Wo ist heute ein Feiertag – und was wird am 1. November gefeiert? | ABC-Z
Berlin. Allerheiligen ist in Teilen Deutschlands ein Feiertag. Welche Bundesländer haben am 1. November frei und was wird heute gefeiert?
- Der 1. November ist nur in Teilen Deutschlands ein Feiertag
- In vielen Bundesländern haben die Menschen heute allerdings nicht frei
- Hier lesen Sie, wo Allerheiligen ein Feiertag ist und was gefeiert wird
Allerheiligen und Allerseelen sind zwei bedeutende Feiertage, die am ersten und zweiten November gefeiert werden. 2024 fallen die Tage auf einen Freitag und Samstag. Doch nicht in allen Bundesländer werden sie als gesetzliche Feiertage anerkannt. Welchen Hintergrund haben die christlichen Feiertage? Und wo haben die Menschen frei? Ein Überlick mit den wichtigsten Fragen.
Allerheiligen am 1. November: Was wird heute gefeiert?
Der Feiertag Allerheiligen ist ein christlich-katholischer Feiertag, der aus einem simplen Grund entstanden ist: Die katholische Kirche kannte irgendwann so viele Heilige, dass sie nicht jedem Einzelnen einen Feiertag widmen konnte. Also beschloss man, alle an einem Tag zu ehren. Seither ist Allerheiligen ein christliches Hochfest.
Warum ist Allerheiligen ein Feiertag?
Tatsächlich wurde Allerheiligen erst im 9. Jahrhundert der Feiertag, den Katholiken und Katholikinnen heutzutage am 1. November zelebrieren. Davor wurde Allerheiligen am ersten Sonntag nach Pfingsten gefeiert. Orthodoxe Christen feiern den Gedenktag weiterhin an seinem ursprünglichen Termin.
Der Grund für die Terminänderung in der katholischen Kirche ist eher weltlicher Natur. Papst Gregor IV. verschob Allerheiligen in den November, weil zu dieser Jahreszeit dank der Ernte und Weinlese mehr Nahrung zur Verfügung stand, um ein richtiges Fest zu feiern. Das könnte Sie auch interessieren: Alle Feiertage 2023 und 2024 in Deutschland im Überblick
Allerheiligen: In welchen Bundesländern ist heute ein offizieller Feiertag?
Auch wenn Allerheiligen ein christlicher Feiertag ist, wird er in Deutschland nicht in allen Bundesländern als gesetzlicher Feiertag anerkannt. Nur in den überwiegend katholisch geprägten Bundesländern wird er auch offiziell zelebriert. Dazu gehören:
Der 1. November wird aber auch in anderen Ländern gefeiert. Allerheiligen wird unter anderem in diesen Ländern begangen:
- Österreich
- Belgien
- Schweiz
- Frankreich
- Italien
- Kroatien
- Luxemburg
- Polen
- Portugal
- Spanien
- Ungarn
- Vatikan
- Philippinen
Schweden und Finnland feiern Allerheiligen auch, allerdings nicht am 1. November. Der Feiertag fällt dort auf den Samstag zwischen dem 31. Oktober und dem 6. November. In den Niederlanden gibt es den Feiertag seit 1960 nicht mehr.
Welche Besonderheiten müssen an Allerheiligen beachtet werden?
Allerheiligen ist ein sogenannter stiller Feiertag, der durch einige besondere Regelungen geprägt ist. Dazu gehört beispielsweise, dass keine öffentlichen Tanzveranstaltungen stattfinden dürfen.
Doch das Verbot beinhaltet nicht nur Schließzeiten für Clubs in den verschiedenen Bundesländern. In den jeweiligen Landesfeiertagsgesetzen sowie zusätzlichen Verordnungen sind die genauen Zeiten und Bedingungen festgelegt. Folgende Geschäfte dürfen nicht geöffnet haben:
- Märkte
- Messen
- Volksfeste
- Geschäfte
Eine Ausnahme bilden Bäcker und Blumenhändler. Sie dürfen für fünf Stunden geöffnet haben.
