News

Zu heiß im Führerstand der Bahn: Wie kann das sein? | ABC-Z

Wenn es zu heiß im Führerstand der Bahn wird, dann kann es zu Zugausfällen und Verspätungen kommen. Für das Personal wird die Fahrt dann nämlich schnell zur brühend-heißen Angelegenheit.

Zu heiß im Führerstand der Bahn: Verspätungen sind die Folge

Der Führerstand ist der Raum in einem Schienenfahrzeug, in dem die Bedienelemente und die Elektronik untergebracht sind. Es ist außerdem der Raum, in dem der Lokführer oder die Lokführerin ihrer Arbeit nachgeht. Während zu Beginn der Eisenbahnzeit das Personal noch völlig ungeschützt vor den Wettereinflüssen die Lok im Freien ohne extra Raum bediente, wurde im Laufe der Zeit der Führerstand mit Dach und Wänden für den Lokführer gebaut. Doch so ganz vor dem Wetter schützt der Führerstand in der Bahn trotzdem nicht: Das wird vor allem bei hohen Temperaturen im Sommer deutlich. Immer wieder hat die Bahn Verspätungen oder es kommt zu Ausfällen, da der Raum zu heiß wird. Wenn die Temperaturen nämlich draußen besonders hochklettern, kann es passieren, dass die Kühlung im Inneren des Führerstands schlapp macht. Die Folge davon ist, dass die Elektronik des Zugs nicht mehr funktioniert. Für die Fahrgäste bedeutet das, dass es mal wieder etwas länger dauern kann, bis der Zug am Zielbahnhof einfährt.

Arbeitsplatz wird Hitzefalle

Obwohl die meisten Führerstände inzwischen mit Klimaanlagen ausgestattet sind, kann es trotzdem immer wieder einmal vorkommen, dass diese ausfallen. Scheint dann die Sonne auf das Fahrzeug, während die Elektronik in dem kleinen Raum zusätzlich Hitze abstrahlt, entstehen schnell unerträgliche Temperaturen im Führerstand. Es soll wohl schon zu Temperaturen zu deutlich über 40 Grad Celsius gekommen sein. Kommen dann eine oder mehrere weitere Störungen hinzu, zum Beispiel eine Störung der Signalanlage, wird die Fahrt schnell zur Tortur für das Personal. Wie lange eine Reparatur dauert, ist nur schwer vorherzusagen und hängt davon ab, welche Teile genau defekt sind. Eine Klimaanlage kann im besten Fall inzwischen schon innerhalb weniger Minuten repariert werden. Ist die Reparatur nicht so einfach möglich, dann kann es vorkommen, dass der Zug komplett ausfällt. Die Bahn kümmert sich für die Fahrgäste dann um einen Schienenersatzverkehr.

Leistungsfähigkeit sinkt bei hohen Temperaturen

Genaue Richtwerte vom Gesetzgeber, wie die Temperaturen im Führerstand sein müssen, gibt es nicht. Das bemängeln viele Gewerkschaften schon seit Jahren. Sie fordern: Regelmäßige Wartungen der Klimaanlagen in den Führerständen und dass den Lokführern ausreichend
Trinkwasser
bereitgestellt wird. Durch diese Maßnahmen könne die Gesundheit des Personals auch an besonders warmen Sommertagen gewährleistet werden. In einer Studie , die sich mit dem Thema Hitze am Arbeitsplatz beschäftigte, zeigen die Ergebnisse, dass Temperaturbelastungen die Produktivität bei der Arbeit massiv reduziert. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in Folge weniger genau und es kommt häufiger zu Arbeitsunfällen – was im Kontext der Bahn natürlich absolut fatal ist.

Von Miriam Werner

Back to top button