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Klub-WM: Guirassy schießt Dortmund ins Viertelfinale gegen Real Madrid | ABC-Z

Stand: 02.07.2025 07:57 Uhr

Dank einer in der ersten Hälfte starken Leistung hat Borussia Dortmund das Viertelfinale der Klub-WM erreicht, in dem nun das prestigeträchtige Duell mit Real Madrid ansteht.

Der Fußball-Bundesligist gewann das Achtelfinale am Dienstagabend (01.07.2025, Ortszeit) mit 2:1 (2:0) gegen CF Monterrey. Der BVB musste in der zweiten Hälfte einige brenzlige Situationen überstehen.

Die Tore gegen den mexikanischen Klub erzielte Serhou Guirassy (14., 24. Minute), jeweils auf Vorlage von Karim Adeyemi. Monterrey verkürzte kurz nach der Pause durch Germán Berterame (48.).

Dortmunds Trainer Niko Kovac war “mit der ersten Halbzeit sehr zufrieden”. Es sei die beste Hälfte bei diesem Turnier gewesen”, sagte Kovac bei der Pressekonferenz. “Was dann wichtig war: dass wir das Spiel nach Hause gekämpft haben.”

BVB-Coach Kovac vor Real: “Wissen, dass wir Außenseiter sind”

Mit Blick auf das anstehende Duell gegen Real sagte der Trainer des BVB: “Wir wissen, dass wir Außenseiter sind. Aber jedes Spiel muss erstmal gespielt werden.”

“Wir haben nicht gegen irgendein Team gespielt. Wir wollten gewinnen und waren sehr nahe dran“, sagte Monterreys spanischer Trainer Domènec Torrent, der die Leistungssteigerung seines Teams hervorhob: “Wir sind in der zweiten Halbzeit zum Leben erwacht.”

Dortmund reist wieder zurück nach New York

Nach dem Spiel in Atlanta vor offiziell 31.442 Zuschauern geht es für das Viertelfinale am Samstag um 22 Uhr deutscher Zeit zurück nach East Rutherford bei New York, wo für den BVB die Klub-WM mit einem 0:0 gegen Fluminense begann.

Die Partie gegen Real Madrid ist die Neuauflage des Endspiels der Champions League 2024, das die Spanier mit 2:0 gewannen. Es ist auch ein Duell zwischen den beiden Brüdern Jude und Jobe Bellingham.

Jobe Bellingham für das Bruder-Duell gesperrt

Der Dortmunder Jobe wird es allerdings von der Bank oder Tribüne verfolgen müssen, denn der Neuzugang vom AFC Sunderland sah gegen Monterrey die zweite Gelbe Karte des Turniers und ist somit gesperrt.

“Er war sehr enttäuscht. Vielleicht wusste er nicht, dass er nach zwei Gelben Karten gesperrt sein wird. Wir waren alle ein bisschen überrascht”, sagte Kovac, “aber vielleicht treffen sie dann kommende Saison in der Champions League aufeinander.”

Jude Bellingham, der zwischen 2020 und 2023 sein Geld bei den Westfalen verdiente, wird die Klub-WM noch spielen, bevor er sich einer Schulteroperation unterziehen und monatelang ausfallen wird.

Deutlich angenehmere Bedingungen in Atlanta

Die Ausbeute von sieben Punkten aus drei Partien deutete auf eine souveräne Qualifikation für das Achtelfinale hin. Die Spiele des BVB in der Gruppenphase liefen aber eher schleppend. Das lag auch an den Temperaturen von deutlich mehr als 30 Grad Celsius bei den beiden Spielen in Cincinnati, die ein temporeiches und druckvolles Spiel kaum ermöglichten.

Insofern waren die Dortmunder froh, dass sie bei geschlossenem Dach in Atlanta zur Abendzeit bei viel angenehmeren Temperaturen antreten durften. Die besseren Bedingungen machten sich bemerkbar, denn es ging deutlich schneller nach vorne, und auch das Pressing war aggressiver und somit wirksamer.

