Wo kommen plötzlich die Werbebanner her? · Eat this! | ABC-Z

Bis auf eine sehr kurze Testphase vor langer Zeit gab es hier auf Eat this! in mittlerweile fast 15 Jahren nie diese „nervigen“ Werbebanner, die im Internet oben, rechts, unten, links oder direkt in der Mitte des Browserfensters um Aufmerksamkeit buhlen – am besten auch noch blinkend, blitzend und so knallbunt, dass man sich um sein Augenkrebsrisiko sorgt.
Werbung macht selten richtig Freude – und trotzdem ist sie fester Bestandteil eines kostenlosen Veröffentlichungsmodells. Die längste Zeit haben wir uns und unseren Job – denn das ist Eat this! schlussendlich für uns – über direkte Werbekooperationen finanziert. Wir haben Produkte vorgestellt, die uns überzeugt haben, und in den Rezepten Zutat X von Marke Y verwendet. Dieses Modell finden wir nach wie vor sympathisch – auch bei anderen Medien, die wir selbst konsumieren. Vorausgesetzt, es wird ethisch korrekt umgesetzt. Also nicht nur wegen des Paychecks, sondern auch mit einer gewissen Portion Überzeugung.
Aus verschiedenen Gründen gelingt das nicht immer zu 100 %. Gerade im veganen Bereich. Auch Bioläden verkaufen im Regelfall nicht nur rein pflanzliche Produkte und was, wenn ein Käsehersteller ein Tochterunternehmen gründet, das halt „dummerweise“ die beste vegane Käsealternative herstellt? Trotz dieser Grauzonen können wir von unserer Blog-Geschichte behaupten: Sell-outs waren wir nie.
Aber dieses Geschäftsmodell hat auch Nachteile, die wir über die Jahre immer mehr zu spüren bekamen. Wir müssen diese Werbeflächen aktiv verkaufen. Das geht mit Verwaltung, Bürokratie und Verpflichtungen einher. Terminlichen, aber immer häufiger auch inhaltlichen. Und da wird es dann doch schwierig mit der angesprochenen Ethik.
Um unabhängiger zu werden, haben wir vor einigen Jahren unsere Präsenz bei Steady gestartet. Darüber können uns Leser:innen direkt unterstützen (mehr dazu, wie das geht, kannst du hier lesen). Oder sagen wir eher mehr oder weniger direkt – denn Steady übernimmt den Verwaltungsaufwand für die Buchhaltung, behält dafür aber auch einen kleinen Teil der Einnahmen ein. Noch direkter geht es zwar über die gute alte Überweisung oder Paypal, aber schlussendlich mussten wir feststellen, dass es nur über das Unterstützungsmodell auch nicht geht. Wir sind sehr dankbar für jeden finanziellen Support, aber überlebensfähig wäre Eat this! rein mit diesen Einnahmen zumindest zum jetzigen Zeitpunkt nicht.
Deshalb haben wir uns – nach langem Hadern – entschieden, die klassischste Form der Online-Werbung: die angesprochenen Werbebanner, die du seit kurzer Zeit siehst … sofern du keinen Werbeblocker aktiviert hast. Und ja, es ist ein Testlauf: Für 3 Monate, danach ziehen wir Bilanz.
Was wir uns davon erhoffen? Ein finanzielles „Grundrauschen“, etwas mehr Sicherheit in Zeiten, in denen bei vielen das Geld nicht so locker sitzt, Werbebudgets schrumpfen, sich auf immer mehr Konkurrenz verteilen oder nur noch auf Social-Media-Plattformen wie Instagram und TikTok gelenkt werden.
Aber, aber, aber … ich habe überhaupt keine Lust auf Werbung!
Verstehen wir! Gleichzeitig ist Werbung nach wie vor die Basis für die Finanzierung freier Inhalte – in fast allen Medien.
Vom Gebrauch eines Ad-Blockers können wir niemanden abbringen. Wir können aber darum bitten, zu überlegen, diesen auf manchen Plattformen auszuschalten, die als unterstützenswert erachtet werden (und wir hoffen, wir gehören dazu).
Alternativ – und natürlich nur, wenn’s nicht wehtut – kannst du Eat this! auf Steady unterstützen und mit deinem Benutzerkonto hier auf der Webseite verknüpfen. Damit wird sämtliche Display-Werbungen automatisch ausgeblendet. Die Funktion ist bereits beim günstigsten Unterstützungspaket aktiviert – für 3,40 € im Monat (bei jährlicher Zahlung). Wie das geht, erfährst du hier.
Leider ist es aktuell technisch nicht möglich, diese Funktion auch für Spenden via Überweisung und Paypal zu ermöglichen. Wenn sich das Experiment „Werbebanner“ bewährt, arbeiten wir aber auch daran – versprochen!
Was wir bei der eingeblendeten Werbung beeinflussen können … und was nicht
Für die Ausspielung der Werbebanner arbeiten wir mit einem Partnerunternehmen zusammen, das Verträge direkt mit Unternehmen abschließt. Es gibt kein ansonsten sehr typisches Bieterverfahren – dadurch wird weniger unterschiedliche, dafür aber qualitativ auch hochwertigere Werbung angezeigt.
Trotzdem kann es passieren, dass auf diesem veganen Rezepteblog auch mal „unvegane“ Werbung erscheint. Daran können wir wenig ändern. Das war übrigens auch ein Hauptgrund, warum wir Werbebanner lange abgelehnt haben.
Welche Werbung angezeigt wird, hängt zu einem Großteil vom individuellen Surfverhalten ab. Ganz plump gesagt: Wenn du dir den Internetzugang mit deiner Oma teilst, kann es passieren, dass du Werbung für bequeme Senioren-Klettschuhe zu sehen bekommst.
Wir können dabei nur Ausschlusslisten weitergeben – also bestimmte Unternehmen gezielt blockieren. Wenn dir Werbung auffällt, die du für ethisch oder moralisch problematisch hältst (*räusper* Nestlé), sag uns bitte Bescheid.
Unterstütze uns
Für diesen Post haben wir keinen Sponsoren. Aber auch du kannst uns unterstützen und uns dabei helfen, dieses kleine Business aus Herzblut und viel Liebe zum Essen am Laufen zu halten. Was sagst du? Hast du Lust auf viele weitere Küchenabenteuer mit uns? Dann komm in die „Sriracha-Gang“ auf Steady.