Zugunglück: Einsatzkräfte bergen Waggons von entgleistem Zug in Riedlingen | ABC-Z

Nach dem Zugunglück in Riedlingen laufen die Bergungsarbeiten. Am Dienstagvormittag solle die Bergung des entgleisten Zuges abgeschlossen sein, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn. Die Arbeiten liefen zum jetzigen Stand nach Plan. Um die Waggons von den Gleisen zu heben, wurde demnach ein
Spezialkran angeliefert. Tieflader sollen die entgleisten Zugteile
abtransportieren. Dazu wurden Bäume gefällt, um über die Straße zur
Unfallstelle zu gelangen.
Die ermittelnden Behörden hatten die Bergungsarbeiten am Montag
genehmigt. Nach deren Abschluss sollen Experten die Schäden an der
Strecke prüfen. Die Strecke ist derzeit gesperrt. “Über die Dauer der Sperrung
ist eine verlässliche Aussage erst möglich, nachdem die Begutachtung
der Schäden erfolgt ist”, hieß es in einer DB-Mitteilung. Die Bahn hat zwischen Munderkingen und
Herbertingen einen Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.
Der Regionalexpress war am Sonntagabend in der Nähe von Riedlingen im
Südosten Baden-Württembergs entgleist. Bei dem Unglück starben nach Angaben der Ermittler drei Menschen.
Mindestens 41 Menschen wurden verletzt, viele von ihnen schwer.
Die Polizei geht davon aus, dass der Unfall im Zusammenhang mit einem
Unwetter in der Region steht. Bei Starkregen sei ein Abwasserschacht
übergelaufen. Das Wasser habe wohl einen Erdrutsch an einer Böschung
ausgelöst, über den der Zug gefahren sei. Einige Meter weiter sei er
dann entgleist. Hinweise auf Fremdeinwirkung gibt es laut Polizei nicht.
Gutachten und Fahrtenschreiber sollen helfen
Weitere Informationen sollen nun die Ermittlungen liefern. Ein geologischer Gutachter hat
bereits Messungen am Hang durchgeführt. Außerdem wurde der
Fahrtenschreiber des Zuges ausgebaut. Dieser zeichnet normalerweise
verschiedene Daten wie etwa die Geschwindigkeit des Zuges auf.
Es ist
nicht das erste Ereignis dieser Art im Land. Im Juni 2024 entgleisten
bei Schwäbisch Gmünd zwei Waggons eines ICE mit 185 Passagieren an Bord
nach einem Erdrutsch. Nach damaligen Angaben wurde aber niemand verletzt.