Politik

Zapp und OCCRP antworten auf Vorwürfe von Mediapart | ABC-Z

Das Netzwerk weist den Vorwurf zurück, es handle auf Weisung von Geldgebern wie der US-Regierung. Das Magazin „Zapp“ legt dar, dass es in der Redaktion „keinerlei Zensur“ gegeben habe. Dieser Vorwurf entbehre „jeg­licher Grundlage“, man sei nämlich an der von Mediapart aufgegriffenen NDR-Recherche zu OCCRP „gar nicht beteiligt und auch nicht Teil der internationalen Recherchekooperation“. Den Vorwurf der „Zensur“ hatte zuvor schon der NDR zurückgewiesen.

Das OCCRP teilte mit, der Vorwurf, man werde von seinen Geldgebern dirigiert, sei „schlichtweg falsch. Das OCCRP kenne „keine Grenzen für seinen Journalismus“, kein Spender beeinflusse „unsere Berichterstattung“. Die Geschichte von Mediapart – gleichlautend berichtet von „Drop Site News“, „Il Fatto Quotidiano“ und „Reporters United“ –, sei von „einem verärgerten ehemaligen Mitglied unseres Netzwerks mitgeschrieben“ worden und „nicht in der Lage, einen einzigen Fall von Ungenauigkeit oder Einfluss in unserer Arbeit zu nennen“, sie beruhe „auf Andeutungen und Unterstellungen“.

Den Nachweis, dass das OCCRP, das maßgeblich an Enthüllungen wie den „Panama Papers“ und „Pandora Papers“, „Suisse Secrets“ und „Cyprus Confidential“ beteiligt war, korrumpiert sei, kann Mediapart in der Tat nicht ansatzweise führen. Den Kritikern reicht der Umstand, dass OCCRP von US-Regierungsstellen erhebliche finanzielle Zuwendungen erhalten hat – was die Organisation in ihren Jahresberichten ausweist –, um die Unabhängigkeit des inzwischen weltumspannenden Netzwerks in Zweifel zu ziehen. Dabei stehen die Enthüllungen von OCCRP für sich. Vielleicht bekommt es der NDR jetzt noch hin, den Widerspruch aufzulösen, dass man die Zensur-Unterstellungen von Mediapart zurückweist, aber zugleich – zumindest vorübergehend – zu OCCRP auf Distanz geht.

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