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Zahl der Toten steigt klar: Syrische Regierung weitet Einsatz gegen Assad-Anhänger aus | ABC-Z


Zahl der Toten steigt deutlich

Syrische Regierung weitet Einsatz gegen Assad-Anhänger aus

Syriens neue Machthaber sprechen von Kämpfen gegen „die Überreste von Assads Milizen und ihre Unterstützer“. Die Alawiten sehen sich terrorisiert und rufen die UN um Hilfe. Im Westen des Landes liefern sich beide Seiten heftige Kämpfe. Beobachter sprechen inzwischen von mehr als 100 Toten.

Angesichts der schweren Kämpfe geht die syrische Übergangsregierung laut Sicherheitskreisen mit einem „großangelegten“ Einsatz im Westen des Landes gegen Anhänger des gestürzten Machthabers Baschar al-Assad vor. Wie das Verteidigungsministerium in Damaskus mitteilte, wurden zusätzliche Kräfte in die Küstenregion um Latakia und Tartus geschickt. Der Einsatz ziele auf „die Überreste von Assads Milizen und ihre Unterstützer“, hieß es laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Sana aus Sicherheitskreisen.

Bei den bisher schwersten Kämpfen zwischen Kräften der islamistischen Übergangsregierung und Assad-Anhängern seit dem Sturz des syrischen Machthabers Assad Anfang Dezember wurden seit Donnerstag mindestens 124 Menschen getötet, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte. Sie berichtete zuletzt, syrische Regierungstruppen hätten mindestens 52 Alawiten in der Provinz Latakia „hingerichtet“.

Die Beobachtungsstelle und Aktivisten veröffentlichten Videos, die Dutzende Leichen in ziviler Kleidung im Hof eines Hauses zeigten, während Frauen dort in der Nähe weinten. In einem anderen Video werden drei Menschen per Kopfschuss hingerichtet. Diese Videos lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Die Region im Westen Syriens ist mehrheitlich von Mitgliedern der religiösen Minderheit der Alawiten bewohnt, der auch der gestürzte Machthaber Assad angehört. Während der jahrzehntelangen Herrschaft des Assad-Clans waren dort die Hochburgen von dessen Anhängern. Seit ihrer Machtübernahme hat die neue syrische Führung wiederholt versichert, die Minderheiten im Land zu schützen. Die Alawiten befürchten jedoch Vergeltungsmaßnahmen gegen ihre Gemeinschaft. Die Regierungskräfte erklärten laut Sana, den ehemaligen General Ibrahim Huweidscha festgenommen zu haben, der für „Hunderte Morde“ zu Zeiten des Assad-Regimes verantwortlich sein soll.

Ein Klerikerrat der Alawiten hat die Regierung für die Gewalt verantwortlich gemacht. In einer Erklärung hieß es, Militärkonvois seien in die Küstenregion geschickt worden, um Syrer zu „terrorisieren und zu töten“. Der Rat forderte, die Region unter den Schutz der UN zu stellen.

Die Türkei warnte mit Blick auf die Assad-Anhänger vor „Provokationen“, die eine „Bedrohung für den Frieden in Syrien und in der Region“ sein könnten, wie ein Sprecher des türkischen Außenministeriums sagte. Die Spannungen in Latakia und Umgebung und die Angriffe auf Sicherheitskräfte der Übergangsregierung könnten die Bemühungen untergraben, „Syrien zu Einheit und Brüderlichkeit“ zu führen. Die Türkei, die selbst mehrere tausend Soldaten in Syrien stationiert hat und dort vor allem gegen kurdische Milizen im Nordosten vorgeht, ist ein wichtiger Unterstützer der islamistischen Übergangsregierung in Syrien.

Das saudi-arabische Außenministerium verurteilte auf X die „Verbrechen gesetzloser Gruppen in der Syrischen Arabischen Republik und die Angriffe auf Sicherheitskräfte“. Riad bekräftigte zudem seine weitere Unterstützung für die neuen Machthaber in Syrien.

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