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Zisterne im Garten anlegen und Regenwasser sinnvoll nutzen | NDR.de – Ratgeber | ABC-Z

Stand: 23.04.2025 10:27 Uhr

Mit Regenwassertanks lässt sich im Garten viel Trinkwasser sparen. Für den Einbau von Zisternen gibt es in einigen Ländern und Kommunen sogar Zuschüsse, so etwa in Hamburg und in Oldenburg.

Lange Trockenperioden werden infolge des Klimawandels in Norddeutschland künftig häufiger. Unsere heimischen Gartenpflanzen sind darauf nicht eingestellt – sie müssen deshalb in Dürrezeiten regelmäßig gegossen werden. Statt kostbares Trinkwasser zu nutzen, kann man Regenwasser von Haus- und Schuppendächern auffangen. Bei kleinen Gärten reichen hierfür oft Regentonnen, bei größeren Gärten kann sich der Einbau einer Zisterne lohnen.

So funktionieren Zisternen im Garten


Regenwasser aus einer Zisterne hat den zusätzlichen Vorteil, dass es kalkarm und daher auch für empfindliche Pflanzen gut geeignet ist.

Zisternen speichern relativ große Wassermengen und werden meist im Boden vergraben. Zu unterscheiden sind Regenwassertanks für die Gartenbewässerung und Anlagen mit speziellen Filtern, mit denen sich das aufgefangene Wasser auch im Haushalt nutzen lässt, etwa für die Toilettenspülung, die Waschmaschine und überall dort, wo kein Trinkwasser benötigt wird. Mithilfe einer Pumpe wird das Wasser der Zisterne entnommen. Erhältlich sind Regenwassertanks aus Kunststoff oder Beton.

Die richtige Größe für die Zisterne ermitteln

Wie groß die Zisterne sein sollte, lässt sich anhand der Dachfläche und der Gartengröße grob abschätzen. Bei einer Gartengröße bis 500 Quadratmeter und einer Dachfläche von mindestens 70 Quadratmetern sollte der Regenwassertank 3.000 bis 5.000 Liter fassen, bei einer Gartengröße bis 1.500 Quadratmeter und mindestens 120 Quadratmetern Dachfläche mindestens 10.000 bis 15.000 Liter. Für eine genauere Berechnung spielen zudem die Dachform und die durchschnittliche Niederschlagsmenge in der Region eine Rolle. Mit Online-Rechnern lässt sich die passende Größe ermitteln.

Was kostet eine Zisterne?

Die Kosten für den Einbau einer Zisterne variieren je nach Größe und Installationskosten. Dem Fachportal energie-fachberater.de zufolge sollte man mit einer Investition zwischen 2.500 bis 5.000 Euro rechnen, bei größeren Regenwassertanks auch mehr. Billiger wird es, wenn man einen Teil oder den kompletten den Einbau selbst macht, allerdings ist dies mit erheblichem Aufwand verbunden. Je größer die Zisterne, desto teurer. So ist ein Tank für 2.000 Liter ab etwa 900 Euro zu haben, ein Tank für 10.000 Liter erst ab ungefähr 2.500 Euro.

Bau ist genehmigungsfrei, aber meldepflichtig

Der Bau einer Zisterne ist bis zu einer bestimmten Größe – in den meisten Bundesländern sind es 50 Kubikmeter – genehmigungsfrei. Davon unabhängig muss der Bau auch bei kleinerem Fassungsvermögen bei der zuständigen Behörde, meist der unteren Wasserbehörde, angemeldet werden.

Wie tief muss die Zisterne eingegraben werden?

Zisternen sollten mindestens 60 bis 100 Zentimeter tief eingegraben werden, damit sie unter der Frostgrenze liegen. So kann das Wasser in der Zisterne nicht gefrieren und Frostschäden werden vermieden. In einigen Orten existieren Vorschriften zu Größe und Einbautiefe, Auskunft dazu gibt ebenfalls die zuständige Behörde.

Zuschüsse für Zisternen in Hamburg

Einige Kommunen und Bundesländer gewähren für die Installation einer Zisterne Zuschüsse. In Norddeutschland fördert Hamburg die Installation eines Regenwasserspeichers mit bis zu 1.500 Euro. Auch im niedersächsischen Oldenburg gibt es Zuschüsse. Teilweise senken die zuständigen Behörden die Abwassergebühren, wenn Regenwasser von versiegelten Flächen aufgefangen und benutzt wird. Es empfiehlt sich daher, dort nachzufragen.

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