Wirtschaft

Zahlungsdienstleister: Mastercard hat keine Angst vor Trump-Zöllen | ABC-Z

Michael Miebach, Vorstandsvorsitzender des US-Zahlungsdienstleisters Mastercard, sieht der kommenden Präsidentschaft Donald Trumps positiv entgegen. „Grundsätzlich ist die Stimmung in der US-Wirtschaft optimistisch“, sagte Miebach im Interview mit WELT AM SONNTAG. Es komme nun darauf an, wie die neue Regierung Wahlkampfthemen in konkrete Politik umsetze.

Als Beispiele nannte Miebach regulatorische Änderungen und einen effizienteren Staat. Die Folgen höherer Zölle seien für Mastercard überschaubar: „Der mit Abstand wichtigste Trend für uns ist die Digitalisierung. Und die vollzieht sich relativ unabhängig vom Welthandel und sogar vom Wirtschaftswachstum. Deshalb schauen wir positiv in die Zukunft“, sagte Miebach. Grundsätzlich stelle niemand die Vorteile einer wirtschaftlich eng verknüpften Welt ernsthaft infrage.

In den USA erhobene Vorwürfe eines „Duopols“ von Mastercard und Visa wies Miebach zurück: „Es gab noch nie so viel Wettbewerb im Zahlungsverkehr wie heute“, sagte er. Verglichen mit dem Nutzen, den das Unternehmen bei den Kunden stifte, seien dessen Gebühren minimal. „Und wir zwingen niemanden dazu, mit uns Geschäfte zu machen.“

Wie in den USA herrsche auch in Europa starker Wettbewerb. Das neue, länderübergreifende Angebot Wero beobachte Mastercard mit Interesse. „Wir stehen, wenn das gewünscht ist, als Partner bereit.“ Bei Initiativen wie dem von der EZB vorangetriebenen digitalen Euro oder dem US-Bezahldienst FedNow pocht Miebach auf klare Grenzen: „Wenn eine Zentralbank in einem Markt gleichzeitig als Teilnehmer und Aufsichtsbehörde agiert, kann das problematisch sein. Umso wichtiger ist es, dass gleiche Bedingungen für alle garantiert sind“, sagte Miebach.

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