Wolfram Weimer mit Kampfansage an AfD – bei Jan Böhmermann abgekupfert? | ABC-Z
„Ich glaube, im Jahr 2029 werden die bei 9 Prozent sein.“ Diesen bemerkenswerten Satz sagte Kulturstaatsminister Wolfram Weimer vor kurzem in einem Podcast. Mit „die“ war die Alternative für Deutschland (AfD) gemeint. Eine Partei, die sich im Umfragehoch befindet. Weimers Prognose für die Bundestagswahl 2029 ist also mindestens gewagt.
Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion
Hinter den Kulissen der Politik – meinungsstark, exklusiv, relevant.
Mit meiner Anmeldung zum Newsletter stimme ich der
Werbevereinbarung
zu.
Im ZDF-Politbarometer vom Dienstag zog die AfD mit der Union gleich. Beide kommen demnach auf 26 Prozent der Wählerstimmen. Die SPD bleibt laut der Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen bei 15 Prozent. Die Grünen verlieren im Vergleich zur Erhebung vor zwei Wochen leicht und erhalten 10 Prozent, während die Linke auf 11 Prozent (plus 1) klettert.
Bemerkenswert ist allerdings: 63 Prozent begrüßen die Brandmauer der Union gegen die Rechtspopulisten. Das heißt auch, dass eine Mehrheit der Deutschen gegen eine Regierungsbeteiligung der in Teilen rechtsextremen AfD ist. Da kann man schon mal auf die Idee kommen, die Partei kleinzureden.
AfD vor Absturz: Wunschdenken oder im Bereich des möglichen?
Auffällig ist auch, dass Weimer nicht der erste ist, der der AfD dieses Ergebnis voraussagt. Bereits vor Wochen sprach ZDF-Satiriker Jan Böhmermann in seinem Podcast davon, dass die AfD bei der kommenden Wahl abstürzen werde. Im Interview mit dem Spiegel mutmaßte Böhmermann dann, dass Weimer die Idee von ihm habe: „Er hat vor ein paar Tagen im ‚Ronzheimer‘-Podcast der ‚Bild‘ – wo auch sonst? – gesagt, dass die AfD Stimmen verlieren wird. Die Idee ist von mir.“
Die AfD kleinzureden sei seine „kleine, unvernünftige Idee“. In den Köpfen der Menschen würde sich dadurch der Gedanke breit machen, dass die Partei bei der kommenden Wahl schlecht abschneiden könnte. „In diesem kurzen Moment der Irritation ahnt das Gegenüber die Möglichkeiten dieses unvernünftigen Gedankens“, sagte Böhmermann. Es würden eben auch Dinge passieren, die niemand vorhersehen kann.
lro mit dpa
