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Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen steigt | ABC-Z

Stand: 18.11.2025 11:41 Uhr

Nach dem schwachen Vorjahr stehen die Zeichen beim Wohnungsbau auf Erholung. Im September gab es bei den Baugenehmigungen einen deutlichen Anstieg. Dennoch hat sich die Stimmung bei den Unternehmen der Branche verschlechtert.

Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen ist im September sprunghaft gestiegen. Insgesamt wurden 24.400 Wohnungen genehmigt und damit 59,8 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

“Der große Anstieg ist unter anderem dadurch zu erklären, dass im September 2024 mit 15.300 genehmigten Wohnungen der niedrigste Monatswert seit Januar 2012 verzeichnet worden war”, erklärten die Statistiker den ungewöhnlich starken Zuwachs.

Anstieg bei Einfamilienhäusern

Aber auch wenn man einen längeren Zeitraum betrachtet, zeigt sich ein Anstieg – der ist allerdings nicht so stark wie im September: Von Januar bis September wurde deutschlandweit grünes Licht für den Bau von 175.600 Wohnungen in neuen sowie bereits bestehenden Gebäuden gegeben. Das waren 11,7 Prozent oder 18.400 Wohnungen mehr als im Vorjahreszeitraum.

Die Zahl der Baugenehmigungen für neue Einfamilienhäuser legte in den ersten neun Monaten um 17,4 Prozent auf 33.300 zu. Bei den Zweifamilienhäusern sank die Zahl genehmigter Wohnungen dagegen um 2,8 Prozent auf 9.500. In Mehrfamilienhäusern, der zahlenmäßig stärksten Gebäudeart, genehmigten die Bauaufsichtsbehörden 93.100 Neubauwohnungen – ein Anstieg um 13,0 Prozent zum Vorjahreszeitraum.

Zinsen, Kosten und Fachkräftemangel bremsen Bauwirtschaft

Neue Wohnungen gelten als Schlüssel im Kampf gegen die Wohnungsknappheit in den Ballungsräumen. Hohe Zinsen und Baukosten haben den Wohnungsbau in den vergangenen Jahren allerdings gebremst. Auch der Fachkräftemangel im Handwerk trägt dazu bei, dass nicht genug Wohnraum geschaffen wird.

Im vergangenen Jahr waren lediglich 251.900 Wohnungen in Deutschland fertiggestellt worden, so wenig wie seit 2015 nicht mehr. Von der einstigen Vorgabe der Ampelkoalition, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu bauen, hatte sich Bundesbauministerin Verena Hubertz ohnehin verabschiedet. Mit dem sogenannten Bau-Turbo will sie vor allem die umfangreiche Bürokratie bei der Bauplanung reduzieren.

Den aktuellen Anstieg der Baugenehmigungen nannte Hubertz ein Zeichen dafür, “dass es nun endlich aufwärts geht”. “Damit aus Planungen auch gebaute Häuser werden, fördern wir ab Mitte Dezember das Abschmelzen des Bauüberhangs mit 800 Millionen Euro”, fügte sie hinzu. “Bauherren, die ein genehmigtes Bauprojekt in der Schublade haben, können mit Förderzusage direkt loslegen.”

Stimmung bei Bauunternehmen eingetrübt

Ob der “Bau-Turbo” ausreicht, die Wohnungsbauwirtschaft nachhaltig anzutreiben, wird sich zeigen. Im Oktober hat sich die Stimmung im deutschen Wohnungsbau jedenfalls erneut eingetrübt. Nach dem starken Anstieg im September sank das Barometer für das Geschäftsklima von minus 22,0 auf minus 23,0 Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut zu seiner Umfrage mitteilte.

Die Unternehmen blickten skeptischer auf die kommenden Monate. “Der Weg aus dem Tal ist noch lang”, sagte deshalb der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. “Fehlende Aufträge sind weiterhin ein großes Problem.” Zumindest berichteten etwas weniger Firmen davon, dass sie zu wenig Aufträge haben. Der Anteil sank von 46,7 auf 44,4 Prozent – das ist der niedrigste Wert seit rund zwei Jahren.

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