Zinsen, Schufa, Flexibilität: Die besten Depots mit Angebot für Wertpapierkredite | ABC-Z
Zinsen, Schufa, Flexibilität
Die besten Depots mit Angebot für Wertpapierkredite
14.10.2024, 11:29 Uhr
Wie sinnvoll ist es, das eigene Wertpapierdepot zu beleihen? Welche Kosten entstehen und welche Banken beziehungsweise Broker die attraktivsten Konditionen haben, erfahren Sie hier.
Wer ein gut gefülltes Wertpapierdepot besitzt, schnell noch günstige Aktien nachkaufen will oder auch gerade etwas klamm ist, hat mehrere Optionen: Er kann für die nötige Liquidität Aktien, Fonds oder ETF verkaufen oder das Investmentguthaben mit einem Wertpapierkredit beleihen. Wer sich auf die Suche nach dem besten Depot macht, sollte daher auch überlegen, inwieweit sich das angelegte Geld wieder für Aktienzukauf oder andere Zwecke verwenden lässt.
Welche Faktoren die Auswahl des passenden Depots beeinflussen?
Eine wesentliche Größe ist zunächst, wie auch bei anderen Darlehen, der effektive Kreditzins. Er sollte möglichst niedrig sein. Aber auch das Volumen des möglichen Kredits ist wichtig. Es orientiert sich zunächst am (Beleihungs)-Wert der im Depot liegenden Wertpapiere. Da es an den Börsen aber immer wieder Turbulenzen geben kann, sind Broker und Depotbanken nicht bereit, 100 Prozent des Wertpapierguthabens in Form eines Kredits als Sicherheit anzusehen. Je nachdem, wie die Anbieter die einzelnen Investmentanlagen bewerten, gibt es beim Kreditrahmen immense Unterschiede. Gleiches gilt für die Frage, wofür die Kunden das geliehene Geld verwenden dürfen und ob Wertpapierkredite der Schufa gemeldet werden – hier verfahren die Anbieter nicht einheitlich.
Günstiges Depot, günstiger Kredit?
Um interessierten Anlegern die Entscheidung für das passende Depot zu erleichtern, hat ntv die FMH-Finanzberatung beauftragt, die besten Angebote von Banken und Neobrokern unter Einbeziehung eines Wertpapierkredits zu ermitteln.
Die Recherche erwies sich als unerwartet schwierig. Offenbar ist allzu große Transparenz nicht im Sinne aller Marktteilnehmer. Von der (überschaubaren) Zahl der Broker und Banken, die überhaupt bereit waren, an der Umfrage teilzunehmen, wollten einige weder zum Zinssatz noch zu den weiteren Bedingungen verbindliche Auskünfte erteilen.
Mit einigem Aufwand ist es den Frankfurter Experten aber dennoch gelungen, die besten unter den auskunftswilligen Banken herauszufiltern.
Zwei Anbieter sind in der Gesamtbetrachtung “sehr gut”
Bevor Kunden überhaupt einen Wertpapierkredit erhalten können, muss das Depot zunächst mit einem mehr oder weniger großen Geldbetrag befüllt sein. Vor diesem Hintergrund hat die FMH-Finanzberatung in die Bewertung auch die Depot- und Transaktionsgebühren einbezogen. Die Zusammenschau dieser Kosten und der Kreditbedingungen entschied am Ende, welche Anbieter es auf die Bestenliste schafften.
Die Unterschiede in diesem Bereich sind erheblich. Einige Anbieter wie S Broker (Sparkassengruppe) sehen Aktien, Fonds und ETFs nur bis 60 Prozent des Guthabens als Sicherheit an. Andere Akteure, wie Smartbroker, ziehen die Grenze bei 75 Prozent des Anlageguthabens. Vereinzelte Broker und Depotbanken wie maxblue oder finvesto sehen in einigen Fonds sogar eine Sicherheit für bis zu 90 Prozent des Anlagebetrages.
Überraschend ist zudem, dass es immer noch Banken gibt, die Wertpapierkredite an die Schufa melden. Denn auch wenn der Wert der Papiere an der Börse Schwankungen unterliegt, ist der Kredit durch den niedrigen Beleihungswert mit mehr als 100 Prozent abgesichert. Ein Schufa-Eintrag ist daher verzichtbar.
Ein weiteres Unterscheidungskriterium ist, ob das Geld aus dem Kredit einer Zweckbindung unterliegt. Primär stellen die Depotbanken und Broker Wertpapierkredite zum Ankauf neuer Investments zur Verfügung. Inzwischen gibt es aber auch immer mehr Anbieter, die auch eine Verwendung für andere Zwecke erlauben. Die Kreditprüfung erfolgt in der Regel digital innerhalb von Minuten.
In der Gesamtbetrachtung zu Wertpapierkosten und Wertpapierkredit haben nur Online- und Neobroker mit “sehr gut” abgeschnitten. Dies sind: finanzen.net zero, Smartbroker, Scalable Capital, flatex, S Broker und maxblue von der Deutschen Bank.