Holocaust-Zeitzeugin: Margot Friedländer erhält Großes Verdienstkreuz | ABC-Z
Als Überlebende der Schoah hat sich Margot Friedländer unermüdlich für Humanität und Menschenwürde eingesetzt. Dafür wird ihr nun das Große Verdienstkreuz verliehen.
© Federico Gambarini/dpa
Die Holocaustüberlebende Margot Friedländer wird mit dem
Großen Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigt mit der Auszeichnung Friedländers beeindruckendes Lebenswerk mit ihrem unermüdlichen Engagement als Zeitzeugin der Verbrechen des
Nationalsozialismus, wie das Magazin Spiegel berichtet. “Ihr Schicksal, ihre Bereitschaft zur Versöhnung
und ihr steter Appell für Humanität und Menschenwürde haben sie zu einer
moralischen Instanz gemacht”, erklärte der Bundespräsident demnach.
Das
Große Verdienstkreuz ist die höchste Ehrung, die ihr Bundespräsident
Frank-Walter Steinmeier als deutsches Staatsoberhaupt verleihen kann. Sie hat bereits mehrere Preise erhalten, darunter das Bundesverdienstkreuz, das Verdienstkreuz am
Bande und den Verdienstorden des
Landes Berlin. 2018 wurde sie zudem
Berliner Ehrenbürgerin.
Die
gebürtige Berlinerin Friedländer hat ihre komplette Familie während
des Holocausts verloren. Sie selbst überlebte das Konzentrationslager
Theresienstadt. Friedländer wanderte mit ihrem späteren Mann, der den
Naziterror gegen Juden ebenso im Konzentrationslager Theresienstadt
überlebt hatte, in die USA aus. 2010 zog sie von dort nach Berlin
zurück. 2023 gründete sie die Margot Friedländer Stiftung zur
Fortführung der Zeitzeugenarbeit und zur Verleihung eines nach ihr
benannten Preises. Sie ist 103 Jahre alt.
