Kultur

Wolfram Weimer: Texte anderer Leute? | ABC-Z

Der designierte Kulturstaatsminister Wolfram Weimer hat viele Bücher geschrieben. In diesen verwertete er mitunter eigene Texte munter weiter. Aber auch die anderer.



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Wolfram Weimer, hier Ende April 2025 in Berlin fotografiert
© Florian Gaertner/​imago images

Da, wo sich der künftige Staatsminister für Kultur und Medien,
Wolfram Weimer, publizistische Unterstützung holte, tat er das bei echten
Instanzen: bei der Bundeszentrale für politische Bildung, dem Bundespräsidenten
oder beim Papst. Genauer bei Joseph Ratzinger, damals noch Kardinal, als der
laut Redemanuskript im November 2000 bei einem Vortrag in der Bayerischen
Vertretung in Berlin sagte: “Europa scheint in dieser Stunde seines äußersten
Erfolgs von innen her leer geworden, gleichsam von einer lebensbedrohenden
Kreislaufkrise gelähmt, sozusagen auf Transplantate angewiesen, die dann aber
doch seine Identität aufheben müssen.” Der Satz – und ein weiterer, mehr als
doppelt so langer Satz Ratzingers direkt davor – steht so auch in zwei von
Weimers Büchern, ohne Anführungszeichen. Als Transplantat gewissermaßen.

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