Was ist Allerseelen?
Nach Allerheiligen folgt am 2. November Allerseelen. An diesem Feiertag gedenken Christinnen und Christen den Verstorbenen. Der Abt Odilo von Cluny führte Allerseelen 998 in all seinen Klöstern ein. Hintergrund ist die katholische Auffassung, dass sich alle Toten, die nicht sofort ins Paradies gelangen, im Fegefeuer befinden. An diesem Tag beten die Lebenden, um die Höllenqualen der Toten zu lindern.
Ist Allerseelen ein Feiertag?
Im Gegensatz zu Allerheiligen ist Allerseelen nirgendwo in Deutschland ein gesetzlicher Feiertag. Der mexikanische Feiertag Día de los muertos ist mit dem christlich-deutschen Allerseelentag vergleichbar.
Allerheiligen und Allerseelen: Welche Bräuche gibt es?
Zu Ehren aller christlichen Heiligen und Märtyrer finden am Morgen des 1. November Messen statt. Inzwischen geht es bei den Feiertagen jedoch vermehrt darum, sich mit dem Tod von Angehörigen zu beschäftigen. Nachmittags folgt dann die Gräbersegnung, wobei die Gräber mit sogenannten Seelenlichtern geschmückt werden. Sie symbolisieren das ewige Licht, das den Verstorbenen den Weg leuchten soll und spendet Trost und Zuversicht für die Hinterbliebenen.
Auch am 2. November besuchen Gläubige die Gräber ihrer Verwandten und Freunde. An beiden Tag gibt es je nach Region verschiedene Arten von Gebäck – beispielsweise den Allerheiligenstriezel in Süddeutschland. Auch interessant: Bayern hat deutschlandweit die meisten Feiertage
Hat Allerseelen etwas mit Halloween zu tun?
Auf den britischen Inseln war es früher Brauch, dass arme Kinder am 2. November einen sogenannten Allerseelenkuchen erbetteln konnten. Es ist möglich, dass diese Tradition von irischen Auswandernden in die USA gebracht wurde. Dort und auch in vielen anderen Ländern ziehen Kinder heutzutage verkleidet von Haus und zu Haus und verlangen von den Bewohnerinnen und Bewohnern mit “Trick or treat” (auf Deutsch: “Süßes, sonst gibt’s Saures) nach Süßigkeiten.
Ein weiterer Hinweis auf eine Verbindung zwischen Allerseelen und Halloween liefert die englische Übersetzung. Auf Englisch heißt der Abend vor Allerheiligen „All Hallows Eve“ und kommt damit dem Wort „Halloween“ recht nahe.
Auf diese Tage fällt Allerheiligen in den kommenden Jahren:
- Allerheiligen 2024: Freitag
- Allerheiligen 2025: Samstag
Filme, die an Allerheiligen nicht gezeigt werden dürfen
Neben veränderten Öffnungszeiten, gibt es weitere Regelungen für stille Feiertage. So dürfen bestimmte Filme an Allerheiligen nicht im Fernsehen ausgestrahlt werden. Das Institut für Freiwillige Selbstkontrolle (FSK) hat dazu eine Liste veröffentlicht.
Das FSK prüft jedes Jahr, welche Filme für einen Feiertag unbedenklich sind. Um als unbedenklich eingestuft zu werden, dürfen sie nicht zu witzig sein, da sie dem Charakter und Sinn des Feiertags widersprechen würden. So darf beispielsweise der Film „Das Leben des Brian“ am Karfreitag nicht ausgestrahlt werden.
Weitere Filme, die einem Vorführverbot an Feiertagen unterliegen, sind:
- Final Destination 5
- Saw IV
- Heidi in den Bergen
- Dumm und Dümmerer 2
- Hot Chick – Verrückte Hühner
Die komplette Liste finden Sie hier.