Adeyemi auf Guirassy – Tor für Dortmund

Der Grundstein für den Sieg wurde in der ersten halben Stunde gelegt. Das erste Tor war aus der Kategorie “besonders sehenswert”, auch wenn der Abschluss nicht spektakulär war. Ramy Bensebaini spielte einen scharfen Pass in die Mitte, den Guirassy auf Adeyemi tropfen ließ. Nach dem Doppelpass stand der Mittelstürmer frei vor Monterreys Torwart Esteban Andrada und schob den Ball links in die kurze Ecke vorbei.

Beim 2:0 legte Adeyemi auf Guirassy zurück, den die Mexikaner um ihren Starverteidiger Sergio Ramos sträflich allein gelassen hatten. Der Stürmer aus Guinea, geteilter Torschützenkönig der Champions League, schoss zu seinem dritten Turniertor ein – dieses Mal in die rechte Ecke.

Zwei weitere gute Chancen erhielt Guirassy noch vor der Pause, um den Mexikanern wohl schon sämtliche Hoffnung zu nehmen. Doch bei einem 0:2 blieb eben die Hoffnung, und die wurde früh nach der Pause genährt.

Svensson mit Pech bei Kopfballabwehr

Beim Anschlusstor Monterreys hatte Daniel Svensson Pech. Der Dortmunder klärte eine Flanke mit dem Hinterkopf, traf dabei aber seinen Gegenspieler mit dem Ball so ins Gesicht, dass der Abpraller zu einer perfekten Vorlage für Berterame wurde, der überlegt gegen den Lauf von Gregor Kobel einköpfte.

Der Dortmunder Torwart, schon in der Gruppenphase gut beschäftigt und mit starken Leistungen, rückte danach mehr und mehr in den Blickpunkt. Nach einer Stunde Spielzeit rettete der Schweizer gegen Jesús Corona, der in der ersten Halbzeit mit einer abgerutschten Flanke schon den Pfosten getroffen hatte.

Süle mit Tempoproblemen gegen Monterrey

Monterrey zeigte in der zweiten Halbzeit, warum es ohne Niederlage aus der Gruppenphase und den Spielen gegen Inter Mailand (1:1), River Plate (0:0) und Urawa Red Diamonds (4:0) gekommen war.

Besonders Niklas Süle, der als einziger Dortmunder im Vergleich zum 1:0 gegen Ulsan HD neu in die Mannschaft gekommen war, hatte Probleme. Der rechte der drei Innenverteidiger lief häufiger hinterher, so auch bei einem Treffer von  Berterame, der zuvor allerdings im Abseits gestanden hatte.

Süle war es auch, der in der Nachspielzeit ein Kopfballduell mit dem ehemaligen Real-Profi Ramos verlor. Der Ball flog Zentimeter am Pfosten vorbei.

Prämie von mehr als elf Millionen Euro

Der BVB baute in der zweiten Halbzeit deutlich ab, rettete sich aber in das Viertelfinale und freut sich daher über weitere Prämien von mehr als elf Millionen Euro.

Niko Kovac nahm auch noch etwas mit, ein Trikot von Monterrey mit der Rückennummer 13. “Was glaubt ihr, von wem das ist?” Als dann die Antwort “Carlos Salcedo” kam, sagte der Trainer: “Genau, mein Pokalheld.”

Ein Trikot vom “Pokalheld”

Salcedo gewann 2018 als Stammspieler mit Eintracht Frankfurt den DFB-Pokal. Nach weiteren Stationen landete der Mexikaner nun bei Monterrey, und gleich nach dem ersten Arbeitstag (ohne Nominierung für den Kader) geht es nach Hause.

Kovac und der BVB bleiben mindestens bis zum 5. Juli, genau wie der FC Bayern, der um 18 Uhr auf Paris Saint-Germain trifft: “Es ist toll für den deutschen Fußball, dass er noch mit zwei Vereinen bei diesem Turnier vertreten ist.”

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