Wühlmäuse aus dem Garten vertreiben | ABC-Z

AUDIO: So haben Wühlmäuse, Maulwürfe und Co. keine Chance (26 Min)
Stand: 11.09.2025 12:15 Uhr
Wühlmäuse können erhebliche Schäden anrichten, denn sie fressen Knollen und Wurzeln. Woran erkennt man, ob die Tiere im Garten aktiv sind? Wie kann man sie erfolgreich fernhalten oder vertreiben?
Wühlmäuse – auch als Schermäuse bekannt – können im Garten schnell zu einer Plage werden. Die Tiere ernähren sich rein vegetarisch und verursachen schwere Schäden an Wurzelgemüse, Stauden, Kartoffeln, Obstbäumen und anderen Nutzpflanzen. Sie fressen bevorzugt fleischige Knollen und Wurzeln unter anderem von Möhren, Sellerie, Topinambur und Tulpenzwiebeln sowie von Obstbäumen und Rosen.
Wühlmaus oder Maulwurf? Erdhügel unterscheiden sich
Ähnlich wie Maulwürfe hinterlassen Wühlmäuse kleine Erdhügel. Um herauszufinden, ob ein Hügel im Garten von einer Wühlmaus oder einem Maulwurf stammt, sollte man sich die Position des Lochs genau ansehen. Dafür die aufgeworfene Erde beiseite schieben. Ist das Loch mittig, stammt der Erdhaufen von einem Maulwurf. Liegt es seitlich des Haufens, handelt es sich um den Eingang zum Gang einer Wühlmaus.
Zudem sind Erdhügel von Wühlmäusen meist niedriger und enthalten oft Teile von Pflanzen und Wurzeln. Wer sichergehen will, legt einen der Gänge auf einer Länge von etwa 30 Zentimetern frei. Ist dieser innerhalb weniger Stunden wieder verschlossen, handelt es sich definitiv um einen Wühlmaustunnel, der noch aktiv genutzt wird.
Was hilft gegen Wühlmäuse?
Zwar stehen Wühlmäuse im Gegensatz zu Maulwürfen nicht unter Artenschutz, dennoch sollte man zunächst versuchen, die lästigen Besucher mit Hausmitteln zu vertreiben. Da die Tiere empfindlich auf Gerüche reagieren, kann man es mit zwei alten Hausmitteln versuchen – Knoblauch und sauer gewordener Buttermilch. Letztere mindestens einmal pro Woche reichlich in die Gänge gießen. Helfen soll auch der Einsatz bestimmter Pflanzen wie Holunder oder Minze als Barriere. Die Vergrämung durch schallerzeugende Geräte hat sich ebenso wenig bewährt wie das Befüllen der Gänge mit Wasser.
Mechanische und chemische Mittel
Helfen Hausmittel nicht, kann man zu Schlagfallen oder Fraßködern greifen, die im Handel erhältlich sind. Beide werden in den Gängen platziert und töten die Tiere – entweder durch einen gezielten Schlag oder einen vergifteten Köder. Beste Jahreszeit für den Einsatz von Fraßködern ist der Spätherbst, denn dann sind die Chancen hoch, dass die Tiere in die Falle gehen, da das Nahrungsangebot dann nicht mehr so groß ist. Beim Befüllen und Aufstellen der Fallen unbedingt Handschuhe tragen, damit sich kein Geruch überträgt.
Für die chemische Bekämpfung der Nager bietet der Handel Giftköder und Wühlmausgas an. Wichtig: Für den privaten Einsatz müssen die Präparate für den Haus- und Kleingartenbereich zugelassen sein. Deshalb die Angaben auf der Verpackung genau lesen oder bei der Landwirtschaftskammer nachfragen.
Pflanzen durch Draht vor Wühlmäusen schützen
Bei Neupflanzungen im Garten empfiehlt es sich, gefährdete Pflanzen wie Obstbäume oder Blumenzwiebeln mit einem speziellen Wurzelschutzkorb aus engmaschigem Drahtgeflecht zu versehen, um sie vor Wuhlmäusen zu schützen. Hochbeete am besten von unten mit Drahtgitter sichern. Kunststoffkörbe sind nicht geeignet, die Nager können sie problemlos durchbeißen.
Für Obstbäume mit größerem Wurzelballen kann man mit etwas Geschick auch selbst einen Wurzelschutzkorb herstellen. Dafür ein Drahtgeflecht mit 13 Millimeter Durchmesser verwenden. Mit einem Seilschneider zwei Teile zurechtneiden: ein Bodenstück und ein langes Stück, das den Trichter für die Wurzeln bildet. Den Trichter mit extra Bindedraht schließen und mit dem Bodenstück verbinden. Die Wühlmäuse können das Drahtgeflecht weder durchdringen noch zerstören, die Wurzeln des Baums können aber hindurchwachsen.
Ein natürlicher Schutz vor Wühlmäusen sind übrigens Maulwürfe. Laut Naturschutzbund Deutschland (NABU) vertragen sich die Tiere nicht. Da Maulwürfe keine Fraßschäden anrichten, kann man sie also besser im Garten tolerieren und die lockere Erde, die sie auswerfen, weiterverwenden, etwa für Kübelpflanzen.