitsmarkt und die konjunkturelle Lage in den Vereinigten Staaten und bekräftigt die Erwartungen einer weiteren Lockerung der US-Geldpolitik”, hieß es von der Landesbank Baden-Württemberg.

Die US-Börsen hatten gestern nach den US-Jobdaten zugelegt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,1 Prozent fester mit 46.441 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 stieg um 0,3 Prozent auf 6.771 Stellen und der Index der Technologiebörse Nasdaq um 0,4 Prozent auf 22.755 Zähler.

Die aktuellen Zinsfantasien helfen auch den asiatischen Finanzmärkten weiter. Der japanische Leitindex Nikkei 225 stieg um 0,9 Prozent auf 44.936 Punkte. In der chinesischen Sonderverwaltungszone lag der Hang Seng zuletzt mit 1,8 Prozent im Plus bei 27.339 Zählern. Der australische S&P/ASX 200 schloss 1,1 Prozent im Plus bei 8.945 Punkten. An den chinesischen Festlandsbörsen fand wegen der “Goldenen Woche” erneut kein Handel statt.

Spekulationen auf mögliche schärfere Sanktionen gegen Russland sorgen für einen Anstieg der Ölpreise. Die Rohöl-Sorten Brent aus der Nordsee und US-Öl WTI verteuern sich jeweils um 0,6 Prozent auf 65,72 und 62,13 Dollar je Barrel (159 Liter).

Die Finanzminister der G7-Staaten hatten gestern erklärt, sie wollten gegen diejenigen vorgehen, die weiterhin mehr russisches Öl kauften und eine Umgehung der Sanktionen gegen Russland ermöglichten. Auch die Nachfrage nach Rohöl aus China, dem weltweit größten Importeur, stützte die Ölpreise, sagten Händler.

Der Chemiekonzern BASF will sein Geschäft mit Katalysatoren nun doch länger behalten und könnte einen milliardenschweren Aktienrückkauf früher starten als geplant. Das Unternehmen sehe sich als “besten Eigentümer” für das Katalysatorengeschäft, das 2024 sieben Milliarden Euro Umsatz erzielte, teilte BASF mit. Zwischen 2024 und 2030 sollen daraus kumulierte Cashflows von rund vier Milliarden Euro entstehen. Die Einheit war 2023 ausgegliedert worden, um strategische Optionen wie einen möglichen Verkauf auszuloten.

Angetrieben von besseren Absatzzahlen legen die Aktien von Stellantis um rund sieben Prozent zu. In Italien stiegen die Neuwagenverkäufe des Autobauers im September um 15,3 Prozent, der Marktanteil kletterte auf 26,9 Prozent. In den USA meldete der Autobauer für das dritte Quartal einen Anstieg der Zulassungen um sechs Prozent. Dies ist das erste Wachstumsquartal seit 2024.

Der ChatGPT-Anbieter OpenAI ist inzwischen eine halbe Billion US-Dollar wert. Das lasse sich aus dem aktuellen Verkauf von Belegschaftsanteilen an Investoren ableiten, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtete. Damit werde OpenAI rund 200 Milliarden Dollar höher bewertet als bei einer Finanzierungsrunde im April dieses Jahres.

OpenAI führt damit wieder die Liste der wertvollsten nicht-börsennotierten Unternehmen an. Nummer zwei ist derzeit laut Bloomberg das Raumfahrtunternehmen SpaceX aus dem Reich von US-Milliardär Elon Musk. Dieses war zuletzt bei einem Aktienrückkauf mit rund 350 Milliarden Dollar bewertet worden.

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