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Zierapfel pflanzen: Essbare Früchte und Farbenpracht im Garten | NDR.de – Ratgeber – Garten | ABC-Z

Stand: 21.08.2024 16:25 Uhr

Auch wenn der Name anderes vermuten lässt – Zieräpfel schmücken den Garten nicht nur optisch zu allen Jahreszeiten. Die kleinen Früchte sind essbar und die Bäume ökologisch besonders wertvoll.

Zieräpfel sind Gehölze und zählen wie auch die Kulturapfelbäume zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Die gesamte Gattung umfasst etwa 35 Wildarten, die in den gemäßigten Breiten von Nordamerika über Südeuropa bis Ostasien verbreitet sind. In Mitteleuropa gibt es nur eine heimische Art, den Holzapfel (Malus sylvestris) – zu finden in Auenwäldern, Wallhecken (Knicks) und Laubmischwäldern.

Die Züchtung von Zieräpfeln hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Mittlerweile gibt es rund 400 Gartensorten. Zierapfelbäume werden zwischen fünf und acht Meter hoch und drei bis fünf Meter breit. Es gibt sie aber auch als Kleinbäume, große Sträucher oder auf Hochstämmen veredelt.

Essbare Früchte und Farbenpracht zu allen Jahreszeiten


Zierapfelblüten sind im Frühling die ersten Hingucker im Garten.

Schon im Frühjahr von April bis Ende Mai bestechen die Bäume durch ihre weißen oder rosafarbenen Blüten. Die Fruchtreife beginnt im August und September. Die kleinen Äpfel hängen dann schon als Farbtupfer zwischen den grünen Blättern. Im Herbst stehen neben der Laubfärbung die Früchte im Vordergrund. Sie haben rund ein Viertel der Größe von Kulturäpfeln. Viele Sorten können noch bis in den November hinein geerntet werden.

Zu den verbreitetsten Zierapfel-Sorten zählen:

  • Red Obelisk: weiß-rosafarbene Blüten, rote Früchte, geeignet auch für kleinere Gärten sowie als Baum im Kübel
  • Everest: weiße Blüten, orangefarbene bis rötliche Früchte
  • Red Sentinel: weiße Blüten, knallrote Früchte
  • Adirondack: weiße Blüten, orangefarbene bis rote Früchte
  • Golden Hornet: weiß-rosafarbene Blüten, goldgelbe Früchte

Früchte des Zierapfels geeignet für Gelee, Kompott oder Marmelade



Die organgefarbenen Zieräpfeln erinnern an Mirabellen.

Durch ihren hohen Fruchtsäuregehalt sind viele Zierapfelsorten recht herb. Sollten sie für den direkten Verzehr zu sauer sein, können sie gut weiterverarbeitet werden – beispielsweise zu Gelee oder Marmelade. Aber auch als Kompott oder karamellisierte Beilage eignen sich die Früchte sehr gut.

Pflanzzeit und richtiger Standort für Zierapfelbäume

Die klassische Pflanzzeit ist wie bei allen Obstgehölzen auch für Zierapfelbäume der Herbst. Die meisten Blätter haben sie dann schon verloren oder stehen kurz vor dem Abwurf. So können die Bäume ihre Energie in die Wurzelbildung stecken. Zieräpfel sind besonders anpassungsfähig und stellen keine hohen Ansprüche an den Standort. Dennoch sollten ein paar Dinge beachtet werden. Auf lehmigem, humusreichem und nicht zu trockenem Gartenboden fühlen sich die Pflanzen besonders wohl. Staunässe sollte vermieden werden. Wichtig für die Ausbildung vieler Früchte ist ein sonniger Platz im Garten.

Wenig anfällig für Schädlinge und Krankheiten



Freistehend wird ein Zierapfel im Laufe der Jahre zum Blickfang.

Zieräpfel sind allgemein robuster gegenüber Krankheiten als Kulturapfelbäume. In schattigen Lagen sind die Bäume jedoch etwas anfällig für Pilzkrankheiten. Obstbaumkrebs (Infektion mit einem Pustelpilz) beispielsweise oder Echter Mehltau spielen keine große Rolle, wenn die Bäume gut durchlüftet, also mit genügend Abstand zueinander oder anderen Bäumen, stehen. Einzig Blattläuse können auftreten.

Zieräpfel schneiden nach der Ernte oder im Frühjahr

Zierapfelbäume sind sehr schnittverträglich, zu viel sollten sie aber nicht in Form geschnitten werden, weil damit der natürliche Wuchscharakter vergeht. Wenn der Baum vergreist, also die Blüten- und Fruchtfülle nachlässt, sollte er geschnitten werden – entweder direkt im Anschluss an die Ernte oder vor dem Austrieb im nächsten Frühjahr.

Dabei vor allem immer kranke Äste entfernen. Falls die Krone zu dicht wird, können auch Zweige aus dem Inneren herausgeschnitten werden. Geschieht dies im Herbst, können sie als dekorativer Schmuck zusammen mit Hortensienblüten in der Vase dienen. In Kombination mit Äpfeln, Kürbissen oder Haselnüssen eignen sich Zieräpfel auch in Schalen als Herbstdekoration. Zieräpfel lassen sich klassisch durch Veredelung auf speziellen Apfelunterlagen vermehren.

Partner in Beet und Kübel



Der Zierlauch eignet sich im Beet hervorragend zum Unterpflanzen von Zieräpfeln.

Als sogenanntes Mehr-Jahreszeiten-Gehölz beeindruckt der Zierapfel im Garten vor allem, wenn er einzeln steht. Im Beet eignen sich zur Unterpflanzung Stauden, die Schatten oder Halbschatten vertragen wie Storchschnabel, Frauenmantel, Elfenblumen oder andere Bodendecker. Auch Zierlauch ist ein idealer Partner. Besonders schön kommt der Zierapfelbaum zur Geltung, wenn man ihn mit frühlingsblühenden Zwiebelblumen unterpflanzt, die farblich auf die Apfelblüten abgestimmt sind. Als Kombination mit anderen Gehölzen bieten sich Edelflieder, Judasbaum, Ahorn oder andere schöne Herbstfärber an.

Zieräpfel, beispielsweise die Sorte “Red Sentinel”, können auch im Kübel wachsen. Schön dazu: Erdbeeren, Currykraut, Thymian oder andere mediterrane Duft- und Aromapflanzen.

Zieräpfel sind ökologisch wertvolle Helfer im Garten



Zieräpfel sind im Winter für Vögel eine wichtige Nahrungsquelle.

In der Nachbarschaft zu Apfelbäumen übernehmen Zieräpfel eine wichtige Funktion als Pollenspender und Bestäuber. Im Frühjahr freuen sich Bienen über die besonders nektarreichen Blüten. Wenn die Früchte im Herbst nicht geerntet und weiterverarbeitet werden, dienen sie heimischen und anderen Vogelarten in der nahrungsarmen Zeit den ganzen Winter über als wertvolle Futterquelle.

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