News

Zugang zum Internet: Iran droht Starlink-Nutzern mit Peitschenhieben | ABC-Z


Zugang zum Internet

Iran droht Starlink-Nutzern mit Peitschenhieben

Artikel anhören


Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos

Während des zwölftägigen Kriegs mit Israel hat der Iran seiner Bevölkerung das Internet abgedreht. Dank dem Satelliten-Internetdienst Starlink können Menschen trotzdem im Netz surfen. Doch darauf droht in Zukunft nicht nur eine Geldstrafe.

Die Nutzung des amerikanischen Satelliten-Internetdienstes Starlink ist Menschen im Iran künftig verboten. Das hat das Parlament in Teheran beschlossen, wie die iranische Nachrichtenagentur Isna berichtete. Verstöße können mit Geldstrafe, Peitschenhieben und bis zu zwei Jahren Gefängnis geahndet werden.

Wie stark Starlink, das dem Tech-Milliardär Elon Musk gehört, im Iran genutzt wird, ist nicht bekannt. Die Kosten dürften aber das Budget eines durchschnittlichen Haushalts in dem Land übersteigen. Starlink ist eine der wenigen Alternative, auf die Iranerinnen und Iraner zurückgreifen können, wenn die Führung das Internet abstellt – wie jüngst geschehen während des Krieges mit Israel. Das System stellt schnelle Internetverbindungen direkt über eigene Satelliten her. Es wird von Musks Raumfahrtfirma SpaceX aufgebaut.

Das Parlament stimmte zudem für eine Verschärfung der Strafen wegen mutmaßlicher Spionage. Auch “operative Kooperation” solle künftig mit der Todesstrafe geahndet werden. Was damit genau gemeint ist, wurde aus der Mitteilung nicht deutlich. Beobachter gehen aber davon aus, dass diese Regelungen als weiteres Mittel der Einschüchterung von Kritikern dient. Beide Entscheidungen müssen noch vom Wächterrat gebilligt werden. Die Zustimmung ist in den Fällen eher Formsache.

Die ersten Empfangsanlagen für den Satelliten-Internetdienst waren im Oktober 2022 im Iran aufgetaucht. Auf dem Schwarzmarkt wurden die im Iran illegalen Geräte damals für umgerechnet knapp 2000 Euro gehandelt, berichtete das Onlineportal “Tejaratnews”. Die Empfänger kosten damit ein Vielfaches des Originalpreises und werden angeblich über das Nachbarland Irak in die Islamische Republik geschmuggelt.

Nach Ausbruch der jüngsten landesweiten Proteste hatten die Behörden das Internet im Land stark eingeschränkt. Auslöser war der Tod der 22 Jahre alten Mahsa Amini. Die Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie die Zwangsvorschriften für das Tragen eines Kopftuchs nicht eingehalten haben soll. Die Frau starb am 16. September 2022 in Polizeigewahrsam.

Back to top button