Zehn Tote in New Orleans: US-Behörden warnten bereits vor einem Anschlag wie in Magdeburg | ABC-Z
Die USA werden von einer tödlichen Amokfahrt erschüttert: In New Orleans raste ein Mann im French Quarter mit einem Pickup in eine Menschenmenge und tötete mindestens zehn Menschen, mehr als 35 weitere wurden verletzt. Die US-Bundespolizei FBI sprach von einer „terroristischen Tat“ und gab den Tod des Angreifers bekannt.
Erschreckend dabei ist, dass in mehreren US-Städten das FBI die lokalen Behörden vor wenigen Tagen offenbar vor Angriffen mit Fahrzeugen gewarnt hatten. Solche Taten seien generell möglich und es gelte, sich darauf vorzubereiten, hieß es übereinstimmend in US-Medien.
Dabei sollen die Behörden auch über den deutschen Angriff auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg mit fünf Toten und mehr als 200 Verletzten gesprochen haben.
Erst vor wenigen Tagen war in Magdeburg ein Autofahrer auf einem Weihnachtsmarkt in eine Menschenmenge gerast. Der 50 Jahre alte Taleb A. aus Saudi-Arabien tötete dabei 5 Menschen und verletzte mehr als 230 Menschen zum Teil schwer. Offen ist, warum Behörden den Attentäter nicht stoppten, obwohl er Dutzende Male Gewalt angedroht hatte.
Bei dem Täter in New Orleans handelte sich nach Informationen des britischen Senders BBC und dem Partnersender CBC News um einen 42 Jahre alten Mann namens Shamsud-Din Bahar J.. Beide Sender beriefen sich auf zwei Bundesbeamte. Auch die „New York Times“ nennt den Namen mit Verweis auf Ermittlerkreise.
Nach offiziellen Angaben des FBI hatte der Täter eine Flagge der Terrororganisation IS bei sich. Die Bundesbehörde ermittelt nun, ob der Verdächtige Verbindungen zu Terrororganisationen hat. Dabei glaubt das FBI nicht, dass der Angreifer alleine gehandelt hat und bat die Öffentlichkeit um Hilfe bei der Suche nach möglichen Komplizen.
Ein Ermittler erwähnte zudem gegenüber CNN, dass in einer Kühlbox auf der Ladefläche des Pick-ups mehrere selbstgebaute möglicherweise explosive Objekte gewesen seien. Die lokale Nachrichtenseite „New Orleans Advocate“ sprach ebenfalls unter Berufung auf Ermittlerkreise von einem 42-Jährigen in Militärkleidung als Täter.
Der Angreifer lieferte sich nach FBI-Angaben nach seiner Todesfahrt einen Schusswechsel mit der Polizei und war danach tot. Die Ermittler betrachten die Tat als „Terrorakt“.
Der Mann habe versucht, „so viele Menschen wie möglich zu überfahren“, sagte Polizeichefin Anne Kirkpatrick. Er sei „wild entschlossen“ gewesen, ein „Blutbad“ anzurichten, und habe das Fahrzeug mit „sehr hoher Geschwindigkeit“ und offenbar „sehr vorsätzlich“ in die Menschenmenge gesteuert. Der Autofahrer habe auch auf Polizisten geschossen und dabei zwei von ihnen verletzt.
Im Ausgehviertel French Quarter fanden viele Silvesterpartys statt, darunter LGBTQ-Partys und eine Travestieshow. Am Neujahrstag war in New Orleans zudem der Sugar Bowl angesetzt – ein Football-Spiel, zu dem viele Fans in die Stadt reisten.